Amt Köpenick
Das Amt Köpenick war ein kurfürstlich-brandenburgisches, später königlich-preußisches Domänenamt mit Sitz im Schloss Köpenick. Es bestand seit dem Mittelalter und wurde 1810 aufgelöst. Der Großteil des Amtes ging im Amt Mühlenhof auf.
Geographie
Das Amtsgebiet befand sich zu beiden Seiten der Spree und lag in den Kreisen Niederbarnim und Teltow. Es umfasste Dörfer, Vorwerke und Forstbezirke vom Dämeritzsee im Osten bis zur Rummelsburger Bucht im Westen. Nach Norden hin reichte das Amtsgebiet die Wuhle entlang hoch bis Marzahn, im Süden bildeten Zeuthen und der Schmöckwitzer Werder an der Dahme die Grenze.
Geschichte
Das Domänenamt Köpenick bildete sich aus dem markgräflichen Burgamt Köpenick. Nach der Auflösung des Amtes 1810 ging der Besitz zum größten Teil an das Amt Mühlenhof. Das Schloss Köpenick selbst wurde Sitz eines Lehrerseminars.
Zugehörige Orte, Vorwerke und Einzelhäuser
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Amtsgebiet von Bratring genau beschrieben. Zum Domänenamt Köpenick gehörten folgende Siedlungen und bewohnten Plätze.
- Adlershof (Erbzinsgut)
- Biesdorf (Dorf und Amtsvorwerk)
- Bockswerder (Etablissement)
- Bohnsdorf (Dorf)
- Cöpenick (Amtssitz, Vorwerk und Forsthaus)
- Erkner (Forsthaus)
- Friedrichsfelde ehem. Rosenfelde (Dorf und Amtsvorwerk)
- Friedrichshagen (Spinner-Dorf)
- Klein-Glienicke (Dorf)
- Grünau (Kolonie und Dorf)
- Grünelinde oder Schönelinde (Kolonie)
- Hammelstall (Haus)
- Hessenwinkel (Erpachtsvorwerk)
- Johannisthal (Kolonie und Erbzinsgut)
- Kanne (Forsthaus)
- Kietz (Fischerwohnungen)
- Köpenicker Werder (Forst)
- Krampenbude (Fischerhütte)
- Krummendammer Heide (Forst)
- Neuer Krug (Krug)
- Mahlsdorf (Dorf und Amtsvorwerk)
- Mahrzahn (Dorf)
- Müggelbusch (Teerofen)
- Müggelheim (Kolonie-Dorf)
- Neue Scheune (Forsthaus)
- Quappenkrug (Meierei und Krug)
- Rauchfangswerder (Kolonie)
- Sandmühle (Wasser- und Windmühle)
- Cöllnischer Schlächterstall (Haus)
- Schmöckwitz (Dorf)
- Schmöckwitzer Werder (Kolonie)
- Schöneweide (Etablissement)
- Steinbinde (Forsthaus)
- Zeuthen (Dorf)
Literatur
- Friedrich Beck, Lieselott Enders, Heinz Braun (unter Mitarbeit von Margot Beck, Barbara Merker): Behörden und Institutionen in den Territorien Kurmark, Neumark, Niederlausitz bis 1808/16. XII, 702 S., Brandenburgisches Landeshauptarchiv Corporation, Weimar : Böhlau, 1964 (Übersicht über die Bestände des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam, Teil 1, Schriftenreihe: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 4), ISSN 0435-5946;4 (im Folgenden abgekürzt Beck, Behörden und Institutionen mit entsprechender Seitenzahl)
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Zweiter Band. Die Mittelmark und Ukermark enthaltend. VIII, 583 S., Berlin, Maurer, 1805 Online bei Google Books (im Folgenden abgekürzt Bratring, Mittelmark mit entsprechender Seitenzahl)
- Lieselott Enders (unter Mitarbeit von Margot Beck): Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VI, Barnim. 676 S., Weimar 1980 (im Folgenden abgekürzt Enders, Historisches Ortslexikon, Barnim mit entsprechender Seitenzahl und entsprechendem Ort)
- Berthold Schulze: Besitz- und siedlungsgeschichtliche Statistik der brandenburgischen Ämter und Städte 1540–1800. Beiband zur Brandenburgischen Ämterkarte. Einzelschriften der historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, Band 7, 190 S., Im Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin, 1935 (S. 50–52).