Attasche

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Situla des Bischofs Gotofredo, 979 nach Christus. Der Eimerhenkel rastet mit seinen dornartigen Enden in die Ringösen der Maskenattaschen ein.

Als Attasche bezeichnet man bei Metallgefäßen eine (meist aufgenietete) Halterung für Griffe oder einen beweglichen Henkel.

Beschreibung

Runde Klammern: Nummern der Bildbeispiele.

Der Begriff Attasche wird hauptsächlich in der Archäologie verwendet, und zwar vor allem im Zusammenhang mit Metallgefäßen aus Antike und Altertum.

Eine Attasche kann platten- oder walzenförmig ausgebildet sein:

  • Die beschlagähnlichen plattenförmigen Attaschen (zum Beispiel auch Kreuzattaschen) tragen ein oder zwei ringförmige Ösen zur Aufnahme der Henkel bzw. Griffe (1, 2-5).
  • Bei walzenförmigen Attaschen rasten die Henkel- bzw. Griffenden in trichter- oder lochförmige Vertiefungen an den Seiten der Walze ein (6).

Attaschen werden als Einzelteile hergestellt und später mit dem Gefäß dauerhaft verbunden.

Attaschen können einfach, das heißt nur zweckentsprechend (3) gestaltet oder mit einer Verzierung versehen sein. Häufig verwendete Verzierungen sind:

Übersetzungen

Sprache Singular Plural
Deutsch die Attasche die Attaschen
Englisch the attachment[1] the attachments
Französisch l’attache (la)[2] les attaches
Italienisch l’attacco (il)[3] gli attacchi
Spanisch el aplique[4] los apliques

Wortherkunft

Das Wort Attasche ist die eingedeutschte Schreibweise des französischen Substantivs attache (f.) von attacher „befestigen“, und hat u. a. die Bedeutung „Mittel zur Befestigung“.[5]

Galerie

Literatur

  • Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden, Band 2, Mannheim 2006, Seite 659.
  • Raquel Castelo Ruano; Pablo Gómez Ramos: Apliques de asa de situlae con decoración antropomorfa procedentes de la villa romana de El Saucedo (Talavera La Nueva, Toledo), Madrid 1995, Figura 2, Nr. 7, Seite 128 (PDF).
  • Fabio Colivicchi; Giovanni Gorini; Claudio Sorrentino: I materiali minori, Bari 2004, Nr. 34, Seite 37 [1].
  • Werner Gauer: Die Bronzegefässe von Olympia : mit Ausnahme der geometrischen Dreifüße und der Kessel des orientalisierenden Stils : Kessel und Becken mit Untersätzen, Teller, Kratere, Hydrien, Eimer, Situlen und Cisten, Schöpfhumpen und verschiedenes Gerät, Berlin 1991.
  • Hans-Volkmar Herrmann: Die Kessel der orientalisierenden Zeit : Erster Teil : Kesselattaschen und Reliefuntersätze, Berlin 1966.
  • Ursula Kraif (Redaktion): Duden, das große Fremdwörterbuch : Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter, Mannheim 2007, Seite 158.
  • Adrien De Longpérier: Notice des bronzes antiques exposés dans les galeries du Musée Impérial du Louvre (Ancien fonds et Musée Napoléon III), Paris 1868, Nr. 198, Seite 45 [2].
  • NN: Inventory of the objects in the Art Division of the Museum at South Kensington : arranged according to the dates of their acquisition. Volume 1: For the years 1852 to the end of 1867, London 1868, Seite 16, Stichwort Mask [3].

Einzelnachweise

  1. Siehe z. B. NN 1868 („forming attachment for the handle“).
  2. Siehe z. B. De Longpérier 1868 („attache d’anse mobile“).
  3. Siehe z. B. Colivicchi 2004 („attacchi per manici bronzei“).
  4. Siehe z. B. Castelo Ruano 1995 („aplique de asa de situla“).
  5. Siehe z. B. Wiktionnaire (französisch), attache 1.