Autonomer Kreis der Korjaken

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Ehemaliges Subjekt der Russischen Föderation
Autonomer Kreis der Korjaken
Корякский автономный округ
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Fläche 292.600 km²
Bevölkerung 22.580 Einwohner
(Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 0,08 Einw./km²
Verwaltungszentrum Palana
Offizielle Sprache Russisch
Ethnische
Zusammensetzung
Russen (62,0 %)
Korjaken (16,4 %)
Ukrainer (7,2 %)
Tschuktschen (3,6 %)
Itelmenen (3,0 %)
Ewenken (1,8 %)
Tataren (1,2 %)
Weißrussen (1,0 %)
(Stand: 2002)
Gegründet 10. Dezember 1930
(am 1. Juli 2007 in der
Region Kamtschatka aufgegangen)
Lage in Russland

Koordinaten: 61° N, 166° O

Der Autonome Kreis der Korjaken (russisch Корякский автономный округ/ Korjakski awtonomny okrug, korjakisch Чав’чываокруг) war bis zum 30. Juni 2007 eine Verwaltungseinheit (Autonomer Kreis) in Russland. Am 23. Oktober 2005 wurde nach einem Referendum der Zusammenschluss mit der Oblast Kamtschatka beschlossen. Dieser erfolgte zum 1. Juli 2007; dabei entstand mit der Region Kamtschatka ein neues Föderationssubjekt.

Geographie

Der Autonome Kreis nahm die Nordhälfte der Halbinsel Kamtschatka zwischen Ochotskischem und Beringmeer ein und griff im Korjakengebirge auch auf das russische Festland über. Zum Kreis gehörte die Insel Karaginski vor der Ostküste. Der Kreis hatte eine Fläche von 293.899 km².

Bevölkerung

Der ehemalige Kreis ist eine der dünnstbesiedelten und abgelegensten Regionen Russlands. Die indigenen Völker Sibiriens (Korjaken, Tschuktschen, Itelmenen und Ewenen) machten in diesem Gebiet rund 40 % der Bevölkerung aus. Rund 55 % waren Slawen (Russen, Ukrainer und Weißrussen). In der Sowjetzeit gab es auch etliche Koreaner, Tataren und Mordwinen, die aber in der Zwischenzeit beinahe vollständig abgewandert sind. Hauptstadt des Kreises war Palana.

Volksgruppe VZ 1939 VZ 1959 VZ 1970 VZ 1979 VZ 1989 VZ 2002
Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Korjaken 6.855 27,2 % 5.101 18,5 % 5.893 19,1 % 5.660 16,2 % 6.572 16,5 % 6.710 26,7 %
Russen 13.794 54,8 % 16.674 60,6 % 19.522 63,1 % 22.493 64,5 % 24.773 62,0 % 12.719 50,6 %
Tschuktschen 1.267 5,0 % 1.062 3,9 % 1.164 3,8 % 1.222 3,5 % 1.460 3,7 % 1.412 5,6 %
Itelmenen k.Ang. 1 ?,?% 900 3,3 % 970 3,1 % 1.002 2,9 % 1.179 3,0 % 1.181 4,7 %
Ukrainer 847 3,4 % 1.310 4,8 % 1.186 3,8 % 1.999 5,7 % 2.896 7,3 % 1.029 4,1 %
Ewenen 714 2,8 % 520 1,9 % 613 2,0 % 476 1,4 % 713 1,8 % 751 3,0 %
Andere 1.683 1 6,7 % 1.958 7,1 % 1.569 5,1 % 1.999 5,7 % 2.347 5,9 % 1.355 5,4 %
Einwohner 25.160 100 % 27.525 100 % 30.917 100 % 34.851 100 % 39.940 100 % 25.157 100 %
1 801 Personen wurden unter dem Sammelbegriff übrige sibirische Völker gezählt; wohl zum Großteil Itelmenen.

Städtische Siedlungen

Städt. Siedlung Russischer Name Einwohner
(1. Januar 2006)
Palana Палана 3.910
Ossora Оссора 2.288

Verwaltungsgliederung bis zum 30. Juni 2007

(Einwohner am 1. Januar 2006)

Verwaltungsgliederung der Region Kamtschatka
Autonomer Kreis der Korjaken: 4, 6, 7, 9
# Rajon Einwohner Stadtbevölkerung Dorfbevölkerung Verwaltungssitz
4 Karaginsk 5.085 2.288 2.797 Ossora
6 Oljutor 6.434 6.434 Tilitschiki
7 Penschina 2.731 2.731 Kamenskoje
9 Tigil 8.935 3.910 5.025 Tigil

Geschichte

In der Mitte des 17. Jahrhunderts kamen die Russen in Kontakt mit den Korjaken im Norden der Halbinsel Kamtschatka. Im Gegensatz zum Süden der Halbinsel entwickelten sich allerdings keine größeren städtischen Siedlungen. Der Autonome Kreis wurde 1930 gegründet.

Wirtschaft

Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Gebietes zählen die Fischerei, die Holzverarbeitung und die Rentierhaltung. Außerdem hat Korjakien bedeutende Rohstoffvorkommen (Platin).

Weblinks