Amt Meienberg

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Das Amt Meienberg ist ein ehemaliges Amt im Freiamt. Es bestand aus den heutigen Gemeinden Abtwil, Auw, Beinwil ohne Winterschwil, Dietwil, Oberrüti und Sins. Das Verwaltungszentrum war die Stadt Meienberg zwischen Auw und Sins.

Geschichte

Das Amt Meienberg mit der Stadt gleichen Namens als Zentrum gehörte zum frühen habsburgischen Besitz. Im Habsburger Urbar von 1309 wird es fast im späteren eidgenössischen Umfang beschrieben, wobei aber noch Dierikon, Root und Mettenwil bei Ballwil dazu gezählt werden. Im Sempacherkrieg 1386 zwischen den Eidgenossen und Habsburg war das Amt Kriegsschauplatz und die Eidgenossen zerstörten das Städtchen. Im Rahmen der Eroberung des heutigen Kantons Aargau durch die Eidgenossen 1415 nahm Luzern es in Besitz. 1425 musste Luzern jedoch das Amt an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen in den freien Ämtern zurückgeben. Es bildete dann eines der 13 Ämter der Gemeinen Herrschaft, die abwechselnd von den Orten der Eidgenossenschaft jeweils während zwei Jahren verwaltet wurden.

Während der Reformation 1529 blieb das Amt Meienberg katholisch und durfte nach Beschluss der im Zweiten Kappelerkrieg siegreichen katholischen Orte seine alten Rechte (insbesondere die Wahl des Untervogts) und sein Amtsbanner behalten. 1533 wurde zudem das Recht verliehen, den Bannermeister selbst zu wählen. Das Amtsbanner von Meienberg zeigt eine grüne Linde auf weissen Grund auf einem grünen Dreiberg.

Im Amt wurden die für die Bevölkerung wichtigen niedergerichtlichen Herrschaftsrechte nicht im ganzen Gebiet durch den eidgenössischen Vogt ausgeübt. Bei Ende der alten Eidgenossenschaft 1798 besass die Stadt Zug das Niedergericht in Oberrüti, die Stadt Luzern jenes in Dietwil sowie jenes der Herrschaft Rüssegg, welche die Dörfer von Reussegg, das Kirchdorf Sins sowie einige Häuser und Matten in Auw umfasste.

In der Helvetik war das Amt Meienberg Teil des Distrikts Muri und ging mit den übrigen Ämtern im Kanton Baden auf. Dies gegen den Willen der Bevölkerung, die einen Anschluss an Zug oder Luzern befürwortete. 1802 blieb ein weiterer Versuch, sich Zug anzuschliessen, erfolglos. 1803 wurden die Gemeinden des ehemaligen Amtes Teil des Kantons Aargau und teilten das weitere Schicksal des Freiamts.

Am Ende der alten Eidgenossenschaft 1798 setzte sich das Amt Meienberg wie folgt zusammen (gegliedert nach Einwohnerzahl der Ortschaften):

Ortschaft1 Einwohner Gebäude Kirchspiel Zwing (Niedergericht) Zwingherr
Auw 470 64 Auw Auw 2 8 Alte Orte
Dietwil 462 46 Dietwil Dietwil Stadt Luzern
Oberrüti 320 29 Oberrüti Oberrüti Stadt und Amt Zug
Abtwil 318 24 Abtwil Abtwil 8 Alte Orte
Beinwil 258 27 Beinwil Beinwil Abtei Muri
Sins 245 23 Sins Reussegg-Sins Stadt Luzern
Aettenschwil 175 15 Sins Aettenschwil 8 Alte Orte
Rüstenschwil 175 13 Auw Rüstenschwil 8 Alte Orte
Wiggwil 155 14 Beinwil Wiggwil 8 Alte Orte
Ober-Alikon 144 14 Sins Alikon 8 Alte Orte
Unter-Alikon 127 12 Sins Alikon 8 Alte Orte
Fenkrieden 124 11 Sins Fenkrieden 8 Alte Orte
Reussegg 119 13 Sins Reussegg-Sins Stadt Luzern
Meienberg 101 13 Sins Meienberg 8 Alte Orte
Winterhalde 90 10 Sins Aettenschwil 8 Alte Orte
Wallenschwil 75 8 Muri Muri Abtei Muri
Gerenschwil 59 7 Dietwil Fenkrieden 8 Alte Orte
Brunnwil-Horben n.b. n.b. Beinwil Muri Abtei Muri

1 in heutiger Schreibweise 2 einige Häuser und Matten in Auw gehörten zum Zwing Reussegg-Sins

Quellen

  • Franz Xaver Rohner: Leben und Werk. Lesegesellschaft Sins, 1985 ISBN 3-906688012