Anton Hiersemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Anton Hiersemann (* 9. November 1891 in Leipzig; † 23. September 1969 in Stuttgart) war ein deutscher Verleger und Antiquar.

Der Sohn des Buchhändlers und Antiquars Karl Wilhelm Hiersemann wurde in Leipzig, Moskau und in den USA zum Buchhändler ausgebildet, unter anderem bei Brentano’s in New York. Im Jahre 1920 trat er in das väterliche Unternehmen ein und betätigte sich auch international erfolgreich als Antiquar. Nach dem Tode seines Vaters 1928 übernahm er das Unternehmen, das die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise 1930 überstand.

Von 1935 bis 1945 war Anton Hiersemann Schatzmeister des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und Leiter der Fachgruppe Antiquariat in der Abteilung Buchhandel der Reichsschrifttumskammer[1]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb Hiersemann zunächst in Leipzig; nach der Enteignung des Unternehmens im Jahre 1950 ging Hiersemann nach Stuttgart, wo er den Verlag neu aufbaute und bis zu seinem Tode leitete, zuletzt unterstützt von seinem Sohn Gerd Hiersemann (1938–2021)[2]. Der Stuttgarter Anton Hiersemann Verlag wurde in Deutschland führend für die Geisteswissenschaften.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vgl. (1.) Jan-Pieter Barbian: Die organisatorische, personelle und rechtliche Neuordnung des deutschen Buchhandels. In: Ernst Fischer / Reinhard Wittmann / Jan-Pieter Barbian: Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Drittes Reich, Teil 1. Berlin/Boston 2015, S. 73–159, hier S. 125 ff.; (2.) ders.: Literaturpolitik im NS-Staat. Von der »Gleichschaltung« bis zum Ruin, Frankfurt am Main 2010, S. 296 f.; (3.) Christine Ruhrberg: Die Frühgeschichte des Reallexikons für Antike und Christentum [1]
  2. https://www.hiersemann.de/