András Arató

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

András István Arató (* 11. Juli 1945 in Kőszeg) ist ein ungarischer Elektroingenieur und Model. Er wurde weltweit als Meme Hide the Pain Harold (englisch für „Harold, der den Schmerz versteckt“-Meme) bekannt.[1][2]

Werdegang und Memewerdung

András Arató wuchs während der Zeit des Eisernen Vorhangs bzw. des Kalten Krieges in Kőszeg auf und besuchte nach der Schule die Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität Budapest, von der er im Jahr 1969 graduierte.[3] Auf Lichttechnik spezialisiert, war Arató einen Großteil seines Berufslebens hinweg Vizepräsident der ungarischen lichttechnischen Gesellschaft. Unter anderem veröffentlichte er in dieser Funktion Anweisungen für Innen- und Außenbeleuchter, Reports und ein Lexikon über seine Spezialisierung.[4][5][6]

Im Jahr 2010 teilte Arató auf iWiW Urlaubsbilder von sich, die einen Fotografen dazu bewogen, sich bei ihm zu melden und nach einem Photoshooting zu fragen. Arató willigte im Verlauf mehrerer Treffen und hunderter geschossener Aufnahmen, in denen er oft lächeln sollte, ein, dass sein Gesicht für Stockphotos außerhalb der Kontexte Politik, Religion und Sexualität verwendet wird, da diese Bereiche seiner Meinung nach für viele Menschen Reizthemen sind. Wenige Monate nachdem er erstmals auf einer Internetseite eines Krankenhauses ein Foto von sich sah, entdeckte er viele weitere zu Memes umgestaltete Bilder. Darunter eines, bei dem sein Antlitz auf alle Gesichter des Mount Rushmore kopiert worden war, was auch Arató gefiel. Eigenen Angaben zufolge war er anfangs allerdings über die Situation, dass sein Gesicht zu einem Internetphänomen geworden war, nicht „glücklich“, da sie nicht seiner ursprünglichen Einwilligung entsprachen und das Urheberrecht missachteten. Nach mehreren Jahren, in denen er vergeblich gehofft hatte, dass sich die Popularität der “Hide the Pain Harold”-Memes legen würde, lernte er damit umzugehen. Ihn selbst erinnerten die Memes an seine Schulzeit, in der er und seine Mitschüler in Büchern beispielsweise den ungarischen Dichter János Arany zu einem Piraten umzeichneten.[1][7][8][9][10][4]

Arató profitierte selbst von dem Hype, nachdem ein Internetbenutzer ihn als Harold identifizierte und Arató dann die im russischsprachigen Teil des Internets kursierende Behauptung, Harold sei ein computergeneriertes Gesicht, mit einem privaten Bild von sich und einem Schild mit der Aufschrift Я ЖИВ (russisch für „Ich bin am Leben“) widerlegte. Er wurde unter anderem das Werbegesicht für Coca-Cola und mehrere andere Unternehmen in Ungarn[11][12], Manchester City und weitere Organisationen und Unternehmen im Vereinigten Königreich[12] als auch OTTO in Deutschland.[13][14] Im Jahr 2020 nahm er an der ungarischen Ausgabe von Masked Singer (dort als Álarcos énekes bezeichnet), die auf dem Fernsehsender RTL Klub ausgestrahlt wurde, teil.[15] Eine deutsche Gemeinde benutzte das Meme im Jahr 2021 für ihre Internetpräsenz.[16]

Arató ist verheiratet und hat einen Sohn.[1][12]

Auszeichnung

  • Im Jahr 2002 verlieh ihm der ungarische elektrotechnische Verband den János-Urbanek-Preis.[17] Dieser wird jährlich für theoretische und/oder praktische Leistungen im Bereich der Beleuchtungstechnologie vergeben.[18]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c András Arató Shares His Story Of Becoming "Hide The Pain Harold" And Learning To Embrace Internet Culture. Abgerufen am 21. November 2021.
  2. Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co KG: Unfreiwillig berühmt: Elektriker bringt Millionen zum Lachen. Abgerufen am 21. November 2021.
  3. Bóna Samu, Szilli Tamás, Lengyel-Szabó Péter, Simor Dániel: András, aki 72 évesen lett világsztár: Haroldként. 1. September 2019, abgerufen am 21. November 2021 (ungarisch).
  4. a b helyi arcok 2018 10 18 19:00 Megosztom: Kőszegen született, mémes világsztár lett belőle – Hide the Pain Harold. In: VAOL. Abgerufen am 21. November 2021 (ungarisch).
  5. Világítástechnika. In: http://mek.niif.hu. Abgerufen am 21. November 2021 (ungarisch).
  6. Világítástechnikai kislexikon. In: http://mek.oszk.hu. Abgerufen am 21. November 2021 (ungarisch).
  7. Hide the Pain Harold: Wie ein 74-jähriger Elektriker zum Internet-Star wurde. Abgerufen am 21. November 2021.
  8. Sarah Schierack: Immer mehr Unternehmen punkten mit skurrilen Videos im Netz. Abgerufen am 21. November 2021.
  9. András Arató: Transcript of "Waking up as a meme hero | Andras Arato | TEDxKyiv". Abgerufen am 21. November 2021 (englisch).
  10. Kitti Erdő-Bonyár: Hide the pain Harold, the Hungarian internet sensation. 20. Januar 2018, abgerufen am 21. November 2021 (amerikanisches Englisch).
  11. onBRANDS: A COCA-COLA HAZAI REKLÁMARCA LETT HIDE THE PAIN HAROLD. 6. September 2019, abgerufen am 21. November 2021 (ungarisch).
  12. a b c András Arató: Experience: my face became a meme. 8. November 2019, abgerufen am 21. November 2021 (englisch).
  13. Hilfe! Ich bin ein Internet-Meme! Abgerufen am 21. November 2021.
  14. "Hide the Pain Harold": Wie ein Elektroingenieur aus Ungarn zum Meme-Star wurde. Abgerufen am 21. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  15. HVG Kiadó Zrt: Arató András, azaz Hide The Pain Harold volt az RTL Klub Szörnyecskéje. 8. März 2020, abgerufen am 21. November 2021 (ungarisch).
  16. Internet-Meme im Kelheimer Stadtrat? 29. Mai 2021, abgerufen am 21. November 2021.
  17. Arató András | Library OPAC. Abgerufen am 21. November 2021 (deutsch).
  18. A MEE díjai. Abgerufen am 21. November 2021.