Antoine Gouan

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Antoine Gouan

Antoine Gouan (* 15. November 1733 in Montpellier; † 1. September 1821 in Montpellier) war ein französischer Arzt und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Gouan“.

Leben

Antoine Gouan wurde am 15. November 1733 in Montpellier geboren, sein Vater war ein Advokat, Jean-Guillaume Gouan (* 1708) am Rechnungshof, Cour des Comptes puis conseiller-maître. Eine Veruntreuung zwang ihn aber im Jahre 1776 zum Rücktritt von dieser Position. Er war mit Anne Salavy verheiratet, die Mutter von A. Gouan. Übrigens hatte Antoine Gouan einen namensgleichen Onkel (1712–1784), welcher Intendant im Hôpital Saint-Éloi de Montpellier war[1].

Er begann sein Studium in Toulouse, setzte es aber dann in Montpellier fort, wo er Medizin studierte. In seinen Ansichten wurde Gouan stark von seinem damaligen Professor François Boissier de Sauvages de Lacroix geprägt, einem Vertreter der linnéanischen Methode in Frankreich. Gouan promovierte am 25. August 1752 und wurde Arzt am Saint-Éloi Krankenhaus Montpellier. Bald nach der Aufnahme seiner Arbeit begann er aber sich für die Naturwissenschaften zu interessieren.

Im Jahr 1762 veröffentlichte er einen Katalog der Pflanzen im Botanischen Garten Montpellier, den er Hortus regius monspeliensis titelte. Dieser Katalog war das erste botanische Werk Frankreichs, das sich an der biologischen Nomenklatur Carl von Linnés orientierte. Drei Jahre später 1765 veröffentlichte er die Flora Monspeliaca. Im Jahr 1770 erschien die Historia Piscicum ein ichthyologisches Werk, das die Anzahl der Fische in Linnés Systematik bedeutend erhöhte.

1766 wurde er der Nachfolger von François Boissier de Sauvages de Lacroix an der medizinischen Fakultät und 1783 ausländisches Mitglied der Linnean Society in London. 1790 wurde er Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und 1796 der Académie des sciences.

Von Gouan sind viele Briefe erhalten, unter anderem Briefwechsel mit Carl von Linné, Albrecht von Haller, Jean-Guillaume Bruguière (1749/1750–1798), Jean-Jacques Rousseau und Carl Peter Thunberg.

Es wird berichtet, dass Gouan den ersten Ginkgo biloba in Frankreich gepflanzt habe, der heute immer noch im botanischen Garten von Montpellier steht. Diesen hatte Pierre Marie Auguste Broussonet im August 1782 nach seiner Heimreise von London nach Frankreich mitgebracht.

Dedikationsnamen

Nach Gouan benannt ist die Pflanzengattung Gouania Jacq. aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).[2]

Werke (Auswahl)

  • Hortus Regius Monspeliensis, sistens plantas tum indigenas tum exotica (1762).
  • Flora Monspeliaca, sistens plantas no. 1850 ad sua genera relatas, et hybrida methodo digestas; adjectis nominibus specificis, trivialibusque, synonymis selectis, habitationibus plurium in agro Monspeliensi nuper detectarum, et earum quae in usus medicos veniunt nominibus pharmaceuticis, virtutibusque probatissimis (1765).
  • Illustrationes et Observationes Botanicae, ad specierum historiam facientes seu rariorum plantarum indigenarum, pyrenaicarum, exoticarum adumbrationes, synonymorum… Cum iconibus ex naturae typo et magnitudine naturali ab auctore delineatis (1773).
  • Herborisations des environs de Montpellier, ou guide botanique à l'usage des élèves de l'école de santé… (1796).

Literatur

  • Benoît Dayrat: Les Botanistes et la Flore de France. Trois siècles de découvertes. Muséum national d’histoire naturelle, 2003, S. 690.
  • Pascal Duris (1993). Linné et la France (1780-1850). Librairie Droz (Genève), collection Histoire des idées et critique littéraire, numéro 318 : 281 p.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Louis Dulieu: Antoine Gouan (1733-1821). Revue d'histoire des sciences et de leurs applications. 1967, Tome 20 n°1. pp. 33-48.
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]