Antje von der Ahe
Antje von der Ahe (* 5. März 1970 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und Sängerin (Mezzosopran).
Leben und Werk
Antje von der Ahe begann ihre Karriere in der Liedertheatergruppe thema, die zum Underground in der Ostberliner Theaterszene gehörte. Hier sammelte sie erste Erfahrungen im Bereich Kindertheater und bei politisch engagierten Arbeiten außerhalb des staatlich geförderten Theaterbetriebes.
Da Antje von der Ahe, neben André Zimmermann, zu den begabtesten Darstellern des Ensembles gehörte, bekam sie die Möglichkeit, in Rostock Schauspiel zu studieren. Das ging auch auf eine ausdrückliche Empfehlung des Dramatikers Peter Brasch zurück, der sie fortan förderte. So war es fast zwangsläufig, dass sie ihre Karriere am Berliner Kinder- und Jugendtheater Carrousel (heute Theater an der Parkaue) unter der Leitung von Manuel Schöbel begründete.
Außerdem gab sie nach der Schauspiel- und Gesangsausbildung (bei Leonore Gendries) als Darstellerin an den Bühnen in Dresden, sowie Theaterengagements in Rostock und Hamburg 1991 ihr Leindwanddebüt.
Sie spielte in Siegfried Kühns Film Die Lügnerin ihre erste Filmrolle, gefolgt von Matrosenliebe, ein Jahr später, dann Tätigkeiten in Fernsehserien, wie Kurklinik Rosenau, Praxis Bülowbogen, Happy Birthday, Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen, Schloss Einstein, Für alle Fälle Stefanie, In aller Freundschaft, Wolffs Revier, Familie Dr. Kleist und Schmetterlinge im Bauch. Im Kino feierte sie ihren bisher größten Erfolg in Otto – Der Katastrofenfilm.
Am Theater spielte Antje von der Ahe nach ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit Manuel Schöbel unter anderem am bat in Manfred Karges Inszenierung von Der Dunkle und unter Anna Bergmanns Regie in Krankheit der Jugend. In der Komödie am Kurfürstendamm spielte sie unter Wolfgang Spier die Carol in Peter Shaffers Komödie im Dunkeln.
Als Synchronsprecherin lieh Antje von der Ahe ihre Stimme beispielsweise Katherine Heigl als Isobel Stevens in Grey’s Anatomy und in Die nackte Wahrheit, Ellie Bartowski in Chuck, Pauley Perrette als Abigail Sciuto in Navy CIS und Navy CIS: L.A., Sarah Wayne Callies als Dr. Sara Tancredi in Prison Break, als Rukia Kuchiki in Bleach, als Lori Grimes in The Walking Dead und Kim Raver als Nico Reilly in Lipstick Jungle, als Julianne Giacomelli in Being Erica – Alles auf Anfang, als Sam in der Serie Totally Spies, als C.C. in dem Anime Code Geass, als Revy in dem Anime Black Lagoon, als Musiklehrerin Sawako Yamanaka in K-On!, aber auch als Faye Valentine in dem Anime Cowboy Bebop und als Mari Kusakabe in dem Erdbebendrama Tokyo Magnitude 8.0. In der dänisch-schwedischen Krimireihe Die Brücke – Transit in den Tod ist sie in der Hauptrolle Saga Norén, im Original Sofia Helin, zu hören.
In dem Action-Titel Resident Evil: Revelations für den Nintendo 3DS spricht sie die Figur der Jessica.
2015 wirkte sie erstmals in den Hörspielserien Gruselkabinett und Sherlock Holmes von Titania Medien mit.[1]
Sie ist die Standardsynchronsprecherin für Katherine Heigl.
Ihre Tochter Lina von der Ahe ist ebenfalls als Synchronsprecherin und Hörspielsprecherin tätig.
