Amy Lowell

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Amy Lowell

Amy Lowell (* 9. Februar 1874 in Brookline, Massachusetts; † 12. Mai 1925 ebenda) war eine amerikanische Frauenrechtlerin und Dichterin. Sie erhielt 1926 den Pulitzer-Preis für Lyrik.

Leben

Sie entstammte einer der vornehmsten Familien Bostons. Ihr Bruder Percival Lowell wurde als Astronom berühmt.[1] Die Familie war so steinreich, dass man von ihr sagte: „Die Cabots sprechen nur mit den Lowells, und die Lowells sprechen nur mit Gott.“ Ein anderer Bruder, Abbott Lawrence Lowell, brachte es bis zum Präsidenten der Harvard-Universität.[1]

Sie selbst studierte nicht, las sich aber eine umfassende Bildung an und begann selbst zu dichten. 1910 wurden einige ihrer Gedichte im Atlantic Monthly erstmals veröffentlicht. 1912 erschien ihr erster Gedichtband A Dome of Many-Coloured Glass. Der Band war nur ein mäßiger Erfolg, was Amy Lowell tief verletzte. 1926 wurde ihr für den Band What's O'Clock postum der Pulitzer-Preis für Lyrik zugesprochen.

Lowells Grab in Cambridge, Massachusetts

Im Jahr 1912 traf sie auf Ada Dwyer Russell, die ihre Lebensgefährtin wurde. Das Paar reiste nach England und schloss dort Freundschaft mit Ezra Pound, der einen großen Einfluss auf Lowells Werk ausübte. Ihre modernistische Lyrik wird daher häufig dem von Pound ins Leben gerufenen Imagismus zugeordnet. Pound selbst fand sie so eigenwillig, dass er meinte, Lowell stelle die einzige Vertreterin des „Amygismus“ dar.

Amy Lowell beeindruckte durch ihre körperliche Statur und ihr selbstbewusstes Auftreten. Als alternde Lebedame rauchte sie ständig Zigarren. Wegen einer Schilddrüsenerkrankung kämpfte sie einen aussichtslosen Kampf gegen Übergewicht. Ezra Pound bezeichnete sie einmal als hippopoetess (aus hippopotamus, „Nilpferd“ und poetess, „Dichterin“). Insgesamt führte sie einen sehr eigenwilligen Lebensstil: Sie stand selten vor 13 Uhr auf und ihr Bett musste immer mit exakt 16 Kissen ausgestattet sein. In Hotelsuiten ließ sie meist die Spiegel verhängen, da sie ihren eigenen Körper so unansehnlich fand. Ihre „Kinder“ waren sieben Schäferhunde.

Neben ihrer Lyrik schrieb Lowell auch Studien zur französischen Lyrik und eine Biografie über John Keats. Ihr Werk erfreut sich insbesondere in der feministischen Literaturkritik wieder erhöhter Beachtung, dies insbesondere ob ihrer homoerotischen Gedichte, die sie für ihre Lebensgefährtin schrieb. Sie starb mit nur 51 Jahren an einem Schlaganfall.

Literatur

  • Verwundertes Glimmen. Ausgewählte Gedichte. luxbooks, Wiesbaden, 2008 ISBN 978-3-939557-23-4.

Vertonungen

  • Der Komponist Juan María Solare hat 2007–08 Lacquer Prints für Gesang und Schlagzeug vertont (der Liederzyklus beträgt eine Dauer von etwa 18 Minuten).

Weblinks

Commons: Amy Lowell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Chosön, the Land of the Morning Calm; a Sketch of Korea. World Digital Library. Abgerufen am 30. April 2013.