Andronikos Asanes der Jüngere

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Andronikos Asanes Palaiologos (mittelgriechisch Ἀνδρόνικος Ἀσάνης Παλαιολόγος; * um 1330; † nach 1356) war ein byzantinischer Aristokrat und Heerführer unter Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos.

Leben

Andronikos war ein Angehöriger des byzantinischen Zweiges der bulgarischen Herrscherfamilie Assen (griechisch Asanes). Seine Eltern waren der Despot Manuel Komnenos Raul Asanes und Anna Komnene Dukaina Palaiologina Asanina. Durch seinen gleichnamigen Großvater Andronikos Asanes war er ein Urenkel von Zar Iwan Assen III. (1279–1280) und Irene Palaiologina. Seine Tante Irene Asanina war seit 1320 die Ehefrau des späteren Kaisers Johannes VI. Kantakuzenos.[1]

Andronikos war noch ein Kind, als sein Vater nach dem Ausbruch des Byzantinischen Bürgerkriegs 1342 von Johannes VI. als Strategos von Didymoticho eingesetzt wurde. Der Kaiser gab den Knaben in die Obhut seines Großvaters mütterlicherseits Theodoros Synadenos, der mit ihm in das von Zeloten beherrschte Thessaloniki zurückkehrte. Später lebte Andronikos wieder bei seinem Vater Manuel, der seit 1344 als Kephale (Gouverneur) des Westens in Bizye amtierte.[2]

1351 nahm Andronikos im Rang eines Panhypersebastos am Zweiten Palamitischen Konzil in Konstantinopel teil. Wohl 1352 hielt er sich als Gefolgsmann des Matthaios Asanes Kantakuzenos in Adrianopel auf. Im byzantinischen Thronstreit kam er Johannes VI. im Dezember 1354 mit einem Heer aus Bizye zu Hilfe, ohne jedoch die Absetzung seines Onkels noch verhindern zu können.[3] Matthaios, der von Thrakien aus den Kampf um den Kaiserthron gegen Johannes V. fortsetzte, beförderte seinen Cousin zum Sebastokrator. Was nach 1356 aus ihm wurde, ist unbekannt.

Quellen

Literatur

  • Catherine Asdracha: Les Rhodopes au XIVe siècle; Administration et prosopographie ecclésiastiques. Sonderdruck aus Byzantinisch-neugriechische Jahrbücher 23 (nicht erschienen), Athen 1979, S. 12, A. 1.
  • Hans-Veit Beyer: Personale Ermittlungen zu einem spätbyzantinischen Pamphlet. In: Wolfram Hörandner [Hrsg.], Johannes Koder, Otto Kresten: Byzantios. Festschrift für Herbert Hunger zum 70. Geburtstag. E. Becvar, Wien 1984, ISBN 3-900538-04-2, S. 13–26, hier: S. 15 f., 26.
  • Иван Божилов: Фамилията на Асеневци
    (1186–1460).
    Генеалогия и просопография. Българска академия на науките, София
    1985 , ISBN 954-430-264-6, S. 328–340.
  • Herbert Hunger: Anonymes Pamphlet gegen eine byzantinische „Mafia“. In: Revue des études sud-est européennes. Bd. 7, 1969, ISSN 0035-2063, S. 95–107, hier: S. 96.
  • Ljubomir Maksimović: The Byzantine provincial administration under the Palaiologoi. Adolf M. Hakkert, Amsterdam 1988, ISBN 90-256-0968-6, S. 142–143.
  • Averkios Th. Papadopulos: Versuch einer Genealogie der Palaiologen, 1259–1453. Pilger-Druckerei, München 1938 (Nachdruck Adolf M. Hakkert, Amsterdam 1962), S. 12 Nr. 19.
  • Iohannis Spatharakis: The Portrait in Byzantine Illuminated Manuscripts (= Byzantina Neerlandica Bd. 6). E. J. Brill, Leiden 1976, ISBN 90-04-04783-2, S. 134.
  • Erich Trapp: Beiträge zur Genealogie der Asanen in Byzanz. In: Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik. Bd. 25, 1976, S. 163–177, hier: S. 164, 170.
  • Erich Trapp, Hans-Veit Beyer, Ioannes G. Leontiades: Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit. Addenda und Corrigenda zu Faszikel 1–8 (= Veröffentlichungen der Kommission für Byzantinistik. Bd. 1/1–8 Add.). Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1462-1, S. 36 Nr. 91369.
  • Erich Trapp, Rainer Walther, Hans-Veit Beyer: Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit. 1. Faszikel:
    Ἀαρών – Ἀψαρᾶς
    (= Veröffentlichungen der Kommission für Byzantinistik. Bd. 1/1). Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1976, ISBN 3-7001-0169-4, S. 138 Nr. 1487.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Vgl. PLP 1, S. 141.
  2. Vgl. PLP Add. 1–8, S. 36.
  3. Vgl. PLP Add. 1–8, S. 36.