Arcadia-Konferenz

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Die Arcadia-Konferenz fand vom 22. Dezember 1941 bis zum 14. Januar 1942 in Washington, D.C. statt. Der britische Premierminister Winston Churchill und der US-Präsident Franklin D. Roosevelt sowie deren Delegationen erörterten die Kriegslage in Europa. Die Konferenz war die Fortführung der vom 9. bis 12. August 1941 in der Placentia Bay auf Neufundland abgehaltenen geheimen britisch-amerikanischen Atlantikkonferenz. Die dort beschlossene Atlantik-Charta bildete die Grundlage für die Gespräche in Washington.

Themen

Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor Anfang Dezember erfolgte der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg; deshalb wurde auch der Krieg im Pazifik thematisiert. Die Teilnehmer bezeichneten Europa als Hauptkriegsschauplatz und beschlossen, zuerst die deutsche Gefahr auszuschalten. Dieses Ziel wurde unter dem Schlagwort „Germany first“ bekannt. Das Übereinkommen lautete wie folgt (Auszug):

“In 1942, the methods of wearing down Germany’s resistance will be … ever increasing air bombardment by British and American forces … assistance to Russia’s offensive by all available means … [and operations] the main object [of which] will be gaining possession of the whole North African coast…. It does not seem likely that in 1942 any large scale land offensive against Germany, except on the Russian front, will be possible … [but] in 1943, the way may be clear for a return to the continent across the Mediterranean, from Turkey into the Balkans, or by landings in Western Europe. Such operations will be the prelude to the final assault on Germany itself.”

„1942 werden die Methoden, die Deutschlands Widerstand zermürben, folgende sein … immer mehr Luftangriffe britischer und amerikanischer Streitkräfte … Unterstützung der russischen Offensive mit allen verfügbaren Mitteln … [und Operationen], [deren] Hauptziel die Eroberung der kompletten Nordafrikanischen Küste sein wird …. Es scheint nicht wahrscheinlich, dass 1942 eine großangelegte Landoffensive gegen Deutschland, außer an der russischen Front, möglich sein wird … [aber], 1943 könnte der Weg frei sein für eine Rückkehr auf den Kontinent über das Mittelmeer, von der Türkei aus dem Balkan oder durch Anlandungen in Westeuropa. Solche Operationen werden der Auftakt zum endgültigen Angriff auf Deutschland selbst sein.“[1]

[2]

Die militärischen und strategischen Kräfte sollten ein gemeinsames Oberkommando erhalten, das CCS (Combined Chiefs of Staff), einen gemeinsamen Ausschuss der britischen und amerikanischen Generalstäbe; dieser wurde am 14. Januar 1942 gegründet. Im Rahmen der Konferenz wurde zurückgehend auf britische Pläne beschlossen 1942 eine zweite Front in Nordafrika zu eröffnen, um amerikanische Truppen möglichst schnell in den Kampf zu führen. Die Pläne liefen zunächst unter der Bezeichnung Operation Gymnast und wurden später durch die Operation Torch ersetzt.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Christian Zentner (Hrsg.): Der Zweite Weltkrieg. Ein Lexikon. Tosa, Wien 2003, ISBN 3-85492-818-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fußnote 21. In: ibiblio.org. Abgerufen am 13. März 2022.
  2. Übersetzung: Im Jahre 1942 werden die Methoden zur Zermürbung des deutschen Widerstandes ... immer stärkere Luftangriffe durch britische und amerikanische Streitkräfte sein ... Unterstützung der Offensive Russlands mit allen verfügbaren Mitteln ... [und Operationen], deren Hauptziel die Inbesitznahme der gesamten nordafrikanischen Küste sein wird.... Es scheint unwahrscheinlich, dass 1942 eine großangelegte Landoffensive gegen Deutschland, mit Ausnahme der russischen Front, möglich sein wird ... [aber] 1943 könnte der Weg frei sein für eine Rückkehr auf den Kontinent über das Mittelmeer, von der Türkei aus auf den Balkan oder durch Landungen in Westeuropa. Solche Operationen werden das Vorspiel für den endgültigen Angriff auf Deutschland selbst sein.
  3. Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II. Routledge 2013, ISBN 978-1-315-88479-0.