Arno Poebel

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Arno Poebel (* 26. Januar 1881 in Eisenach; † 3. März 1958 in Chicago) war ein deutscher Altorientalist mit dem Spezialgebiet Sumerologie, als deren Begründer er gilt.

Nach dem Abitur am Carl-Friedrich-Gymnasium in Eisenach studierte Arno Poebel zwischen 1900 und 1904 an den Universitäten Heidelberg, Marburg, Zürich und Jena Theologie und Klassische Philologie. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1905/06 einen Aufenthalt am University of Pennsylvania Museum of Archaeology and Anthropology in Philadelphia. Dort bearbeitete er erstmals Rechtsurkunden in der nur wenige Jahre zuvor entzifferten sumerischen Sprache. In Philadelphia erfolgte 1906 auch die Promotion, die auf diesen Arbeiten basierte, 1910 an der Universität Breslau die Habilitation. Von 1911 bis 1913 lehrte Poebel an der Johns Hopkins University in Baltimore und bearbeitete von 1912 bis 1914 weitere sumerische Keilschrifttexte des University of Pennsylvania Museum.

1919 wurde er als außerordentlicher Professor an die Universität Rostock berufen, wo er 1925 ordentlicher Professor wurde. 1928 ging er endgültig in die USA und wurde zunächst Research Associate, 1930 Professor für Assyriologie und Sumerologie am University of Chicago Oriental Institute. Von 1933 bis 1946 gab er als Nachfolger von Edward Chiera (1885–1933) das Chicago Assyrian Dictionary heraus. 1946 erfolgte die Emeritierung.

Poebel verstand sich besonders auf das Kopieren von Keilschrifttexten, insbesondere seine Bearbeitungen der Tontafeln des University of Pennsylvania Museum in den Jahren 1912–1914 gelten aufgrund ihrer Exaktheit als herausragende Arbeit. Er rekonstruierte maßgeblich die Frühgeschichte Mesopotamiens mit. Als sein Hauptwerk gelten die 1923 publizierten Grundzüge der sumerischen Grammatik, durch die er zum Begründer der Sumerologie wurde. Die Grammatik wurde noch 2005 ins Englische übersetzt und gilt ebenso wie Poebels Studien zur historischen Phonologie bis heute als grundlegend. Er beschäftigte sich mit den sprachlichen Eigenheiten und der Idiomatik des Sumerischen. Vor allem wegen seiner Eigenschaft als Herausgeber des Chicago Assyrian Dictionary befasste Poebel sich auch mit der Grammatik und Phraseologie des Akkadischen. Zu seinen Schülern gehören Samuel Noah Kramer und Thorkild Jacobsen, durch die er auch über seinen Tod hinaus das Fach Sumerologie weiter mitprägte.

Schriften

  • Babylonian Legal and Business Documents. Philadelphia 1909 (Digitalisat).
  • Sumerische Studien. Hinrichs, Leipzig 1921.
  • Grundzüge der sumerischen Grammatik. A. Poebel, Rostock 1923.
  • Sumerische Untersuchungen. De Gruyter, Berlin 1927–1929.

Literatur

Weblinks