Alois Dorn

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Alois Dorn (* 20. Mai 1908 in Mühlheim am Inn; † 24. August 1985 in Linz, Oberösterreich) war ein österreichischer bildender Künstler. Er war verheiratet mit der Schriftstellerin Gertrud Fussenegger.

Leben und Schaffen

Der akademische Bildhauer Alois Dorn, „Bildhauer, Maler, Glasmaler, Mosaikkünstler“,[1] Bruder der Malerin Johanna Dorn-Fladerer (1913–1988) und des wie er als Bildhauer wirkenden Conrad Dorn[2] (1915–1987), war eines von zehn Kindern des Kleinkaufmannes Johann Dorn[3] und dessen Frau Maria, geb. Karl und wuchs unter ärmlichen Verhältnissen in Suben am Inn auf. Nach der Volksschule in Suben und der Bürgerschule in Schärding erhielt er seine erste Ausbildung, die ihn zu seinem späteren Beruf hinführte, an der Fachschule für Holzbearbeitung in Hallstatt, was sich in der ihm gewidmeten Kurzgeschichte „Eine kleine schwarze hölzerne Hand“[4] von Gertrud Fussenegger spiegelt. Der Arbeit am Holz galt auch in seiner späteren künstlerischen Tätigkeit seine besondere Vorliebe.[5] Von 1927 bis 1933 (Abschluss als „Akademischer Bildhauer“) studierte Dorn an der Akademie der bildenden Künste München in der Meisterklasse von Joseph Wackerle. Wie dieser sah auch Dorn sich wohl in erster Linie als Architekturbildhauer und weniger als Schöpfer freier Plastik rein zum Zwecke der Ausstellung in einem Museum.

Am 31. Mai 1938 beantragte Dorn die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.224.305).[6][7] Bis 1939 arbeitete er in München als gefragter freischaffender Bildhauer an zahlreichen Auftragsarbeiten.[8] Nach der Entlassung aus dem Kriegsdienst richtete er sich ein Atelier in seinem Elternhaus ein, war von 1949 bis 1951 in Salzburg tätig[9] und lebte von 1952 bis 1960 in Solbad Hall in Tirol bei Gertrud Fussenegger, die er 1950 nach ihrer Scheidung von seinem Münchner Bildhauerkollegen Elmar Dietz geheiratet und mit der einen Sohn, Lukas, hatte. Ab 1961 lebte er mit der Familie in Leonding in Oberösterreich.

Alois Dorn, der mit dem BerufstitelProfessor“ ausgezeichnet wurde, war Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ in Linz und der Innviertler Künstlergilde. Sein Grab befand sich auf dem Friedhof von Gallneukirchen, für den er als eines seiner letzten größeren Werke an der Friedhofsmauer einen Kreuzweg aus Mosaikbildern geschaffen hatte, um „‚das Totengedenken an die Leidensgeschichte des Herrn zu binden‘. Die ‚Via Sacra‘, der Heilige Weg, beginnt mit der Verurteilung Jesu zum Tod, endet aber mit der Botschaft: ‚Der, den ihr sucht, ist auferstanden!‘“[10] Alois Dorn wurde nach dem Tod von Gertrud Fussenegger auf den Friedhof in Leonding umgebettet.

Im Oktober 2008 veranstaltete die Stadt Leonding zum 100. Geburtstag von Alois Dorn eine Gedenkausstellung in der „Galerie 44er Haus“.[11]

Werke (Auswahl)

Brunnen vor der Linzer Arbeiterkammer (1949/1950)
Europadenkmal vor der Europaschule Linz (1961)

Literatur

  • Gertrud Fussenegger, Alois Dorn: Dein Kreuz verkünden wir. Veritas-Verlag, Wien 1985, ISBN 3-85329-468-5.
  • Rainer Zimmermann: Alois Dorn. Ein Leben für Figur und Raum. Herder, Wien/ Freiburg/ Basel 1984, ISBN 3-210-24768-4.
  • Karl Pömer: Alois Dorn (1908–1985). Ein Leben für Figur, Raum und Maß. In: Oberösterreichische Lebensbilder. Band 6, Linz 1988, S. 133–146.
  • Alois Dorn als Zeichner. hrsg.v. OÖ Landeskulturzentrum, Linz 1979.
  • Franz Engl:[14] Der Schärdinger Künstlerkreis. In: Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde. 1966/67, Ried 1966, S. 5–28.
  • Skulptur in Oberösterreich 1880–1990 - Denkmalbeobachtungen. hrsg. v.d. Landesgalerie Oberösterreich. (= Kataloge des OÖ Landesmuseums. Neue Folge Nr. 104). Linz 1996, ISBN 3-900746-99-0 und Bibliothek der Provinz, Weitra 1996, ISBN 3-85252-130-0.

Weblinks

Commons: Alois Dorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise