Artur Przyborski

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Artur Friedrich Ritter von Przyborski (* 10. Oktober 1860 in Wien; † 27. Jänner 1948 in Millstatt am See) war ein österreich-ungarischer Feldmarschallleutnant polnischer Herkunft[1][2] und Kommandant der 21. k.k. Landwehr-Infanterietruppendivision im Ersten Weltkrieg.[3]

Leben

Przyborski trat als Jugendlicher der Armee als Kavalleriekadett bei. Er studierte an der Kriegsakademie und arbeitete sieben Jahre beim Generalstab. Seine Karriere wurde durch seinen Schwiegervater General Franz Xaver von Schönaich unterstützt.[1] Von der Ehe mit seiner Frau Othilie wurde 1892 seine Tochter, die Schriftstellerin Oda Schneider geboren.[2][4] Am 1. Mai 1908 wurde er zum Generalmajor und am 10. November 1911 zum Feldmarschallleutnant befördert.[3]

Erster Weltkrieg

General Przyborski führte zu Beginn des Ersten Weltkrieges die 21. k.k. Landwehr-Infanterietruppendivision im Serbienfeldzug. Die Mobilisierung erfolgte am 26. Juli. Zwischen dem 2. und dem 9. August wurden seine Truppen im Verband des VIII. Korps von Prag nach Brčko in Nordwestbosnien verlegt.[1]

Während der Schlacht von Cer, als die serbische Armee überraschend die österreich-ungarischen Truppen bei Parlog angriff, kämpfte Przyborski in der Nacht vom 15. auf 16. August 1914 zusammen mit seinen Truppen im Schützengraben und wurde dabei verletzt.[1][5] Am 21. zogen sich die Truppen der 21. k.k. Landwehr-Infanterietruppendivision zurück.[6] Am 8. September wurde er abgeordnet den Brückenkopf bei Parašnica zu verteidigen.[7]

Seiner 21. k.k. Landwehr-Infanterietruppendivision gelang am 18. November 1914 während der Schlacht an der Kolubara der Flussübergang und die Eroberung von Lazarevac.[8] Anfang 1915 wurde er pensioniert.[9]

Przyborski erhielt den Ritterstand am 24. November 1917 und das Diplom am 8. Juli 1918.[10]

Nach dem Krieg

Gedenktafel für Artur Ritter von Przyborski an der Przyborski-Promenade oberhalb des Strandbads in Millstatt.
Die Przyborski-Promenade in Millstatt am See

Przyborski wurde Bürgermeister und Ehrenbürger von Millstatt am See und starb dort 1948. Nach ihm wurde die Kurpromenade in der Stadt genannt.[11]

Weblinks

Commons: Artur Przyborski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d John R. Schindler: Fall of the Double Eagle. The Battle for Galicia and the Demise of Austria-Hungary. U of Nebraska Press, 2015, ISBN 978-1-61234-806-3 (google.de [abgerufen am 16. August 2017]).
  2. a b Michaela Sohn-Kronthaler: Feminisierung oder (Re-)Maskulinisierung der Religion im 19. und 20. Jahrhundert? Forschungsbeiträge aus Christentum, Judentum und Islam. Böhlau Wien, 2016, ISBN 978-3-205-79642-8 (google.de [abgerufen am 16. August 2017]).
  3. a b Glenn Jewison: Austro-Hungarian Generals assigned to the Austrian Landwehr 1914. Abgerufen am 16. August 2017.
  4. Nina Kogler: GeschlechterGeschichte der Katholischen Aktion im Austrofaschismus. LIT Verlag Münster, 2014, ISBN 978-3-643-50545-3 (google.de [abgerufen am 16. August 2017]).
  5. James Lyon: Serbia and the Balkan Front, 1914. The Outbreak of the Great War. Bloomsbury Publishing, 2015, ISBN 978-1-4725-8005-4 (google.de [abgerufen am 16. August 2017]).
  6. Carl Savich: The March on the Drina (1964). World War I in Film 24. August 2013.
  7. GWS: General der Kavallerie Artur Giesl Freiherr von Gieslingen. Abgerufen am 16. August 2017.
  8. Österreich-Ungarns letzter Krieg Band I. S. 681 f.
  9. Peter Broucek (Hrsg.): Theodor Ritter von Zeynek: Ein Offizier im Generalstabskorps erinnert sich (= Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs. Band 101). Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78149-3, S. 100.
  10. Wiener genealogisches Taschenbuch. H. v. Stratowa, 1928 (google.de [abgerufen am 16. August 2017]).
  11. Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Tirol. Böhlau, 2003, ISBN 978-3-205-99352-0 (google.de [abgerufen am 16. August 2017]).