Alfredo Bauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alfredo Bauer (Pseudonyme Jorge Bermúdez Blanco, Alfredo Ackermann und Roberto Bandler; geboren 14. November 1924 in Wien; gestorben 21. Mai 2016 in Buenos Aires[1]) war ein österreichisch-argentinischer Arzt, Schriftsteller, Übersetzer und marxistischer Theoretiker.

Leben

Alfredo Bauer entstammte einer jüdischen Familie. Nach dem Anschluss Österreichs emigrierte er mit seinen Eltern nach Argentinien.[2] Er besuchte die deutschsprachige antifaschistische Pestalozzi-Schule in Buenos Aires[3] und betätigte sich politisch im Kommunistischen Jugendverband.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er in Argentinien, studierte Medizin und arbeitete als Gynäkologe. Er war seit 1946 Mitglied der Kommunistischen Partei Argentiniens und kam wegen seiner politischen Forderungen immer wieder in Konflikte mit den herrschenden Regimen.

Auszeichnungen

Preise und Auszeichnungen:

Schriften (Auswahl)

  • La mujer, ser social y conciencia. 1970.
  • Historia Crítica de los Judíos. 1971. (deutsch: Kritische Geschichte der Juden. Neue Impulse, Essen 2005. Download auf Deutsch: Band 1 Band 2;
  • Los compañeros antepasados. 1976.
  • Der Mann von gestern und die Welt. Ein biographischer Roman um Stefan Zweig. Edition Atelier, Wien 1993, ISBN 3-90037-990-4.
  • Hexenprozess in Tucumán und andere Chroniken aus der neuen Welt. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1996, ISBN 3-85115-230-1.
  • mit Gerhard Giesa: „Hier heb ich zu singen an ...“ Dichtungen im Umfeld des argentinischen Gaucho-Epos „Martín Fierro“. Deutsche Nachdichtungen und Erläuterungen von Alfredo Bauer und Gerhard Giesa (= Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. Band 407). Verlag Hans-Dieter Heinz, Stuttgart 2003, ISBN 3-88099-412-9.
  • Mythen-Szenen. Mini-Dramen. André Thiele, Mainz 2009, ISBN 978-3-940884-17-6.
  • Die Vorgänger. Romanzyklus. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2012, ISBN 978-3-901602-46-7.

Literatur

  • Alfredo Bauer: Mein Wurzeln bringe ich in Argentinien ein. In: Gert Eisenbürger (Hrsg.): Lebenswege. 15 Biographien zwischen Europa und Lateinamerika. Verlag Libertäre Assoziation, Hamburg 1995, ISBN 3-922611-48-6, S. 109–118 (der Biographie von Alfredo Bauer nachgehendes Interview mit Gert Eisenbürger, S. 111–118; biographische Vorbemerkung von Gert Eisenbürger, S. 109–110).
  • Regula Rohland de Langbehn, Miguel Vedda (Hrsg.): Homenaje a Alfredo Bauer. (= Anuario Argentino de Germanística). Verlag Associación Argentina de Germanistas (AAG), Buenos Aires 2012, ISBN 978-987-22406-8-4. (spanisch).
  • Siglinde Bolbecher: Báuer, Alfredo. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 26 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Exil-Autor Alfredo Bauer gestorben, Nachruf, in: Wiener Zeitung, 23. Mai 2016.
  2. Alfredo Bauer: Ein Stück demokratische Tradition. 130jähriges Gründungsjubiläum des sozialistischen Vereins Vorwärts in Buenos Aires. In: ila. ISSN 0946-5057, Jg. 25, Nr. 361, 2012, S. 50–52.
  3. Hierzu und insbesondere zu dem Besuch Stefan Zweigs an der Schule wird er in einem 2014 veröffentlichten Aufsatz ausgiebig als Zeitzeuge zitiert: Robert Kelz: True to Himself: Stefan Zweig’s Visit to Argentina in September 1936. In: Birger Vanwesenbeeck, Mark H. Gelber (Hrsg.): Stefan Zweig and world literature: twenty-first century perspectives. Camden House, Rochester (New York), 2014, ISBN 978-1-57113-924-5, S. 155–172.