Alois Wolf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alois Wolf (* 12. September 1929 in Micheldorf an der Krems in Oberösterreich; † 1. November 2020[1] in Freiburg im Breisgau) war ein österreichischer Germanistischer und Skandinavistischer Mediävist. Er war Professor für Germanische Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, seit 1994 emeritiert.

Werdegang

Nach der Matura in Linz 1949 studierte Wolf in Innsbruck und Wien Germanistik und Anglistik und wurde 1953 in Innsbruck aufgrund einer Arbeit über Gottfried von Strassburg promoviert. Er war Stipendiat am Deutschen Sprachatlas in Marburg und 1954/55 an der Universität Reykjavík. Dort arbeitete er sich ins Altnordische ein. 1955–1959 war Wolf Lektor an der Universität Hull, ab 1957 an der Universität Strassburg. Vom Sommer 1959 an war er Assistent und Lehrbeauftragter an den Universitäten Innsbruck und (ab 1964) Salzburg, wo er sich im März 1965 für das Fach Ältere deutsche Sprache und Literatur habilitierte. Nach Lehrstuhlvertretungen in Münster und Kiel wurde Wolf 1966 zum ordentlichen Professor an der Universität Kiel ernannt. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 lehrte er an der Universität Freiburg im Breisgau. Er nahm 1989 die Carl Schurz-Professur an der Universität Madison/Wisconsin und 1995/96 die Wolfgang Stammler-Gastprofessur an der Universität Freiburg/Schweiz wahr.

Forschungsschwerpunkte Wolfs waren die Erzählkunst des europäischen Hochmittelalters in deutscher, französischer, altnordischer und lateinischer Sprache, der höfische Roman und die Heldendichtung, sowie die höfische Lyrik.

Ab 1949 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KÖHV Alpinia Innsbruck. 1961 erhielt er den Theodor-Körner-Preis der Stadt Wien, 1996 den Kulturpreis des Landes Oberösterreich. Seit 1996 war Wolf Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[2] Wolf war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er lebte in Freiburg.

Quellen

  • Kürschners Deutscher Gelehrten Kalender 2009. K. G. Saur Verlag, München 2009.
  • Curriculum vitae Alois Wolf, in: Alois Wolf: Das Faszinosum der mittelalterlichen Minne (Wolfgang Stammler Gastprofessur. Vorträge 5), Freiburg/Schweiz 1996.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Alois Wolf: Nachruf. In: Badische Zeitung. 11. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  2. Prof. Dr. Alois Wolf. In: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Abgerufen am 12. November 2020.