Alzchem
Alzchem Group AG
| |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE000A2YNT30 |
Gründung | 2006 |
Sitz | Trostberg, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | Rund 1.630 (2021)[2] |
Umsatz | 422,3 Mio. Euro (2021)[2] |
Branche | Chemische Industrie |
Website | https://www.alzchem.com/ |
Stand: 31. Dezember 2021 |
Die Alzchem Group AG (bis September 2011 Alzchem Trostberg GmbH) ist ein Chemieunternehmen mit Sitz im oberbayerischen Trostberg im Landkreis Traunstein, Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten in Deutschland und einem Werk in Schweden sowie in zwei Vertriebsgesellschaften in den USA und China. Im Jahr 2021 erwirtschaftete Alzchem einen Konzernumsatz von rund 422,3 Mio. Euro und ein EBITDA von rund 62,0 Mio. Euro.
Geschichte
Die große Wasserkraft der Alz war im Jahre 1908 der primäre Grund für die Standortwahl der auf Energie basierenden Calciumcarbid- und Kalkstickstoff-Produktion.[3]
Das Unternehmen Alzchem hat seinen Ursprung in der ehemaligen SKW Trostberg und wurde 2006 gegründet.[4]
Der ehemalige Mutterkonzern RAG (die spätere Evonik Industries) hat die Bauchemie aus der SKW Trostberg herausgetrennt und an BASF verkauft, um die Übernahme der Degussa zu finanzieren und die Naturstoffextraktion in Münchsmünster und die NATEC-Anlage in Trostberg der Evonik-Degussa einzuverleiben. Die restliche Alzchem, die hauptsächlich wie in den Gründungsjahren noch Produkte aus Carbid produzierte, wurde 2009 an den Private-Equity-Investor BluO verkauft. Im Jahr 2014 erwarb Alzchem die SKW Metallurgy Sweden AB in Schweden, die dann in Nordic Carbide AB umbenannt wurde und neben den deutschen Produktionsstandorten einen weiteren Produktionsstandort darstellt.[5]
Ab Oktober 2017 wurde das Unternehmen an der Frankfurter Börse mit einem Bruttoemissionserlös von 2,6 Millionen Euro notiert. Der Hauptaktionär war Livia Corporate Development,[6] eine Beteiligungsgesellschaft des Investors Peter Löw. Im Oktober 2018 verkauften die Großaktionäre Livia, HDI Vier und Four Two Na mehr als 20 Millionen Aktien.[7]
Produkte
Alzchem produziert Futterzusatzstoffe, Düngemittel wie Kalkstickstoff[8] und Pflanzenschutzmittel, unter anderem den Wachstumsregulator Dormex mit dem Wirkstoff Cyanamid, welcher aufgrund fehlender Zulassung nur außerhalb der EU vertrieben wird. Diese Praxis wird von Menschenrechts- und Umweltorganisationen wie Public Eye kritisiert, da Cyanamid 2008 wegen gesundheitsschädigender Wirkung insbesondere bei den Anwendern in der EU verboten wurde und in armen Ländern Schutzausrüstung oft nicht vorhanden ist.[9][10][11][12] Außerdem gehören verschiedene Grund- und Spezialchemikalien, unter anderem für die Metallurgie und erneuerbare Energien zur Produktpalette.[13]
Aktionärsstruktur
Insgesamt sind 10.176.335 Aktien ausgegeben, davon werden 40.581 Aktien von der Alzchem Group AG selbst gehalten.
Anteil | Anteilseigner |
---|---|
25,13 % | LIVIA Corporate Development SE |
15,05 % | four two na GmbH |
15,05 % | HDI Vier CE GmbH |
44,37 %
7,10 % |
Free Float
davon M&G plc |
Standorte
Produktionsstandorte:[15]
Trostberg, Deutschland
Schalchen, Deutschland
Hart, Deutschland
Waldkraiburg, Deutschland
Sundsvall, Schweden
Vertriebsgesellschaften:[16]
Alpharetta, USA
Shanghai, China
Einzelnachweise
- ↑ Vorstand. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ a b Geschäftsbericht 2021. (PDF) In: alzchem.com. Abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ DIE GESCHICHTE DER ALZCHEM GROUP AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ DIE GESCHICHTE DER SKW TROSTBERG AG. Evonik Industries AG, abgerufen am 19. November 2018.
- ↑ DIE GESCHICHTE DER ALZCHEM GROUP AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ Ike Nünchert: AlzChem seit heute an Frankfurter Börse gelistet. goingpublic.de, abgerufen am 19. November 2018.
- ↑ Alzchem-Kurs fällt um ein Viertel. Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgerufen am 19. November 2018.
- ↑ AlzChem: Arbeiter erleidet Verbrennungen bei Unfall. Passauer Neue Presse, 18. Mai 2021, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ Elke Brandstätter, Andreas Maus: Pestizide: Hochgiftige Exporte. In: tagesschau.de. 10. September 2020, abgerufen am 10. September 2020.
- ↑ Isabel Pfaff: Zu giftig für Europa, gut genug für den Export. Süddeutsche Zeitung, 10. September 2020, abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ Verbotene Pestizide: Die giftige Doppelmoral der Europäischen Union. Public Eye, abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ ENTSCHEIDUNG DER KOMMISSION vom 18. September 2008 über die Nichtaufnahme von Cyanamid in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff, abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ Anwendungsgebiete. Alzchem AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ Aktionärsstruktur. In: alzchem.com. Alzchem, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ Standorte Alzchem Group AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
- ↑ Standorte Alzchem Group AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
Koordinaten: 48° 1′ 16,4″ N, 12° 33′ 8,3″ O