Sprechrollen (Auswahl)
- 2006: Beim ersten Mal als Alison Scott
- 2006–2010: Grey’s Anatomy (Fernsehserie) als Dr. Isobel „Izzie“ Catherine Stevens
- 2008: 27 Dresses als Jane Nichols
- 2009: Die nackte Wahrheit als Abby Richter
- 2010: So spielt das Leben als Holly Berenson
- 2010: Kiss & Kill als Jen Kornfeldt
- 2011: Happy New Year als Laura Carrington
- 2012: Einmal ist keinmal als Stephanie Plum
- 2017: Unforgettable – Tödliche Liebe als Tessa Connover
Filme
- 1998: Satisfaction als Daryle (Julia Roberts)
- 2001: Miss Undercover als Beth (Jessica Holcomb)
- 2006: Die Prophezeiungen von Celestine als Marjorie (Sarah Wayne Callies)
- 2008: Sex and the City – Der Film als Cathy (Bewerberin) (Bridget Everett)
- 2009: Splice – Das Genexperiment als Elsa Kast (Sarah Polley)
- 2011: Brautalarm als Whitney (Jessica St. Clair)
- 2013: Sharknado – Genug gesagt! als April Wexler (Tara Reid)
- 2013: The Immigrant als Clara (Jicky Schnee)
- 2013: Drachenkrieger – Das Geheimnis der Wikinger als Elisabeth (Sofia Helin)
- 2016: Zoomania als Bonnie Hopps (Bonnie Hunt)
- 2017: Schneemann als Mutter (Sofia Helin)
- 2020: Bleach: Hell Verse als Rukia Kuchiki (Fumiko Orikasa)
- 2020: Lady Business als Kim (Jessica St. Clair)
Serien
- 1998–1999: Cowboy Bebop als Faye Valentine (Megumi Hayashibara)
- 2004: Desperate Housewives als Brandi (Anne Dudek)
- 2004–2007: Veronica Mars als Madison Sinclair (Amanda Noret)
- 2004–2010: Lost als Cindy Chandler (Kimberley Joseph)
- 2005–2018: Navy CIS als Abigail „Abby“ Sciuto (Pauley Perrette)
- 2006: Bones – Die Knochenjägerin als Rebecca Stinson (Jessica Capshaw)
- 2006: Desperate Housewives als Veronica (Kristin Bauer van Straten)
- 2007: Black Lagoon als Revy (Megumi Toyoguchi)
- 2007–2009: Samantha Who? als Andrea Belladonna (Jennifer Esposito)
- 2007–2009: Skins – Hautnah als Angie (Siwan Morris)
- 2007–2012: Chuck als Ellie Bartowski (Sarah Lancaster)
- 2007–2009/2017: Prison Break als Dr. Sara Tancredi (Sarah Wayne Callies)
- 2008: Black Butler als Mina (Yuuko Gotou)
- 2009: Desperate Housewives als Lila Dash (Marie Caldare)
- 2009: Dark Blue als Melissa Curtis (Meta Golding)
- 2009/2010: Code Geass: Lelouch of the Rebellion als C.C. (Yukana Nogami)
- 2009–2010: K-On! als Sawako Yamanaka (Asami Sanada)
- 2009–2010/seit 2019: Bleach als Rukia Kuchiki (Fumiko Orikasa)
- 2010–2013: The Walking Dead als Lori Grimes (Sarah Wayne Callies)
- 2010–2017: Blue Bloods – Crime Scene New York als Linda Reagan (Amy Carlson)
- 2011–2016: Awkward. als Valerie Marks (Desi Lydic)
- 2011–2018: Die Brücke – Transit in den Tod als Saga Norén (Sofia Helin)
- 2012: Pandora Hearts als Emily (Akira Ishida)
- 2012: Chicago Fire als Hallie Thomas (Teri Reeves)
- 2012: Desperate Housewives als Staatsanwältin Emily Stone (Christina Chang)
- 2012–2014: Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab? als Blauvogel
- 2013–2015: Das Büro als Pam Halpert (Jenna Fischer)[2]
- 2014–2015: Shigatsu wa Kimi no Uso – Sekunden in Moll als Saki Arima (Mamiko Noto)
- 2014–2015: The Last Ship als Dr. Rachel Scott (Rhona Mitra)
- 2015: Star Wars Rebels als Siebte Schwester (Sarah Michelle Gellar)
- 2015–2016: Detective Laura Diamond als Laura Diamond (Debra Messing)
- 2017–2020: Haikyu!! als Saeko Tanaka (Yuka Komatsu)
- 2017–2022: Riverdale als Hermione Lodge (Marisol Nichols)
- 2018: Mirai Nikki als Rea Amano (Kaoru Mizuhara)
