Annemarie Dose
Annemarie „Ami“ Dose (* 29. August 1928 in Sörnewitz; † 28. April 2016 in Hamburg) war eine deutsche Philanthropin. Sie war Gründerin der Hamburger Tafel[1] und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.[2][3]
Leben
Annemarie Dose wurde 1928 in Sörnewitz in der sächsischen Amtshauptmannschaft Meißen geboren und wuchs dort bei den Großeltern auf.[3] Ab 1952 lebte sie in Hamburg-Volksdorf[4], wo 1993 ihr Mann starb. Um sich von ihrer Trauer abzulenken, gründete Annemarie Dose, die nur „Ami“ gerufen wurde, 1994 die Hamburger Tafel als dritte Tafel in Deutschland.[3] Nachdem sie anfangs das Brot noch selbst vom Bäcker abgeholt und an Bedürftige verteilt hatte, gelang es nach und nach, ein Netzwerk an Ehrenamtlichen aufzubauen. Kurze Zeit später nahm der Umfang der Spenden so zu, dass Kühlfahrzeuge eingesetzt werden mussten und ein Lager eingerichtet wurde. Inzwischen werden in Hamburg mehr als 20.000 Bedürftige durch die Lebensmittel- und Sachspenden der Hamburger Tafel versorgt. Über 100 Ehrenamtliche mit 13 Kühlfahrzeugen sammeln wöchentlich ca. 40 Tonnen Lebensmittel ein und verteilen diese.[5]
Für ihr Engagement wurde die Gründerin der Hamburger Tafel 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
Die Annemarie-Dose-Stiftung
Anfang 2002 gründete Annemarie Dose die Annemarie-Dose-Stiftung für die Hamburger Tafel. Gemeinnützigen Vereinen ist es nach der Abgabenordnung nicht möglich, längerfristige Rücklagen zu bilden. Mit der Stiftung wurde es möglich, finanzielle Rücklagen für die langfristige Absicherung der Hamburger Tafel e.V. zu bilden.[6]
Dokumentarfilm
2019 erschien der Dokumentarfilm Ami über das Leben Annemarie Doses, der hauptsächlich durch Interviews von Nachfahren und Zeitgenossen die Geschichte der Hamburger Tafel erzählt. Der Film wurde im Rahmen des Hamburger Filmfestes 2019 unter anderem im Koralle Kino in Hamburg-Volksdorf gezeigt, wo Annemarie Dose viele Jahre lebte.[7]
Der Annemarie Dose Preis
Der Hamburger Senat zeichnet mit dem nach ihr benannten Preis seit 2019 innovative Engagement-Projekte aus, „die in herausragender Weise den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hamburg stärken“. Er wird jährlich Ende August rund um den Geburtstag der Namensgeberin verliehen.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Chronik: 20 Jahre Hamburger Tafel. (Nicht mehr online verfügbar.) Hamburger Tafel, archiviert vom Original am 30. April 2016; abgerufen am 30. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die Gründerin. (Nicht mehr online verfügbar.) Hamburger Tafel, archiviert vom Original am 25. April 2016; abgerufen am 30. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Scholz lobt Annemarie Dose als „Bilderbuchhanseatin“. Hamburger Abendblatt, 28. April 2016, abgerufen am 30. April 2016.
- ↑ Nachruf Annemarie Dose: Gute Reise, liebste Ami! Abgerufen am 25. März 2020.
- ↑ Wer wir sind – Daten und Fakten zur Hamburger Tafel. Abgerufen am 18. Februar 2020.
- ↑ Die Stiftung. (Nicht mehr online verfügbar.) Hamburger Tafel, archiviert vom Original am 30. April 2016; abgerufen am 30. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ami - Der Film - Über den Film. Abgerufen am 25. März 2020.
- ↑ Webseite des Annemarie Dose Preises. Abgerufen am 6. März 2022.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Dose, Annemarie |
| ALTERNATIVNAMEN | Dose, Annemarie; Dose, Ami |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Philanthropin |
| GEBURTSDATUM | 29. August 1928 |
| GEBURTSORT | Sörnewitz |
| STERBEDATUM | 28. April 2016 |
| STERBEORT | Hamburg |
