Aschbacherhof (Trippstadt)

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Aschbacherhof
Ortsgemeinde Trippstadt
Koordinaten: 49° 23′ 37″ N, 7° 45′ 24″ O
Höhe: 315 m ü. NHN
Postleitzahl: 67661
Vorwahl: 06306
Aschbacherhof (Rheinland-Pfalz)

Lage von Aschbacherhof in Rheinland-Pfalz

Ehemaliger Landgasthof Grün, Aschbacherhof

Der Weiler Aschbacherhof ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Trippstadt im Landkreis Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz).

Geographie

Der aus nur wenigen Gebäuden bestehende Aschbacherhof liegt südlich von Kaiserslautern und nördlich von Trippstadt im Pfälzerwald in 315 m Höhe auf einem Schwemmsandhügel über der Talaue des Aschbachs.[1] Dieser fließt etwa 100 m nördlich des Gebäudeensembles vorbei, das unter Denkmalschutz steht.

Über Jahrhunderte war der Talboden mit Wasser bedeckt. Es wurde in Weihern gefasst, die der Fischzucht dienten. Heute ist das Tal weitgehend trockengelegt.[2]

Geschichte

Turm der ehemaligen Kirche St. Blasius

Das Tal wird von dem dreigeschossigen romanisch-frühgotischen Turm der ehemaligen Kirche St. Blasius überragt. Dem Bauwerk gegenüber liegt der vierseitige Aschbacherhof mit seinen drei Herrschaftshäusern, die den Flersheimern und den Erben der Wilensteiner zu Eigen waren. Die Kirche war Pfarrkirche für die umliegenden Dörfer und Gehöfte, bis sie nach dem Bau einer größeren Kirche in Trippstadt ihre Funktion verlor. Bereits 1786 war die Kirche nicht mehr nutzbar, weil das Dach eingebrochen war. Mit dem Übergang in Privatbesitz verfiel sie immer mehr, und die Steine des Kirchenschiffs wurden zum Bau anderer Gebäude verwendet. Einzig der romanisch-frühgotische Turm blieb erhalten.[3] Urkundlich ist die Siedlung als „Aspach“ 1215 zum ersten Mal erwähnt. Sie bildete den Pfarrsitz der Herrschaft Wilenstein in der Grafschaft Falkenstein, deren Burg Wilenstein gut 4 km südlich als teilrestaurierte Ruine oberhalb des Karlstals bei Trippstadt erhalten ist.

Die Herren von Flersheim als spätere Eigentümer der Siedlung ließen 1566 die sogenannten Herrenhäuser erbauen, welche durch ihre Renaissance­portale mit Wappen und Jahreszahl gut zu identifizieren sind.[4] Die Allianzwappen von Flersheim und Sturmfeder von Oppenweiler belegen, dass die Portale auf das Ehepaar Friedrich von Flersheim († 1575) und Amalia Sturmfeder von Oppenweiler zurückgehen. Friedrich von Flersheim war der Nachcousin des Speyerer Bischofs Philipp von Flersheim,[5] der seinerseits mit dem rebellischen Ritter Franz von Sickingen verschwägert war.

Durch Kauf gelangte der Aschbacherhof 1719 an den kurpfälzischen Oberstjägermeister Freiherr Ludwig Anton von Hacke (1682–1752); im Besitz seiner auf Schloss Trippstadt residierenden Familie blieb der Weiler bis zum Ende der Feudalzeit. Im Zuge der Französischen Revolution wurden der Hof und die dazugehörigen Grundstücke versteigert. Seither stehen sie in wechselndem Privateigentum. 1816, ein Jahr nach dem Wiener Kongress, gelangte der Hof wie die gesamte Pfalz ans Königreich Bayern.[6]

Verkehr

Nördlich und östlich des Aschbacherhofs führt die Landesstraße 503 vorbei, die Kaiserslautern mit Johanniskreuz verbindet. Zum 7 km entfernten Hauptbahnhof Kaiserslautern besteht eine Busverbindung.

Einzelnachweise

  1. Kreisverwaltung Kaiserslautern (Hrsg.): Heimatjahrbuch … des Landkreises Kaiserslautern. Franz Arbogast, 1994, OCLC 32230454.
  2. Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften: Pfalzatlas. Eigenverlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1981, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  3. Turm der ehemaligen St.-Blasius-Kirche am Aschbacherhof. Westpfalz-Wiki, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  4. Ludwig Petry (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 5: Rheinland-Pfalz und Saarland (= Kröners Taschenausgabe. Band 275). 3., neubearbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1988, ISBN 3-520-27503-1, S. 17 f.
  5. Friedrich von Flersheim Burggraf zu Alzey. Abgerufen am 15. November 2014 (Genealogische Website zu Friedrich von Flersheim und Amalia Sturmfeder von Oppenweiler).
  6. Fremdenverkehrsverein Trippstadt. Arbeitsgemeinschaft Heimatkunde: Blätter zur Heimatgeschichte von Trippstadt. 1994–2003, OCLC 1001521609.