Asterix und der Kupferkessel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Asterix und der Kupferkessel (französischer Originaltitel: Astérix et le Chaudron) ist der 13. Asterix-Band und erschien 1972 auf Deutsch und 1969 im Original. Der Text stammt von René Goscinny, die Zeichnungen von Albert Uderzo.

Handlung

Der Stammeshäuptling eines anderen gallischen Dorfes, Moralelastix, übergibt den Galliern einen Kupferkessel voller Sesterzen zur Verwahrung, damit er keine römischen Steuern zahlen muss. Asterix wird zum Bewachen des Kessels beordert. Doch während Asterix sein Haus bewacht, wird durch ein Loch in der Rückwand der Inhalt des Kessels gestohlen. Da durch diesen Diebstahl die Ehre des Dorfes verletzt ist, wird Asterix aus dem Dorf verbannt.

So begibt er sich mit Obelix und Idefix auf die Reise, um das Geld wiederzubeschaffen oder auf andere Art und Weise den Kessel zu füllen. Nach dem Besuch eines römischen Lagers und einer Auseinandersetzung mit den gestrandeten Piraten, die ein Wirtshaus eröffnet haben, versuchen sie, auf dem Markt von Condate mit dem Verkauf von Wildschweinen Geld zu verdienen. Es folgen weitere erfolglose Versuche, unter anderem eine Rennwette, Schauspielerei und ein Banküberfall, bis sie sich entschließen, zu Moralelastix zu gehen, um wenigstens den Kessel zurückzugeben.

Auf dem Weg dorthin treffen sie den römischen Steuereintreiber, dessen Geld sie rauben. Asterix stellt anhand des Geruches nach Zwiebelsuppe fest, dass das Geld vom Steuereintreiber das gleiche ist, welches zu Anfang im Kessel gewesen war. Moralelastix wollte die Gallier betrügen und hat das Geld selbst gestohlen, um damit seine Steuern zu zahlen und von den Galliern das Geld ersetzt zu bekommen. Es kommt zum Kampf mit Moralelastix, bei dem der Kessel die Steilküste hinunter auf das zufällig vorbeifahrende Piratenschiff fällt. Nachdem Asterix seine Ehre und die des Dorfes wiederhergestellt hat, kehren er und Obelix ins Dorf zurück, und es wird das obligatorische Fest gefeiert.

Anmerkungen

„Asterix und der Kupferkessel“ ist eine Geschichte mit einem ernsteren Grundthema, es geht um Ehre und Schuld sowie die Mühsal des Geldverdienens in einer von schwierigen Lebensumständen geprägten Umgebung. Zudem treffen wir ähnlich wie beim „Kampf der Häuptlinge“ den sich Rom anbiedernden, kollaborierenden Gallier-Typus an, wie sich am Ende der Geschichte herausstellt.

Die Episode im antiken Theater ist eine Verballhornung des modernen Schauspiels im 20. Jahrhundert. Die Namen der Schauspieler beziehen sich auf die Theatergrößen Eleonora Duse und Albert Bassermann. Unter den Zuschauern befinden sich auch Albert Uderzo (im Gespräch mit dem Präfekten) und René Goscinny (der seine Sitznachbarn mit Witzen amüsiert).

Der Steuereintreiber ist eine Karikatur des späteren französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing, der vor Erscheinen des Comics einige Jahre Finanzminister war.

Veröffentlichung

Die Erstauflage des Albums Le Chaudron erschien 1969 bei Dargaud als 13. Band der Asterix-Reihe. Die deutsche Erstauflage des Albums war 1972 in MV Comix, bei Ehapa. Mit der Neuauflage 2002 hat dieser Band ein neues Titelbild erhalten, welches erstmals in den MV Comix-Ausgaben 23/1969 bis 7/1970 zu sehen war.

Mit der Ausgabe 469 von Pilote vom 31. Oktober 1968 startete der Vorabdruck bis zur Ausgabe 491.

Siehe auch

Weblinks