Armin Arbeiter (Leichtathletikfunktionär)

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Armin Arbeiter (* 11. Januar 1889 in Pola[1]; † 2. Mai 1976) war ein österreichischer Schwimmer, Leichtathlet und Leichtathletikfunktionär.

Leben und Wirken

Armin Arbeiter wurde im Jahre 1889 geboren und widmete sich Zeit seines Lebens dem Sport, dabei vor allem dem Schwimmsport und der Leichtathletik. Bereits im Jahre 1910 übernahm er die Leichtathletiksektion des noch jungen Grazer AK, dem er selbst bereits als Aktiver angehört hatte, nachdem er zuvor beim Akademischen Turnverein Graz aktiv gewesen war.[2] In weiterer Folge baute er die Sektion mit damals noch völlig neuen Methoden aus. Dazu zählten eine aufwendige Werbetätigkeit, das Abhalten von Kursen für Mittelschüler, eine verstärkte Veranstaltungstätigkeit, sowie Werbemeetings. Vor allem mit neuen Trainingsmethoden baute er die Leichtathletiksektion des GAK bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges zum stärksten österreichischen Verein außerhalb Wiens aus. Nachdem Arbeiter von seinem Kriegsdienst zurückgekehrt war, war er weiterhin als Leichtathletikfunktionär tätig. Von 1938 bis 1945 stand Arbeiter, ein Nationalsozialist, an der Spitze des Allroundvereins GAK. Aufgrund seiner Vergangenheit fiel Arbeiter später unter die Bestimmungen der Entnazifizierung und wurde auf Basis des Nationalsozialistengesetzes von 1947 als „minderbelastet“ eingestuft und musste sein Amt räumen. Nur zwei Jahre später kam er als stellvertretender Obmann wieder in den Vorstand des GAK zurück.

Bis heute gilt er als Begründer der steirischen Leichtathletik. Des Weiteren war Arbeiter ein Mitbegründer der Landessportorganisation Steiermark, kurz LSO Steiermark, und war einer der großen Förderer der Wassersportentwicklung in Graz. In den 1920er Jahren gehörte er mit anderen Grazern wie Mirko von Vrbancic und Alfred Rödiger zu den dominierenden Schwimmern bei den österreichischen Schwimmmeisterschaften. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war Arbeiter um den Aufbau eines organisierten Leichtathletikverbandes bemüht. Um neben den politisch ausgerichteten Dachverbänden ASKÖ und Sportunion einen überparteilichen und unabhängigen Sportdachverband zu schaffen, wurde im Jahre 1949 der Allgemeiner Sportverband Österreichs, kurz ASVÖ, gegründet. Arbeiter war nicht nur einer der Mitgründer des Verbandes, sondern trat von 1951 bis 1957 auch als dessen Präsident in Erscheinung.[3][4] Innerhalb kürzester Zeit erarbeitete sich der ASVÖ eine führende Stellung im österreichischen Sport und ist heute neben der ASKÖ und der Sportunion einer der drei Sportdachverbände Österreichs.

Der für sein in einer von gesellschaftlichen Ressentiments und behördlichen Widerständen geprägten Zeit aufgebautes Werk bekannte Arbeiter wurde im Laufe seines Lebens auch mehrfach geehrt. So war er unter anderem ein Ehrenmitglied des Österreichischen Leichtathletikverbandes (ÖLV) und des steirischen Leichtathletikverbandes (StLV), sowie der erste Träger des StLV-Ehrenzeichens in Gold.

Neben dem Sport betätigte sich der promovierte Jurist Armin Arbeiter unter anderem im Verband der obersteirischen Eisen- und Stahlwerke und danach im Landesgewerbeverband für Steiermark. Er war Direktor der Meisterkrankenkasse des Handwerks für Steiermark.[5]

Am 2. Mai 1976 starb Arbeiter im Alter von 87 Jahren.

Literatur

Einzelnachweise

  1. https://geschichtegak.jimdofree.com/personen/hall-of-fame/arbeiter/
  2. Der GAK Stammverein, abgerufen am 16. August 2019
  3. 60 Jahre ASVÖ (S. 3) (PDF; 2,0 MB), abgerufen am 16. August 2019
  4. 70 Jahre ASVÖ – Der lange Weg zum größten Dachverband (S. 2) (pdf; mit Foto von Armin Arbeiter), abgerufen am 16. August 2019
  5. Arbeiter Armin. In: Kurt Reichl: Lexikon der Persönlichkeiten und Unternehmungen. Leykam-Verlag, Graz 1955.