Amt Dahme
Das Amt Dahme war eine Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Zwischen 1657 und 1746 gehörte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels.
Bis zur Abtretung an Preußen 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Geographische Lage
Das Amt Dahme erstreckte sich im Dahmer Land, dort wo der Niedere Fläming und der Niederlausitzer Grenzwall aneinanderstoßen. Durch diese Region fließt der gleichnamige Fluss Dahme, der in der Nähe der Stadt Dahme/Mark entspringt und in Berlin-Köpenick in die Spree mündet.
Geschichte
Dahme war spätestens seit 1186 der Mittelpunkt eines Burgbezirkes und um diese Zeit von Erzbischof Wichmann von Magdeburg erworben worden, der damit seine Herrschaft Jüterbog erweiterte. Etwa zwischen 1150 und 1300 wanderten in die Region südlich von Berlin Flamen ein und gründeten dort Dörfer und Städte.
1265 wurde Dahme in einer Urkunde als Stadt erwähnt. 1516 verkaufte Hans von Köckeritz das Amt Dahme an den Erzbischof von Magdeburg.[1] Durch den Frieden von Prag 1635 kam das Amt Dahme an das Kurfürstentum Sachsen.
Von 1657 bis 1746 gehörte das Amt Dahme zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels, wobei es ab 1686 hinsichtlich der Wirtschaft und Justiz dem Fürstentum Sachsen-Querfurt unterstand.[2]
Das Amt Dahme gehörte zu jenen Gebieten, die das ab 1806 bestehende Königreich Sachsen nach dem Wiener Kongress 1815 komplett an das Preußen abtreten musste. In der so entstandenen preußischen Provinz Sachsen wurde das Amt Dahme (seit ca. 1784 untergliedert in Rent- und Justizamt) endgültig 1874 aufgelöst. Die Stadt Dahme verlor in preußischer Zeit ihren Sitz als Verwaltungsmittelpunkt. Das als Sitz der sächsischen Verwaltung genutzte Schloss Dahme wurde 1825 an den Berliner Bankier und Großkaufmann Schultz verkauft.[3][4]
Bestandteile
Amtleute
- 1825 Oberamtmann Kayser[3]
Persönlichkeiten
- Friedrich von Sachsen-Weißenfels (1673–1715), Herzog von Sachsen-Weißenfels zu Dahme sowie kursächsischer Generalleutnant, entstammte einer Seitenlinie der albertinischen Wettiner.
Literatur
- Chronik der Stadt Dahme und der Umgegend, 1845, S. 35
- Hanns Gringmuth-Dallmer, Berent Schwineköper, Manfred Kobuch: Gesamtübersicht über die Bestände des Landeshauptsarchivs Magdeburg, Bd. IV, Halle (Saale), 1960.
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Chronik der Stadt Dahme und der Umgegend, 1845, S. 35
- ↑ Die Herrschaft Querfurt im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
- ↑ a b Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Extrablatt zum 37. Stück des Amtsblattes vom 16. September 1825, S. CCI.
- ↑ Schloss und Schlosspark Dahme