Antal Incze

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Antal Incze (geboren 1898 in Monosludas[1]; gestorben unbekannt) war ein ungarischer Mediziner und Politiker.

Leben

Antal Incze studierte Medizin und wurde Augenarzt. Er zog nach Brasilien und ordinierte von 1929 bis 1936 in einer eigenen Praxis im Süden des Landes. Incze kehrte nach Ungarn zurück und wurde Chefarzt in Budapest. Incze engagierte sich in der Politik und wurde 1938 einer der Organisatoren der Bewegung Ungarisches Leben. Bei den Parlamentswahlen 1939 wurde er im Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun zum Abgeordneten für das Ungarische Parlament gewählt. In der vom zurückgetretenen Ministerpräsidenten Béla Imrédy und Andor Jaross gegründeten Partei der ungarischen Erneuerung (MMP) führte er die Presse- und Propagandaabteilung und war Redakteur der Zeitung Nemzetör.[2] Nach der deutschen Besetzung Ungarns im März 1944 bestellte die neugebildete Regierung unter Döme Sztójay ihn zum Regierungskommissar für den Einsatz medizinischer Kräfte[3], und Antal kümmerte sich darum, dass das medizinische Material aus den Praxen deportierter jüdischer Ärzte erfasst wurde.

Schriften (Auswahl)

  • Rio Grande – Trieszt. Budapest : Társulat, 1937

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Monosludas: nicht verifizierbare Ortsangabe bei Gábor Hollósi: Dr. vitéz ákosfalvi Szilágyi László belügyminiszteri tanácsos visszaemlékezése az 1944 - es mentesítésekre. Budapest : Veritas Történetkutató Intézet : Magyar Napló, 2016, S. 31 PDF. Siehe auch Marosludas
  2. Der Parlamentsabgeordnete Antal Incze kritisiert am 19. November 1941, dass sich ein jüdischer Student gegen seine Kennzeichnung gewehrt hat, in: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (VEJ), Band 15, 2021, S. 265–269, Kurzbiografie auf S. 265
  3. Jenő Kolb: Glaube an den Menschen : Bergen-Belsen-Tagebuch. Herausgegeben von Thomas Rahe und Lajos Fischer. Übersetzung aus dem Ungarischen Lajos Fischer. Göttingen: Wallstein, 2019, S. 124