Artemis Quartett

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Artemis Quartett galt als eines der führenden Streichquartette, das von 1989 bis 2021 existierte.[1]

Geschichte

Das Ensemble wurde 1989 in Lübeck gegründet und wurde nach der Bogen-führenden Jagdgöttin Artemis benannt. Es war in Berlin ansässig. Mentoren waren Walter Levin, das Alban Berg Quartett, das Juilliard String Quartet und das Emerson String Quartet. Der Preis des Deutschen Musikwettbewerbs (1995) sowie erste Preise beim ARD Musikwettbewerb (1996) und beim Premio Paolo Borciani (1997) ebneten eine internationale Karriere. Heute gastiert es weltweit in allen großen internationalen Konzertreihen und Festivals.

Die Einspielungen des Ensembles wurden mehrfach mit wichtigen Preisen wie dem Diapason d’or, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Premio Paolo Borciani 1997 ausgezeichnet, zuletzt mit dem ECHO Klassik 2006 für die Einspielung der Beethoven-Quartette op. 95 und 59,1. 2001 erhielt das Quartett den Deutschen Kritikerpreis, 2007 den Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland. Im Jahr 2015 wurde das Quartett erneut mit dem ECHO Klassik in der Kategorie Kammermusikeinspielung des Jahres für ausgezeichnet.[2] Auch 2016 erhielt das Quartett einen ECHO für eine Brahms CD.

Die ersten Mitglieder des Artemis Quartetts waren Studenten an der Musikhochschule Lübeck, wo sich das Quartett zu einem Kammermusikkurs bei seinem späteren Mentor Walter Levin zusammenfand. Aus familiären und gesundheitlichen Gründen verließen Wilken Ranck im Jahre 1994 sowie Volker Jacobsen und Heime Müller mit dem Ende der Spielzeit 2006/2007 das Quartett. Auch Natalia Prishepenko schied im Jahre 2012 aus dem Ensemble aus.

Neue Mitglieder wurden Gregor Sigl (2. Violine), der Bratschist Friedemann Weigle (bis zu seinem Tod im Juli 2015) und die lettische Geigerin Vineta Sareika (1. Violine). Nach dem Tod Friedemann Weigles wurde Anthea Kreston als neue zweite Geigerin ins Quartett aufgenommen, während Gregor Sigl von der zweiten Geige zur Bratsche wechselte.

Seit Mai 2019 spielt das Ensemble in halber Neubesetzung. Gründungsmitglied Eckart Runge sowie Anthea Kreston verließen das Quartett. Nachfolger wurden Harriet Krijgh am Violoncello, sowie Suyoen Kim, die sich die Rollen der 1. und 2. Violinen mit Vineta Sareika teilt. Gregor Sigl spielt weiterhin die Bratsche.

Das Artemis Quartett ist Ehrenmitglied des Vereins Beethoven-Haus Bonn. Zu seinem 20-jährigen Jubiläum präsentierte das Artemis Quartett in Musikzentren wie Wien, Berlin, Florenz, London, Tokyo und Paris einen Beethoven-Zyklus.

Mitglieder (seit 1989)

  • Violine: Wilken Ranck (1989–1994, 1. und 2. Geige), Natalia Prishepenko (1994–2012, 1. Geige, bis 2007 auch 2. Geige), Vineta Sareika (seit 2012, 1. Geige, seit 2019 auch 2.)
  • Violine: Isabel Trautwein (1989–1991, 2. Geige), Heime Müller (1991–2007, 1. und 2. Geige), Gregor Sigl (2007–2016, 2. Geige, Wechsel in die Bratsche[3]), Anthea Kreston (2016–2019[3], 2. Geige), Suyoen Kim (seit 2019, 1. und 2. Geige)
  • Viola: Volker Jacobsen (1989–2007), Friedemann Weigle (2007–2015[4]), Gregor Sigl (seit 2016[3])
  • Violoncello: Eckart Runge (1989–2019), Harriet Krijgh (seit 2019)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artemis Quartett - Start. Abgerufen am 30. Mai 2021.
  2. ECHO Klassik 2015 Preisträger. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
  3. a b c Nach dem Tod von Friedemann Weigle: Artemis Quartett macht mit Anthea Kreston weiter. Bayerischer Rundfunk Klassik, 20. Januar 2016, abgerufen am 15. März 2016.
  4. Ganz für die anderen und ganz bei sich. Nachruf zum Tod Friedemann Weigles in Die Zeit vom 8. Juli 2015 (abgerufen am 9. Juli 2015).