Altonaer Rathaus

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Altonaer Rathaus, Nordseite
Giebelrelief von Karl Garbers und Ernst Barlach

Das Altonaer Rathaus am Platz der Republik in Hamburg-Altona-Altstadt ist ein denkmalgeschütztes Dienstgebäude. Seit 1898 ist es das (zeitlich dritte) Rathaus der bis 1938 selbständigen Stadt Altona. Ursprünglich war der Bau das Bahnhofsgebäude der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft, das 1898 einige hundert Meter nördlich als Altonaer Hauptbahnhof neu errichtet wurde.

Umbau und Gestaltung

Kaiserbesuch zur Einweihung des Rathauses

Das Gebäude wurde vom Altonaer Stadtbauinspektor Emil Brandt entworfen. Die Vierflügelanlage ist beeinflusst von der italienischen Renaissance. Das Giebelrelief über dem Haupteingang an der Nordseite wurde von Ernst Barlach und Karl Garbers gestaltet und zeigt eine Familie im Fischerboot, geleitet von einer geflügelten Frauenfigur.[1] Im Inneren wurden durch Umbauten insbesondere der Kollegiensaal für die Stadtverordnetenversammlung (1. Obergeschoss im Nordflügel) und eine Dienstwohnung für den Oberbürgermeister (Ostflügel) geschaffen. Der Kollegiensaal wurde 1900 durch Gemälde von Ludwig Dettmann, die sich auf die frühere Zugehörigkeit zum dänischen Gesamtstaat beziehen, ausgeschmückt.[2]

Zentral vor der Nordseite wurde das Altonaer Kaiser-Wilhelm-Denkmal von Gustav Eberlein als Reiterstandbild von Wilhelm I. errichtet. Es wurde am 18. Juni 1898 in Anwesenheit des Kaiserpaares eingeweiht. Ursprünglich war an diesem Standort ein Bismarck-Denkmal geplant.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beherbergt das Rathaus das Bezirksamt Hamburg-Altona. Der Kollegiensaal wird insbesondere für die Plenarsitzungen der Bezirksversammlung Altona genutzt. Im Südflügel, erbaut 1844, befindet sich das Standesamt; es ist aufgrund des ansehnlichen Gebäudes und seiner Lage oberhalb der Elbe ein beliebter Ort für Eheschließungen.

Das „Alte Rathaus“

Datei:Stallknechts Rathaus.jpg
„Altes Rathaus“

Das „Alte Rathaus“ in der Königstraße war der zweite Rathausbau in Altona. Es wurde 1716–21 erbaut. Architekt war Claus Stallknecht. Es wurde im Zweiten Weltkrieg (1943) zerstört.

Literatur

  • Renata Klée Gobert: Die Bau- und Kunstdenkmale der FHH. Band 11: Altona Elbvororte. C.Wegner, Hamburg 1959.
  • Uwe Hornauer, Gerhard Kaufmann (Hg.): Das Altonaer Rathaus 1898-1998. Dölling und Galitz, Hamburg 1998, ISBN 3-930802-94-5

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Lauer: Ernst Barlach. Das plastische Werk. Werkverzeichnis II, Ernst Barlach Stiftung Güstrow 2006, S. 17, 73
  2. Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-11 vom 10. September 2011

Weblinks

Commons: Altonaer Rathaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 32′ 49″ N, 9° 56′ 7″ O