Aschenpüster mit der Wünschelgerte

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Illustration, 1890

Aschenpüster mit der Wünschelgerte ist ein Märchen (AaTh 510 B). Es steht in Ludwig Bechsteins Neues deutsches Märchenbuch an erster Stelle und stammt aus Johann Jacob MussäusMeklenburgische Volksmährchen in Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, 1840 (Nr. 9: Aschenpüster).

Inhalt

Die Tochter wünscht sich ein Kleid aus Silber, eins aus Gold, dann aus Diamant und zuletzt eine Wünschelgerte. Der Vater verarmt, opfert bei einem Zauberer noch seine Seele dafür und stirbt. Die Tochter wünscht sich als Mann verkleidet zum Schloss, macht da Küchenarbeit und putzt des Prinzen Stiefel, mit denen er wirft. Auf drei Festen tanzt sie in ihren Kleidern mit ihm und verschwindet jeweils. Der Prinz findet sie nicht. Nach der dritten Nacht wirft sie ihm seinen Ring in den Kakao. Sie heiraten, der Koch wird Truchseß.

Herkunft

Bechstein nennt die Quelle bei Mussäus. Der Titel lasse irreführender Weise an Aschenputtel denken, ähnlich sei eher Das Nußzweiglein.[1] Vgl. Grimms Allerleirauh, Die wahre Braut, Prinzessin Mäusehaut, zum Verlobungsspruch auch Die zwölf Jäger. Vgl. auch bei Basile I,6 Die Aschenkatze. Dass der Prinz der Zeit gemäß „Chocolade“ kriegt, scheint ein Witz Bechsteins. Er schmückte Mussäus‘ Text aus und verkehrt des Vaters Begehrlichkeit ins Gegenteil. Die Formel „Hinter mir dunkel und vorne mir klar, daß niemand sehe, wohin ich fahr!“ steht schon in Johann Heinrich VoßIdyllen.[2]

Literatur

  • Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Neues deutsches Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1856, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 11–19, 287.
  • Walter Scherf: Das Märchenlexikon. Band 1. C. H. Beck, München 1995, ISBN 978-3-406-51995-6, S. 39–41.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Neues deutsches Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1856, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 287.
  2. Walter Scherf: Das Märchenlexikon. Band 1. C. H. Beck, München 1995, ISBN 978-3-406-51995-6, S. 39–41.