Alma Mater

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alma Mater als Statue in den USA

Alma Mater (von lateinisch alma „nährend, gütig“ und mater „Mutter“) ist heute eine im deutschsprachigen und im osteuropäischen Raum sowie in Nordamerika geläufige Bezeichnung für die Universität, an der man studiert hat oder arbeitet.[1][2]

Etymologie

Im Römischen Reich war alma ein Epithet für nährende, segenspendende Göttinnen, so z. B. alma Ceres, alma Tellus oder auch alma Venus.[1][2] Im Mittelalter war mit alma mater meist die Gottesmutter Maria gemeint (z. B. in der Marianischen Antiphon des Breviers in der Advents- und Weihnachtszeit, Alma redemptoris mater).

Geschichte

Universitäten werden als Alma Mater bezeichnet, da Studierende dort metaphorisch mit Bildung und Wissen genährt werden.[3] Der Ausdruck in dieser Verwendung stammt vom Motto „Alma mater studiorum“ der Universität Bologna, die als älteste Universität Europas im Jahr 1135 gegründet wurde. Im deutschsprachigen Raum findet sich die Bezeichnung beispielsweise bei der Alma Mater Rudolphina (1365), der Alma Mater Lipsiensis (1409) und der Alma Mater Viadrina (1506).

Diese Begriffsverwendung, die im britischen Englisch eher selten ist, wird im amerikanischen Englisch neben der Universität auch auf andere Schulen bis hin zur Grundschule ausgedehnt. Außerdem bezeichnet alma mater dort häufig Schul- oder Universitäts-Hymnen, die in den USA oft mit diesen Worten beginnen.[1] Auch im deutschsprachigen Raum finden sich Studentenlieder, die die Alma Mater zum Thema haben. So wird z. B. in Tübingen die Alma Mater Tubingensis besungen.

Weitere

Siehe auch

Weblinks

Commons: Alma Mater – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Alma Mater – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c Alma mater – Definition. In: Merriam-Webster Dictionary. Abgerufen am 23. November 2013 (englisch).
  2. a b Alma Mater. In: Duden online. Abgerufen am 23. November 2013.
  3. Sabine Kaufmann: Universitäten. In: Planet Wissen. 1. Juni 2009, archiviert vom Original am 2. Dezember 2013; abgerufen am 23. November 2013.