- 2018–2020: Chilling Adventures of Sabrina als Hilda Spellman (Lucy Davis)
- 2019: The Promised Neverland als Isabella (Yuko Kaida)
- 2020: Ich schweige für dich als Corinne Price (Dervla Kirwan)
- 2020–2021: The Flash (Fernsehserie) als Eva McCulloch/Mirror Mistress/Mirror Monarch (Efrat Dor)
- seit 2021: Fate: The Winx Saga als Vanessa (Eva Birthistle)
Videospiele
- 2005: TKKG – Gefährliche Ferien (Amanda Styles)
- 2011: Anno 2070 als EVE
- 2012: Weibliche Pandaren in World of Warcraft
- 2013: The Last of Us als Maria
- 2013: Final Fantasy XIV: A Realm Reborn als Nanamo Ul Namo
- 2014: Risen 3: Titan Lords als Patty
- 2015: Anno 2205 als Synthetics
- 2015: Mortal Kombat X als D’Vorah, Sindel, Sareena und Frost
- 2017: Assassin’s Creed Origins als Layla Hassan
- 2020: Tell Me Why als Mary-Ann Ronan
Filmografie
- 1992: Die Lügnerin
- 1996: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen – Dr. Frank und das Waisenkind
Theater
- 1992: Volker Braun/Bertolt Brecht: Der Sozialismus geht, und Johnny Walker kommt – Regie: Manuel Schöbel/Peter Schroth (caroussel Theater Berlin)
- 1992: Peter Ensikat: Die Bremer Stadtmusikanten – Regie: Manuel Schöbel (caroussel Theater Berlin)
Hörspiele
- 1998: Simone Schneider: Malaria – Regie: Annette Jainski (Hörspiel – DLR)
- 2000: Jenny Reinhardt: Das Nordseeschwein – Regie: Beatrix Ackers (Hörspiel – DLR)
- 2001: Steffen Thiemann: Nichtschwimmercafé – Regie: Christiane Ohaus (Hörspiel – NDR)
- 2002: Andreas Knaup: Genopoly – Regie: Robert Matejka (Hörspiel – DLR)
- 2004: Holger Siemann: Mordspiel (Fatima) – Regie: Christa Kowalski (Kriminalhörspiel – RBB)
- 2004: Heiner Grenzland: Making of ... Nach dem Roman "Ich kann dir eine Wunde schminken" von Tobias Hülswitt – Regie: Heiner Grenzland (Hörspielperformance – DLR Berlin)
- 2005: Tom Peuckert: Patriarchendämmerung – Regie: Andrea Getto (Hörspiel – RBB)
- 2007: Andrea Camilleri: Toter Mann – Regie: Götz Naleppa (Kriminalhörspiel – DKultur)
- 2008: Maraike Wittbrodt: Glücksbrief – Regie: Beatrix Ackers (Kinderhörspiel – DKultur)
- 2020: Marie de France: Bisclavret – Regie: Marc Gruppe (Folge 166 der Reihe Gruselkabinett – Titania Medien)
Hörbücher
- 2013: Arwen Elys Dayton: Resurrection Verlorenes Licht (Audible exklusiv)
- 2014: Deborah Reed: Komm wieder zurück (Audible exklusiv)
- 2014: Greta Milán: Julis Schmetterling (Audible exklusiv)
- 2020: Karen M. McManus: The Cousins (Hörbuch-Download, gemeinsam mit Maximiliane Häcke, Nicolás Artajo & Anja Stadlober), der Hörverlag, ISBN 978-3-8445-4091-8
Weblinks
- Literatur von und über Antje von der Ahe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Antje von der Ahe in der Internet Movie Database (englisch)
- Antje von der Ahe bei filmportal.de
- Antje von der Ahe in der Deutschen Synchronkartei
- Offizielle Website
Einzelnachweise
- ↑ Übersicht der Artikel über Antje von der Ahe auf Popshot.over-blog.de, aufgerufen am 29. April 2015.
- ↑ Antje von der Ahe. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 19. März 2021.
Personendaten | |
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NAME | Ahe, Antje von der |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin, Sängerin (Mezzosopran) und Synchronsprecherin |
GEBURTSDATUM | 5. März 1970 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutsche Demokratische Republik |