Anklamer Torfmoor
Das Anklamer Torfmoor, auch als Anklamer Stadtbruch oder Städtisches Torfmoor bezeichnet, ist eine ausgedehnte Moorfläche am westlichen Ufer des Stettiner Haffs. Der Großteil der Fläche wird vom Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch eingenommen.
Ein Sturmhochwasser am 4. November 1995 führte zum Deichbruch und anschließender dauerhafter Überflutung des Anklamer Stadtbruchs und damit zur Bildung des Anklamer Torfmoores, was von den betroffenen Einwohnern widersprüchlich diskutiert wurde. Die damaligen Verantwortlichen fällten den Beschluss, die Dämme nicht zu reparieren und die Wassermassen nicht herauszupumpen. Die forstliche Nutzung ist seitdem nur noch eingeschränkt möglich. Bäume sterben umfangreich ab.
Es gab in der Vergangenheit mehrere Bestrebungen, das Moor trockenzulegen, um Torf abzubauen. Aufgrund der alten Wirtschaftsstraßen, die in das Gebiet führen, kann es fast komplett besucht und erkundet werden. Das Moor liegt in der Nähe der Stadt Anklam. Die umliegenden Gemeinden sind Bargischow, Bugewitz und Leopoldshagen.
2020 nannte der Journalist Andrew Müller in der taz den Dammbruch von 1995 und seine Nachwirkung als ein „unverhofft[es]“ Beispiel für das sogenannte passive rewilding, eine Form des Rewilding-Konzeptes.[1]
Weblinks
- Arbeitsgruppe Geobotanik und Landschaftsökologie: Anklamer Stadtbruch. (Memento vom 16. Mai 2010 im Internet Archive)
- Rückdeichung – Wo Salz dem Naturschutz dient. In: spektrum.de vom 8. Februar 2016
Einzelnachweise
- ↑ Andrew Müller: Naturschutzkonzept „Rewilding“: Zurück in die Wildnis. In: taz.de. taz, 6. November 2020, abgerufen am 29. September 2022 (englisch).
Koordinaten: 53° 48′ 45″ N, 13° 51′ 25″ O