Anton Ferdinand Benda

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Anton Ferdinand Benda (Porträt von Carl Gustav Oehme 1856)

Anton Ferdinand Benda (* 10. Februar 1817 in Berlin; † 6. Januar 1893 in Lübeck) war ein deutscher Bauingenieur und Lübeckischer Baubeamter.

Leben

Anton Ferdinand war ein Sohn des Berliner Publizisten und Stadtrats Daniel Alexander Benda (1786–1870) und dessen Ehefrau Veilchen Benda geb. Sachs (1778 – ca. 1858).[1] Er entstammte einer jüdischen Familie und hatte eine Schwester Esther (* 16. Oktober 1813). Beide konvertierten später zum Christentum.[2] Ihr Onkel war Salomo Sachs.

Als Abteilungsingenieur im Eisenbahndienst der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft (NWE) entwarf Benda 1846 die 1847–1851 erbaute Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Wittenberge.[3] 1855 trat er als Staatsbaudirektor in die Dienste der Hansestadt Lübeck[4] und wurde gleichzeitig Betriebs- oder technischer Direktor der Lübeck-Büchener Eisenbahn. Während er 1863 das Amt des städtischen Baudirektors aufgab, wurde er 1873 Eisenbahndirektor und trat zum 1. Januar 1888 in den Ruhestand.[5] In seine Dienstzeit fällt der Bau des 1864 in Betrieb genommenen Trajekts Lauenburg–Hohnstorf (1878 ersetzt durch die Elbbrücke Lauenburg), der direkten Bahnstrecke Lübeck–Hamburg und der Bau der Verbindung nach Travemünde. Zu seiner Beerdigung am 10. Januar 1893 erschienen seine beiden Nachfolger, Walther Brecht als Betriebsdirektor und Hermann Textor als Ergänzung der Direktion der LBE.[6] Benda gehört zu den Mitbegründern des Vaterstädtischen Vereins und des Technischen Vereins in Lübeck.

Er war der Vater des Juristen und Politikers Johannes Daniel Benda.

Ehrungen

1865 erhielt Benda den preußischen Kronen-Orden 4. Klasse verliehen. Wie auch später sein Sohn wurde Benda 1887 mit der höchsten Lübecker Auszeichnung, der Gedenkmünze Bene Merenti, vom Lübecker Senat geehrt.

Schriften

Literatur

  • o. V.: Eisenbahn-Direktor Benda in Lübeck. In: Deutsche Bauzeitung, 22. Jahrgang 1888, Nr. 4 (vom 14. Januar 1888), S. 23. (Hefte 1–8 als PDF-Dokument mit ca. 9,1 MB bei der Universitätsbibliothek Cottbus-Senftenberg)
  • Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1905, S. 11.
  • Alken Bruns: Johannes Daniel Benda. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Band 11, Karl Wachholtz, Neumünster 2000, ISBN 3-529-02640-9, S. 26–29.

Weblinks

Commons: Anton Ferdinand Benda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Halgard Kuhn: Daniel Alexander Benda (1786–1870), der zweite jüdische Stadtrat Berlins. In: Berlin in Geschichte und Gegenwart, Jahrgang 2009, S. 101–140.
  2. Jacob Jacobson: Jüdische Trauungen in Berlin 1759 bis 1813. Mit Ergänzungen für die Jahre 1723–1759. Walter de Gruyter, Berlin 1968, S. 501.
  3. Heinz Muchow: Wie sich das Ackerbürgerstädtchen Wittenberge zu einer Industriestadt entwickelte. Die wichtige Epoche der Stadtgeschichte vom 19. Jh. bis etwa Mitte des 20. Jh. 2001, S. 34.
  4. Akte im Archiv der Hansestadt Lübeck
  5. BAST
  6. Rubrik: Local- und vermischte Notizen. In: Lübeckische Blätter, 35. Jahrgang 1893, Nummer 4 (vom 11. Januar 1893), S. 24.