Arabidella

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Arabidella

Arabidella trisecta

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Microlepidieae
Gattung: Arabidella
Wissenschaftlicher Name
Arabidella
(F.Muell.) O.E.Schulz

Arabidella bildet eine kleine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Alle sieben Arten kommen nur in Australien vor.

Beschreibung

Habitus und Blätter

Die Arabidella-Arten wachsen als Sträucher oder krautige und in diesem Fall einjährige Pflanzen. Sie erreichen Wuchshöhen zwischen 15 und 100 Zentimeter. Es sind höchstens einfache Haare vorhanden. Die im Querschnitt runden oder viereckigen Stängel besitzen kräftige Internodien.

Die Laubblätter befinden sich entweder wechselständig und spiralig angeordnet am Stängel verteilt oder in grundständigen Rosetten und auch am Stängel angeordnet. Die kleinen bis mittelgroßen Laubblätter sind gestielt oder sitzend, besitzen keine Blattscheide und sind im Blattquerschnitt nicht gerollt. Sie können übelriechend, aber auch ohne merklichen Geruch sein. Die Blattspreite ist geteilt oder einfach. Wenn die Blattspreite geteilt ist, dann ist sie fiederteilig oder mehrfach geteilt. Es ist nur eine Blattader vorhanden oder es liegt Fiederadrigkeit vor. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.

Blütenstand und Blüte

Die Blüten stehen in schirmtraubigen oder traubigen, lockeren bis dichten Blütenständen zusammengefasst. Wenn die Blütenstände verzweigt sind, dann ist der oberste Blütenstand traubig. Es gibt keine Trag- und Deckblätter, aber ein Blütenstiel ist vorhanden.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Es sind vier Kelchblätter vorhanden. Die vier freien, gelben oder weißen Kronblätter sind genagelt.

Es sind sechs ausschließlich fertile Staubblätter vorhanden, die sich zwar mehr oder weniger ähneln, von denen zwei jedoch kürzer als die anderen sind. Die freien Staubfäden besitzen keine Anhängsel. Die Staubbeutel (Anthere) sind basifix angelegt (sie sitzen direkt auf dem Staubfaden auf) und nicht versatil (sie sind durch den Ansatz an Staubfaden nahe der Mitte weniger bewegungsfähig) gestaltet. Sie können Anhängsel besitzen und bestehen aus vier Pollensäcken (tetrasporangiat). Der Pollen (Blütenstaub) besteht aus einzelnen Körnern. Der Blütenboden kann mit dem Stempel ein langes Gynophor bilden. Es ist ein Diskus vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen; er ist eigentlich zweikammerig, aber durch falsche Scheidewände (Septa) noch weiter unterteilt. Der auf dem Fruchtknoten sich apikal befindende Griffel endet in einer ein- oder zweilappigen oder kopfigen Narbe (Stigma). In jeder der beiden Fruchtknotenkammern befinden sich in parietaler Plazentation selten eine bis, meist drei bis fünfzig Samenanlagen mit anatroper Orientierung.

Frucht und Samen

Es werden 4 bis 33 Millimeter lange, beidseitig zusammengedrückte, nicht fleischige Schoten mit zwei bei Reife aufspringenden Klappen gebildet. Sie sind mit ein oder zwei Samenreihen je Fruchtfach ausgestattet.

Die kleinen bis mittelgroßen Samen besitzen eine schleimige Oberfläche mit feinen warzigen Erhebungen. Sie können seitlich zusammengedrückt und geflügelt sein. Es ist selten ein Endosperm ausgebildet. Der gut ausgebildete Embryo ist gekrümmt.

Inhaltsstoffe

Die für die Familie der Kreuzblütengewächse typischen Senfölglykoside sind auch in dieser Gattung vorhanden.

Vorkommen

Die Arabidella-Arten besiedeln mäßig feuchte bis extrem trockene Standorte mit aridem Klima ausschließlich in Australien.

Systematik

Die Gattung Arabidella wurde 1924 durch Otto Eugen Schulz in Das Pflanzenreich, IV. 105 (Heft 86): 177 aufgestellt. Synonyme für Arabidella (F.Muell.) O.E.Schulz sind: Lemphoria O.E.Schulz, Micromystria O.E.Schulz, Pseudarabidella O.E.Schulz. Die Gattung Arabidella gehörte zur Tribus Camelineae[1] und gehört seit 2012 zur Tribus Microlepidieae innerhalb der Familie der Brassicaceae.

Zur Etymologie von Arabidella kann gesagt werden, dass der Wortstamm von der Gattung Arabis kommt und das Anhängsel für eine Verkleinerungsform steht; Arabidella zeigt damit den geringen Gattungsumfang im Vergleich mit Arabis an.

Es gibt sieben Arabidella-Arten:[2]

Quellen

  • J. Gathe: Arabidella (F.Muell.) O.E.Schulz. Scientific Description. In: FloraBase/the Western Australian Flora. Department of Environment and Conservation/Western Australian Herbarium, abgerufen am 27. November 2010 (englisch).
  • Juliet A. Wege and Brendan J. Lepschi: A new species of Arabidella (Brassicaceae) from Western Australia. Kapitel Introduction + Key to the species of Arabidella. In: Western Australian Herbarium Department of Environment and Conservation and Australian National Herbarium, Centre for Plant Biodiversity Research, Canberra (Hrsg.): Nuytsia. Band 17, 2007, S. 453 bis 458 (Online in Mendeley [abgerufen am 30. Oktober 2011] Mit neu beschriebener Art Arabidella chrysodema).

Einzelnachweise

  1. Terezie Mandáková, Simon Jolyb, Martin Krzywinskic, Klaus Mummenhoffd and Martin A. Lysaka: Fast Diploidization in Close Mesopolyploid Relatives of Arabidopsis. Hrsg.: The Plant Cell. Band 22, Nr. 7, 2010, Supplemental Text 1. Phylogenetic Relationships and Comparison with Previous Studies., S. 2288, doi:10.1105/tpc.110.074526 (englisch, 813,45 kB Kapitel online: Supplemental Data. Mandáková et al.: Phylogenetic relationships and comparison with previous studies [PDF; abgerufen am 30. Oktober 2011]).
  2. gni Global Names Index. Arabidella (F.Muell.) O.E.Schulz. Abgerufen am 8. September 2010 (englisch).
  3. a b c d e f Datenblatt Arabidella bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks