Alte Burg (Laudert)
Alte Burg in Laudert | ||
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Alte Burg Laudert aus südöstlicher Richtung vom äußeren Wall aus fotografiert. Im Vordergrund ist der mit Wasser gefüllte äußere Graben zu erkennen. | ||
Alternativname(n) | Alte Burg Laudert, Burg Laudert | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Laudert | |
Entstehungszeit | nicht bekannt, vermutlich 11.–13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg, Motte | |
Erhaltungszustand | Burgstall, Erdwerk | |
Geographische Lage | 50° 5′ N, 7° 36′ O | |
Höhenlage | 465 m ü. NN | |
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Die Alte Burg, auch Burg Laudert genannt, ist eine abgegangene Turmhügelburg (Motte) im Ortsbereich der Gemeinde Laudert in der Verbandsgemeinde Sankt Goar-Oberwesel im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz.
Geschichte
Bei der Alten Burg handelt es sich um eine nicht zuverlässig datierbare Mottenanlage im Quellgebiet des Simmerbaches nahe der Gemeinde Laudert. In den Quellen konnte die Burg selbst bisher nicht eindeutig identifiziert werden.
Der Ort Laudert wurde 1275 als Ludinroit erstmals in einer Urkunde über den Zehnten in Laudert und den umgebenden Dörfern, den die Familie derer von Milwalt innehatte, erwähnt.[1] Die Herren von Milwalt besaßen das nahe gelegene Dorf Maisborn zumindest zur Hälfte als Allodialbesitz; Wepeling Theoderich von Milewald trug 1330 das halbe Dorf[2] und 1333 die Gerichtsbarkeit[3][4] zu Mensborn Kurtrier zu Lehen auf. Es wird daher vermutet, dass es sich bei der Alten Burg um die Stammburg dieses Adelsgeschlechtes handelt, welche 1262 durch Hermann von Milwalt an Graf Diether V. von Katzenelnbogen verlehnt wurde.[5]
Anlage
Die erste Beschreibung dieser Anlage liefert Karl August von Cohausen im Jahre 1852.[6]
Es handelt sich hierbei um einen etwa rechteckigen Zentralhügel (ca. 18 × 20 Meter bei einer Höhe von ca. 4–5 Metern), dessen Seiten steil abfallen. In der Mitte des Hügels befindet sich eine rechteckige Eingrabung, die von einer Nachgrabung herrühren könnte. Dieser Zentralhügel wird von einem ca. 6–10 Meter breiten Graben umfasst, welcher wiederum von einem ca. 5 Meter breiten, 1,25–1,90 Meter hohen Wall begrenzt ist. Dieser Wall bildet ein Rechteck von ca. 50 × 37 Metern. An der Nordseite ist er plateauartig verbreitert, so dass eine Fläche von ca. 17 × 39 Metern entsteht, welche möglicherweise als Vorburg genutzt wurde. Um diesen Wall herum befindet sich ein zweiter, bis zu 15 Meter breiter und ca. 2 Meter tiefer Graben, welcher von dem ca. 1,5 Meter hohen äußeren Wall begrenzt wird.
Funde
Auf dem Burghügel fanden sich durchlochte Schieferplatten von einer Dach- oder Seitenbedeckung. Des Weiteren konnten mittelalterliche Scherben (13./14. Jh.) aufgelesen werden.[7] (Siehe Bild)
Volkssagen
Cohausen berichtet, dass sich in der Umgebung von Laudert erzählt wurde, dass Hirten, die sich an heißen Sommertagen in das Gebiet begeben hatten, im Moor eine Kiste mit Geld und Kostbarkeiten sahen. Diese getrauten sie sich jedoch nicht zu heben, da ein schwarzer Hund auf ihr lag und ihnen die Zähne wies.[6]
Literatur
- Elmar Rettinger: Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Band 2: Ehemaliger Kreis St. Goar, Stichwort Laudert (PDF; 36,7 kB).
- Elmar Rettinger: Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Band 2: Ehemaliger Kreis St. Goar, Stichwort ALTE BURG Burgruine (Gmk. Laudert) (PDF; 19,9 kB).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adam Goerz: Mittelrheinische Regesten oder chronologische Zusammenstellung des Quellenmaterials für die Geschichte der Territorien der beiden Regierungsbezirke Koblenz und Trier in kurzen Auszügen. IV (Vom Jahre 1273 bis 1300). Koblenz 1886, S. 35 f. Nr. 158.
- ↑ J. Mötsch: Die Balduineen. Aufbau, Entstehung und Inhalt der Urkundensammlung des Erzbischofs Balduin von Trier. Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz 1980, ISBN 3-922018-98-X, S. 210.
- ↑ W. A. Günther: Codex Diplomaticus Rheno-Mosellanus. Band III - Urkunden des XIV. Jahrhunderts, Abt. 1 - Urkunden von 1300-1350. Koblenz 1824, S. 316, Reg. Nr. 196.
- ↑ W. Fabricius: Das Pfälzische Oberamt Simmern. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Band 28, 1909, S. 88.
- ↑ K. E. Demandt: Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486. Band 1: 1060-1418. Selbstverlag der Historischen Kommission für Nassau, Wiesbaden 1953, ISBN 3-922244-10-6, S. Reg. Nr. 145.
- ↑ a b c Karl August von Cohausen: Alte Verschanzungen auf dem Hunsrück und ihre Beziehung zu der Veste Rheinfels bei St. Goar. In: Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Band XVIII. Bonn 1852, S. 46 ff. (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Reinhard Friedrich: Siedlungskundliche Studien zu einer Gruppe von Burghügeln im Hunsrück. In: Interdisziplinäre Studien zur europäischen Burgenforschung, Festschrift für Horst Wolfgang Böhme zum 65. Geburtstag, Teil 2. Braubach 2005, ISBN 3-927558-24-9.Band 9, S. 59 f. ) (Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung. Reihe A: Forschungen,