Amalie Seckbach
Amalie Seckbach (geboren als Amalie Buch 7. Mai 1870 in Hungen; gestorben 10. August 1944 im Ghetto Theresienstadt) war eine deutsche Bildhauerin und Malerin.
Leben
Amalie Buch wuchs in einer Kaufmannsfamilie auf, ihr Vater Jakob[1] handelte mit landwirtschaftlichen Maschinen.[2] Ihre Mutter hieß Therese, geb. Katzenstein.[1] Sie hatte drei Brüder und wurde als höhere Tochter erzogen. 1907 heirateten sie und der Architekt Max Seckbach (1866–1922) und bezogen in Frankfurt am Main eine großzügige Wohnung. Die Ehe war kinderlos.
Als ihr Mann starb, begann sie als Autodidaktin künstlerisch zu arbeiten. 1926 belegte sie als Externe Seminare am China-Institut der Universität Frankfurt und wurde eine Expertin für chinesische und japanische Holzschnitte. Sie begann diese zu sammeln und stellte neben ihren Erwerbungen auch eigene bildhauerische Kleinplastiken aus. Mit James Ensor hatte sie eine Ausstellung von Plastiken und Bildern im Museum der Schönen Künste in Brüssel. In Paris beteiligte sich an Ausstellungen im Salon des Indépendants. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 konnte sie in Deutschland nur noch beim Jüdischen Kulturbund ausstellen, hatte aber auch noch Ausstellungsbeteiligungen im Ausland, so 1936 beim Art Institute of Chicago.
Als sie 1941 über Lissabon in die USA auszureisen plante, war es dafür zu spät. Am 16. September 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie weiterhin ihre Stillleben und imaginierten Landschaften, zum Teil in surrealistischer Manier, malte. Amalie Seckbach starb an den Haftbedingungen.
Einige Bilder Seckbachs befinden sich heute in Israel im Haus der Ghettokämpfer, bei Yad Vashem und im Haus Terezin.
Siehe auch
Literatur
- Ilka Wonschik: „Es war wohl ein anderer Stern, auf dem wir lebten …“ : Künstlerinnen in Theresienstadt. Berlin : Hentrich & Hentrich, 2014 ISBN 978-3-95565-026-1.
- Gabriele Reber: "Lasst meine Bilder nicht sterben ...": Amalie Seckbach ; Bruchstücke einer Biographie. Frankfurt am Main : Bergauf-Verlag, 2006 ISBN 3000193820.
- Hanno Müller, Dieter Bertram, Friedrich Damrath: Judenfamilien in Hungen und in Inheiden, Utphe, Villingen, Obbornhofen, Bellersheim und Wohnbach. Fernwald : Ehgart & Albohn, 2009
Ausstellungen
- Zurück ins Licht: Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege. Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt, 24. November 2022 bis 14. April 2023.
Weblinks
- Literatur von und über Amalie Seckbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Amalie Seckbach, bei holocaust.cz
Einzelnachweise
- ↑ a b Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
- ↑ Biografische Angaben zu Amalie Seckbach bei: Pnina Rosenberg: Art during the Holocaust, bei: Jewish Women’s Archive
Personendaten | |
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NAME | Seckbach, Amalie |
ALTERNATIVNAMEN | Buch, Amalie (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin und Malerin |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1870 |
GEBURTSORT | Hungen |
STERBEDATUM | 10. August 1944 |
STERBEORT | Ghetto Theresienstadt |