Aloïse Corbaz

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Aloïse Corbaz, genannt auch Aloyse oder Aloïse (* 28. Juni 1886 in Lausanne; † 5. April 1964 in Gimel / Schweiz), war eine der bekanntesten Künstlerinnen der Art brut.

Sie lebte von 1918 bis zu ihrem Tode in psychiatrischen Anstalten, wo sie ein umfangreiches Werk von Zeichnungen und Texten in bunter Fettkreide auf Einschlagpapier entwickelte. Die Hausärztin Jacqueline Porret-Forel, die sie seit 1941 in der Anstalt La Rosière in Gimel-sur-Morges betreute, hat Motivik und Inhalte der Kompositionen entschlüsselt und als ein «Theater des Universums» interpretiert. 1948 wurden Werke von Aloïse Corbaz durch den französischen Künstler Jean Dubuffet erstmals im Kunstkontext, in der Compagnie de l’art brut in Paris ausgestellt; seitdem gilt sie als eine der wichtigsten Vertreterinnen der Art brut oder der Outsider Art. Umfassende Bestände ihres Werks befinden sich in der Collection de l’Art Brut in Lausanne und im Kunstmuseum Solothurn.

Literatur

  • Aloise Corbaz (1889–1964). In: Gerd Presler: L’Art brut. Kunst zwischen Genialität und Wahnsinn. Köln: Dumont 1981, ISBN 3-7701-1307-1, S. 55–60.
  • Katja Behling, Anke Manigold: Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. München: Elisabeth Sandmann 2009, S. 126f.
  • Jacqueline Porret-Forel: Aloïse ou le théatre de l’univers. Genève: A. Skira; Paris: exclusivité Flammarion 1993.
  • Jenseits aller Regeln – Aussenseiterkunst, ein Phänomen, Ausstellungskatalog, Kunstmuseum Thurgau, Scheidegger & Spiess, Zürich 2021, ISBN 978-3-03942-014-8, S. 38f.
  • Michel Thévoz: Aloïse. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Weblinks