Arnold von Rümker

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Arnold von Rümker (* 15. Juni 1942 in Breslau) ist ein deutscher Agrarökonom und Verbandsfunktionär. Von 2013 bis 2017 war er Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH).

Leben

Arnold von Rümker entstammte einer Landwirtschaftsfamilie, die von 1923 bis 1938 zunächst in Emersleben im Vorharzgebiet nahe Halberstadts lebte, anschließend in Schlesien und ab ihrer Flucht 1945 im unterfränkischen Greußenheim, wo 1946 der Rümker-Hof (später das von der Glaubensgemeinschaft Universelles Leben erworbene Gut Greußenheim[1]) entstand. Er war das jüngste von fünf Kindern (darunter Just-Hinrich von Rümker, der 1992 einen Saatzuchtbetrieb in Friedrichswerth aufbaute) aus der Ehe des Landwirts Arnold von Rümker (1895–1944) und Margret von Rümker geborene Engel (1900–1956), die 1946 von der amerikanischen Militärregierung für sich und ihre Familie ein Grundstück erhalten hatte, wo sie das von ihrem Gut in Schlesien mitgebrachte Saatgut einsetzte.[2] Arnold von Rümkers Großvater war der Agrarwissenschaftler Kurt von Rümker (1859–1940).[3][4]

Arnold von Rümker, Vollwaise seit 1956, studierte nach einer landwirtschaftlichen Lehre Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen. Sein Doktoratsstudium am Institut für Ausländische Landwirtschaft der Universität Göttingen führten ihn unter anderem zu Forschungsaufenthalten nach Malawi in Südostafrika. Anfangs der 1970er Jahre war er für die Deutsche Fördergesellschaft für Entwicklungsländer (GAWI) tätig, seit 1974 für die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz), unter anderem bei der Weltbank in Washington, D.C. Von 1998 bis 2002 war er in leitenden Positionen, unter anderem als Personalchef, für die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt tätig.[5][6][7]

Seit 1989 engagiert sich von Rümker im Johanniterorden. 2007 wurde er ehrenamtlicher Vorstand im Landesverband Berlin/Brandenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und 2010 zum ehrenamtlichen Mitglied des Bundesvorstands der Hilfsorganisation ernannt für die Aufgabengebiete Humanitäre Hilfe im Ausland und Ehrenamt. Im November 2013 folgte er Hans-Peter von Kirchbach im Amt des Präsidenten der Johanniter-Unfall-Hilfe[8][6], der evangelischen Hilfsorganisation mit über 50.000 Mitarbeitern und 1,5 Mio. Fördermitgliedern.

Von Rümker wurde 1989 als Ehrenritter der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft in den Johanniterorden aufgenommen und 1998 zum Rechtsritter des Johanniterordens geschlagen.[5][7]

Von Rümker ist verheiratet und hat sechs Kinder. Er lebt in Berlin.

Schriften

  • Die Organisation bäuerlicher Betriebe in der Zentralregion Malawis, Frankfurt 1972. (Dissertation)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 174 (Gut Greußenheim GmbH u. Co., Betriebs KG), 273 (Das Gut Greußenheim oder der Rümker-Hof) und 274 (Gut Greußenheim GmbH u. Co., Betriebs KG).
  2. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 273.
  3. Elfriede Streitenberger: „In fremde Erde gesät: Vor 70 Jahren: Nicht Kleidung war das wichtigste im Gepäck von Margret von Rümker als sie mit ihren fünf Kindern in Greußenheim ansiedelte, sondern - Saatgut.“, Main-Post vom 24. November 2016, abgerufen am 20. September 2017
  4. Helmut Gäde: Auf dem Felde der Aehre: landwirtschaftliches Kulturerbe in Deutschland, Docupoint Verlag 2004, S. 275
  5. a b Reimar Oltmanns: Spurensuche Auf Verbrannter Erde, 2009, S. 124 f.
  6. a b Dr. Arnold von Rümker (Referentenpotrait), Institut français Deutschland, Goethe-Institut & Bertelsmann Stiftung 2014, abgerufen am 20. September 2017
  7. a b Kurz vorgestellt: Dr. Arnold von Rümker (Seite 5), |b.punkt vom Oktober 2007, abgerufen am 20. September 2017
  8. „Von Rümker Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe“ auf politik-kommunikation.de vom 10. Dezember 2013, abgerufen am 20. September 2017