Anna Kühne

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Anna Kühne (* 1981/1982) ist eine deutsche Ärztin, Forscherin, Epidemiologin und Beraterin bei Ärzte ohne Grenzen.[1][2] Im Kontext der COVID-19-Pandemie wird sie von zahlreichen deutschsprachigen Medien als Expertin herbeigezogen.

Ausbildung

Kühne studierte Medizin an der Universität Hamburg, Leipzig und Santiago de Cuba.[3] Sie schloss ihren Master in Public Health an der London School of Tropical Medicine and Hygiene ab.[4] In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie die Gesundheit und den Zugang zum Gesundheitswesen von papierlosen Migranten in Deutschland an der Universität Hamburg.[5]

Leben und Wirken

Kühne hat 2014 am Robert Koch-Institut, RKI, im Departement für Infektionskrankheiten an Verbesserungen von Modellen und Überwachungssystemen geforscht.[6][7] Die Ärztin hat während verschiedener Einsätze immer wieder in Afrika gearbeitet und Epidemien untersucht, unter anderem in Sierra Leone, Äthiopien, Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik.[8] 2014 erlebte Kühne in einem dreimonatigen Einsatz für Ärzte ohne Grenzen den Ebolavirus-Ausbruch in Liberia. 2015 hat sie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation, WHO, in Sierra Leone Ebola und Infektionsketten erforscht.[9] Sie hat dabei das Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN) der Welteundeitsoraiaion unterstützt.[10]

COVID-19-Pandemie

Während der COVID-19-Pandemie machte sie auf die Gefahren von Falschmeldungen, den Schutz des medizinischen Personals und die Notwendigkeit einer medizinischen Grundversorgung während Pandemien aufmerksam.[11] Kühne warnte vor den verheerenden Auswirkungen des Coronavirus auf die schlecht vorbereiteten afrikanischen Gesundheitssysteme.[12] Sie entwickelte zudem als epidemiologische Beraterin für Ärzte ohne Grenzen[13] mit afrikanischen Projektländern Pandemie-Strategien. Dabei ging es darum, in Krankenhäusern Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen vorzubereiten und zu verbessern.[14] Sie forderte für Entwicklungsländer eine stärkere Unterstützung der Weltgemeinschaft und eine solidarische Umverteilung von Schutzausrüstung.[15]

Publikationen

  • Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Migranten ohne Aufenthaltsstatus. Hamburg : Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, 2014. Hochschulschrift (online)
  • Ausbrüche von Infektionskrankheiten in Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende 2004–2014 in Deutschland, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 12. April 2016, S. 1–8.

Einzelnachweise

  1. „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
  2. Anna Kühne: Researchgate. Abgerufen am 30. April 2020.
  3. ecdc: Anna Kühne. Abgerufen am 30. April 2020.
  4. Controlling global outbreaks: the slow road to rapid control (session at PHE Annual Conference). Abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
  5. Ausbrüche von Infektionskrankheiten in Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende 2004–2014 in Deutschland. Abgerufen am 29. April 2020.
  6. RKI - Ebolafieber - Wenn jeder Fall zählt. Abgerufen am 29. April 2020.
  7. ecdc: Portfolio. Abgerufen am 30. April 2020.
  8. „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
  9. NDR: Corona-Krise: Wichtige Hilfe von "Ärzte ohne Grenzen". Abgerufen am 29. April 2020.
  10. RKI - Ebolafieber – Wenn jeder Fall zählt. Abgerufen am 29. April 2020.
  11. „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
  12. Philipp Hedemann: Afrika ist schlecht gewappnet (neues deutschland). Abgerufen am 29. April 2020.
  13. Live-Diskussion zur Corona-Pandemie. Abgerufen am 29. April 2020.
  14. „Es werden weitreichendere Maßnahmen als bei Ebola nötig sein“. Abgerufen am 29. April 2020.
  15. Berliner Zeitung: Afrika: Der geschwächte Kontinent. Abgerufen am 29. April 2020 (deutsch).