Amtsgericht Osterhofen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Amtsgericht Osterhofen war ein von 1879 bis 1959 existierendes bayerisches Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit mit Sitz in der Stadt Osterhofen.

Geschichte

Anlässlich der reichsweiten Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde in Osterhofen ein Amtsgericht gebildet, dessen Sprengel deckungsgleich mit dem vorhergehenden Landgerichtsbezirk Osterhofen war und somit aus den Orten Aholming, Aicha an der Donau, Altenmarkt, Anning, Buchhofen, Forsthart, Galgweis, Gergweis, Göttersdorf, Kirchdorf bei Osterhofen, Künzing, Langenamming, Langenisarhofen, Moos, Neusling, Neutiefenweg, Niedermünchsdorf, Niederpöring, Oberndorf, Oberpöring, Osterhofen, Ottmaring, Ramsdorf, Wallerfing und Wisselsing bestand.[1][2] Übergeordnete Instanzen waren das Landgericht Deggendorf und das Oberlandesgericht München. Ein zweites Amtsgericht in einem Bezirksamt (bzw. Landkreis) stellte damals und stellt bis heute eine Anomalie dar. Nach der kriegsbedingt erfolgten Herabstufung des Amtsgerichts Osterhofen zur Zweigstelle des Amtsgerichts Vilshofen im Landgerichtsbezirk Passau[3] und der amtlichen Bestätigung dieser Maßnahme im Jahre 1956[4], wurde das AG Osterhofen durch Verordnung des Bayerischen Staatsministers der Justiz am 1. Juli 1959 aufgehoben.[5] Der ehemalige Amtsgerichtsbezirk wurde im Rahmen der Kommunalreform dem Landkreis Deggendorf (und damit auch wieder dem Land- und nun dem Amtsgerichtsbezirk Deggendorf) zugeschlagen, während der Rest des Landkreises Vilshofen an Landkreis und Amtsgericht Passau kam.

Einzelnachweise

  1. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 363)
  2. Landgericht Osterhofen. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 691–696.
  3. 8. Die Oberlandesgerichts-, Landgerichts- und Amtsgerichtsbezirke Bayerns. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. München 1952, S. 111*-120*.
  4. Verordnung über die Errichtung amtsgerichtlicher Zweigstellen vom 30. November 1956 (GVBl. S. 294)
  5. Verordnung über die amtsgerichtlichen Zweigstellen vom 9. Juni 1959 (GVBl. S. 178)

Koordinaten: 48° 42′ 6,4″ N, 13° 1′ 9,4″ O