Auf der Couch in Tunis

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Film
Deutscher Titel Auf der Couch in Tunis
Originaltitel Un divan à Tunis
أريكة في تونس /
Arīka fī Tūnis
Produktionsland Frankreich, Tunesien
Originalsprache französisch, arabisch
Erscheinungsjahr 2019
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe FSK 6[1]
Stab
Regie Manele Labidi
Drehbuch Manele Labidi,
Maud Ameline
Produktion Serge Hayat,
Jean-Christophe Reymond
Musik Flemming Nordkroog
Kamera Laurent Brunet
Schnitt Yorgos Lamprinos
Besetzung

Auf der Couch in Tunis ist ein Spielfilm von Manele Labidi aus dem Jahr 2019. Die deutsche Premiere war im Juli 2020.

Handlung

Die Psychologin Selma kehrt aus Frankreich in ihr Heimatland Tunesien zurück, um in Ezzhara, einem Vorort von Tunis, eine Praxis für Psychotherapie zu eröffnen. Die anfängliche Skepsis gegenüber der Heimkehrerin weicht schnell einer großen Neugierde: Der Redebedarf der Tunesier ist in den Jahren nach der Revolution enorm. Zunächst empfängt Selma ihre gesprächigen Kunden auf dem Dach eines Wohnhauses. Ihr Kundenstamm setzt sich aus skurrilen Personen zusammen; so gehören eine überdrehte Beautysalon-Besitzerin und ein depressiver Imam dazu. Zusammen mit ihrer Nichte Olfa kämpft Selma gegen die Langsamkeit der Behörden und den Widerstand des ehrlichen und gesetzestreuen Polizisten Naïm an, um ihren Traum zu verwirklichen.

Kritiken

Der Filmdienst[2] schreibt:

„Eine junge Psychoanalytikerin kehrt aus Paris in ihr Heimatland Tunesien zurück und will auf dem Dach ihres Hauses eine Praxis eröffnen. Zwar findet sie schnell Patienten, doch legen ihr die tunesische Bürokratie und die Polizei allerhand Steine bei ihrem Vorhaben in den Weg. Ebenso unterhaltsame wie tiefsinnige Komödie über die Schwierigkeiten einer Rückkehr zu den eigenen Wurzeln und einen Zusammenstoß der Kulturen. Neben der vielschichtig angelegten Protagonistin geht es dabei auch um die Bestandsaufnahme eines Landes rund zehn Jahre nach dem Arabischen Frühling. – Sehenswert ab 14.“

Die SZ zieht einen anderen Vergleich:[3]

„Die Ausgangssituation auf Selmas Couch erinnert ein wenig an eine sehr komische russische Satiresammlung aus Zeiten der Perestroika, die "Müssen wir jetzt immer machen, was wir wollen?" hieß. Ganz so beißend ist "Auf der Couch in Tunis" aber nicht - wenn Labidi über Tunesien witzelt, ist sie vorsichtig, denn letztlich ist sie selbst aus Paris; das Element der Selbstironie fehlt. Labidi nähert sich dem Land mit Wohlwollen, fast ein bisschen, als wäre sie selbst eine Therapeutin, die versucht, ihren Patienten zu verstehen. Ihre Heldin lässt sie jedenfalls herausfinden, dass alles ganz anders ist als vermutet: Sie dachte, sie käme, um etwas zu verändern und zu reparieren - aber es ist die Stadt Tunis, die sie verändert. Geheilt wird sie dann vielleicht auch nicht sein, aber im Reinen mit sich selbst.“

Weblinks

Einzelnachweise