Anne de Montafié

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Anne de Montafié, Comtesse de Soissons, Anonym, 17. Jahrhundert, Bibliothèque nationale de France

Anne de Montafié (in Italien Anna di Montafia; * 1577, wohl am 22. Juli;[1]17. Juni 1644 im Hôtel de Soissons, Paris) war eine in Frankreich lebende Adlige und Erbin aus dem Piemont, die vor allem wegen ihrer verwandtschaftlichen Beziehungen bemerkenswert ist, durch die sie zu den Vorfahren der Könige von Sardinen und Italien zählt.

Leben

Anne de Montafié war die Tochter von Louis Comte souverain de Montafié (Montafia im Piemont) († 1577) und Jeanne de Coesme († 1601), Dame de Lucé et de Bonnétable.[2] Jeanne de Coesme war die Tochter von Louis de Coesme, Seigneur de Lucé, und Anne de Pisseleu, einer Nichte der gleichnamigen Mätresse des Königs Franz I. Am 1. Januar 1582, heiratete ihre Mutter in zweiter Ehe François de Bourbon, Prince de Conti (1558–1614).

Anne de Montafié war als Erbin ihrer Eltern Comtesse de Montafié, Dame de Bonnétable et de Lucé, sowie 1615/16 Comtesse de Clermont-en-Beauvaisis, alles aus eigenem Recht. Sie hatte eine Schwester, Urbaine de Montafié, mit Louis de La Châtre, Baron de La Maisonfort, Marschall von Frankreich († 1630), verheiratet war.

Ehe und Nachkommen

Anne de Montafié heiratete per Ehevertrag vom 12. November und persönlich am 27. Dezember 1601 Charles de Bourbon (* 3. November 1566 in Nogent-le-Rotrou; † 1. November 1512 auf Burg Blandy-les-Tours), Comte de Soissons et de Dreux, Seigneur de Chinon/Savoyen, de Noyers, de Baugé et de Blandy-en-Brie, Sohn von Louis de Bourbon, Prince de Condé, und Éléonore Françoise d’Orléans-Longueville. Anne brachte ihr Erbe, die Grafschaft Montafié im Piemont, sowie die Herrschaftsgebiete ihrer Mutter, Bonnétable und Lucé, in den Besitz der Bourbonen.

Anne de Montafié und Charles de Bourbon hatten fünf Kinder:

Anne starb am 17. Juni 1644 im Hotel de Soissons in Paris, kurz vor ihrem 67. Geburtstag. Sie wurde wie ihr Mann und ihre unverheirateten Kinder in der Familiengruft der Soissons in der Kartause von Aubevoye[4] beigesetzt.

Ihr einziger Sohn Louis war drei Jahre zuvor gefallen, ohne legitime Nachkommen zu haben. Die Grafschaft Soissons ging suo jure an ihre Tochter Marie, die Frau des Prince de Carignan. Das heutige Haus Savoyen ist eine direkte Nachkommenschaft von Anne.

Literatur

  • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Band 3.1, 1984, Tafel 90
  • Patrick Van Kerrebrouck (Hrsg.): Nouvelle histoire généalogique de l’auguste Maison de France, Band 4 La Maison de Bourbon, 1256–1987, 1987, ISBN 978-2-9501509-1-2, S. 652f

Anmerkungen

  1. Schwennicke; Kerrebrouck: * 1567
  2. Louis de Montafié wird auch als Herr von Piemont und Fürst von Carignan bezeichnet, beides aber zu Unrecht: er war lediglich ein Adliger aus dem Piemont, und das Fürstentum Carignan wurde erst 1620 für Annes Schwiegersohn Thomas Franz von Savoyen geschaffen.
  3. Schwennicke falsch: Großkämmerer
  4. Bei Schwennicke als Gaillon bezeichnet