Armenisch-georgische Beziehungen

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Armenisch-georgische Beziehungen
Lage von Georgien und Armenien
Georgien Armenien
Georgien Armenien

Die Beziehungen zwischen der Republik Armenien und Georgien sind freundlich, aber kompliziert. Beide Staaten haben zahlreiche Zusammenarbeitsabkommen unterzeichnet.

Für Armenien gelten gute Beziehungen zu Georgien als wichtig, da es von seinen beiden Nachbarn Türkei und Aserbaidschan aufgrund des Bergkarabachkonfliktes boykottiert wird. Vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden 85 % der Waren- und Energieimporte über aserbaidschanisches Territorium abgewickelt. In Folge des Bergkarabachkonfliktes und der folgenden Schließung der Grenze durch Aserbaidschan entfiel dieser Transportkorridor. Lieferungen aus Russland müssen nun durch Georgien passieren, womit Armeniens Importe von den schlechten georgisch-russischen Beziehungen und mit Werchni Lars dem einzigen Grenzübergang, der nicht auf Separatisten-Territorium liegt, abhängig sind.[1][2] Die Eisenbahnstrecke von Russland nach Armenien führt durch Abchasien und ist geschlossen, es gilt als unwahrscheinlich, dass sie in absehbarer Zeit wieder geöffnet wird.[3]

Verschiedene Ausrichtungen ihrer Außenpolitik verhindern eine tiefere Zusammenarbeit der beiden Staaten. Georgien verfolgt eine pro-westliche und anti-russische Außenpolitik, während Armenien mit Russland verbündet ist und gleichzeitig gute Beziehungen zum Westen sucht. Armenien stört, dass Georgien ein enges Verhältnis zu Aserbaidschan und zur Türkei pflegt, während Georgien in Armenien einen Satellitenstaat Russlands sieht.[3] Armenien ist Mitglied der von Russland geführten Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit und hat beschränkte Beziehungen zum Westen und der NATO im Rahmen der ISAF und des Irakkrieges. Georgien ist hingegen seit 1999 kein Mitglied in der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit mehr, ist Gründungsmitglied der GUAM und möchte der NATO beitreten.[4]

Obwohl Armenien sich außenpolitisch an Russland lehnt, hat es die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens nicht anerkannt.[5]

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Houman A. Sadri und Omar Vera-Muñiz: Iranian relations with the South Caucasus. In: Thomas Juneau und Sam Razavi (Hrsg.): Iranian Foreign Policy since 2001. Routledge, Abingdon 2013, ISBN 978-0-415-82743-0, S. 145.
  2. Claude Moniquet und William Racimora: The Armenia-Iran Relationship – Strategic implication for security in the South Caucasus Region. European Strategic Intelligence & Security Center, Brüssel 2013, S. 13 (esisc.org [PDF]).
  3. a b Frederik Coene: The Caucasus: an introduction. 1. Auflage. Routledge, London 2010, ISBN 978-0-203-87071-6, S. 171.
  4. Claude Moniquet und William Racimora: The Armenia-Iran Relationship – Strategic implication for security in the South Caucasus Region. European Strategic Intelligence & Security Center, Brüssel 2013, S. 27 (esisc.org [PDF]).
  5. Claude Moniquet und William Racimora: The Armenia-Iran Relationship – Strategic implication for security in the South Caucasus Region. European Strategic Intelligence & Security Center, Brüssel 2013, S. 28 (esisc.org [PDF]).