Anglosphäre
Anglosphäre (Neologismus aus „anglo“ (englisch, angelsächsisch) und „Sphäre“ (Einflussbereich); Begriffsprägung durch den Autor Neal Stephenson) bezeichnet zusammenfassend die Staaten,
- in denen die englische Sprache von der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung (mutter- bzw. erstsprachlich) gesprochen wird und/oder Amtssprache ist und
- die überwiegend ein gemeinsames kulturelles Erbe haben.
Zur Anglosphäre im engeren Sinne zählen demnach – aufgrund ihrer sprachlichen (→ englischer Sprachraum), historischen (→ British Empire), juristischen (→ Common Law), wirtschaftlichen (→ Angelsächsisches Modell) und politischen Gemeinsam- und Ähnlichkeiten –
- die Britischen Inseln (Vereinigtes Königreich und Irland) und von diesen ausgehend
- die Vereinigten Staaten,
- Kanada (ohne Québec),
- Australien und
- Neuseeland.
Auch der Umstand, dass diese Staaten traditionell militärische Verbündete sind, wird durch den Terminus unterstrichen.
„Anglosphäre“ als politisches Schlagwort
Der englischsprachige Ausdruck
wurde von angelsächsischen politischen Strömungen oft als Kampfbegriff im Zusammenhang mit einer stärkeren Loslösung Großbritanniens von Kontinentaleuropa und der EU in Richtung Nordamerika, insbesondere den USA, gebraucht.
Siehe auch
Weblinks
- Wolf Lepenies: Die Anglosphäre kommt. Wolf Lepenies beschreibt die Vision eines neuartigen, wertebasierten Staaten-Netzwerks, das die Welt im 21. Jahrhundert führen könnte. In: DIE WELT online (welt.de). Axel Springer SE, 13. Februar 2005, abgerufen am 24. September 2014 (ursprünglich erschienen in der Printausgabe der Welt am Sonntag vom 13. Februar 2005).