Anheliwka (Dolyna)

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Anheliwka
Ангелівка
Wappen fehlt
Anheliwka (Ukraine)
Anheliwka
Basisdaten
Oblast: Oblast Iwano-Frankiwsk
Rajon: Rajon Dolyna
Höhe: keine Angabe
Fläche: 3,8 km²
Einwohner: 315 (2001)
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 77560
Vorwahl: +380 3477
Geographische Lage: 48° 52′ N, 23° 55′ OKoordinaten: 48° 52′ 17″ N, 23° 55′ 29″ O
KOATUU: 2622082902
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: 77560, с. Лолин, вул. Франка 2
Statistische Informationen
Anheliwka (Oblast Iwano-Frankiwsk)
Anheliwka
i1

Anheliwka (ukrainisch Ангелівка; russisch Ангеловка Angelowka, deutsch Engelsberg, polnisch Angelówka bzw. Anielówka, ab 1939 Anielin) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Iwano-Frankiwsk mit etwa 310 Einwohnern.

Es gehört mit dem Dorf Maksymiwka zur Landratsgemeinde Lolyn (

Лолин

).

Geschichte

Im frühen 19. Jahrhundert gehörte der große Bergraum von Wełdzirz (heute Schewtschenkowe) dem polnischen Gutsbesitzer Graf Joseph von Matkowski. Einige deutsche Siedlungen wurden in der Umgebung gegründet, unter anderem im Jahre 1811 das heutige Anheliwka, damals Engelsberg. Engelsberg wurde überwiegend von Protestanten bewohnt, die eine Filialgemeinde der Pfarrgemeinde Ugartsthal in der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien gründeten[1], die im Jahr 1937 206 Mitglieder hatte.[2]

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Engelsberg 29 Häuser mit 231 Einwohnern, davon 228 deutschsprachige, 3 ruthenischsprachige, 3 römisch-katholische, 5 israelitische, 223 anderen Glaubens.[3]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte Engelsberg 27 Häuser mit 200 Einwohnern, davon 183 Deutschen, 9 Ruthenen, 5 Juden, 3 Polen, 182 evangelische, 9 griechisch-katholische, 5 israelitische, 4 römisch-katholische.[4]

Am 24. Mai 1939 wurde der Name Engelsberg auf Anielin geändert.[5]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Die dann noch ansässigen Deutschen wurden 1940 infolge des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages umgesiedelt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schematismus der evangelischen Kirche Augsb. und Helvet. Bekenntnisses in den im österr. Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Wien 1875, S. 209 (Online).
  2. Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 276–281 (polnisch, online).
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
  5. Zmiana niemieckich nazw miejscowości. Gazeta Lwowska, 15. März 1939, S. 2 (polnisch, online).