Avallon
Avallon | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Yonne (89) | |
Arrondissement | Avallon (Unterpräfektur) | |
Kanton | Avallon (Chef-lieu) | |
Gemeindeverband | Avallon, Vézelay, Morvan | |
Koordinaten | 47° 29′ N, 3° 54′ O | |
Höhe | 163–369 m | |
Fläche | 26,75 km² | |
Einwohner | 6.462 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 242 Einw./km² | |
Postleitzahl | 89200 | |
INSEE-Code | 89025 | |
Website | www.ville-avallon.fr | |
Blick auf die Innenstadt |
Avallon ist eine französische Gemeinde und Sitz der Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements im Département Yonne in der Region Bourgogne (Bourgogne-Franche-Comté). Avallon hat 6462 Einwohner (Stand 1. Januar 2019).
Geschichte
Avallon wurde bereits vor rund 2000 Jahren als gallische Festung der Haeduer ausgebaut und erwies sich aufgrund seiner Lage auf einem Granitplateau über dem Tal des Flusses Cousin als strategisch bedeutsam. In dieser Zeit trug es den Namen Aballo. Im 1. Jahrhundert n. Chr. errichteten römische Händler einen Außenposten über dem Cousin.
Nach der Niederlage des anglo-romanischen Heerkönigs Riothamus im Jahr 470 n. Chr. gegen die Goten wurde Avallon zu dessen Fluchtsitz, wo er wahrscheinlich auch starb. Das Leben dieses Königs und Legenden um seine historische Gestalt machten ihn zu einem der Vorbilder für die frühmittelalterliche Artus-Sage. Während des hohen Mittelalters wurde Avallon zu einer bedeutenden Festung ausgebaut und mit einer hohen, von zahlreichen Türmen verstärkten Stadtmauer umgeben.
Während der Zeit des Absolutismus verlor Avallon zunehmend an Bedeutung, zur Zeit der Französischen Revolution war die Landwirtschaft der bedeutendste ökonomische Faktor der Region. Als im 19. Jahrhundert mit der Romantik die Begeisterung für mittelalterliche Stadtbilder erstarkte, entwickelte sich Avallon zu einem wichtigen Zentrum des Fremdenverkehrs, was es bis heute geblieben ist.
1974 gründete der japanische Zenmeister Taisen Deshimaru in der Nähe der Stadt Avallon das erste europäische Zen-Kloster. Auf Deshimarus Initiative wurden das japanische Saku und Avallon Partnerstädte.[1] Diese internationale Partnerschaft besteht noch heute.
Verwaltung
Avallon erstreckt sich über eine Fläche von 26,75 km² (2675 ha) und ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde und des Arrondissements Avallon. Bürgermeister ist seit 2001 Jean-Yves Caullet, die Amtszeit dauert bis 2020.
Wirtschaft
Neben dem Tourismus ist vor allem die Süßwarenproduktion ein bedeutender ökonomischer Faktor: Die Naturprodukte des Morvan werden dort teilweise in Manufakturen zu berühmten Gebäck- und Bonbon-Spezialitäten verarbeitet. Weiterhin finden sich Betriebe für landwirtschaftliche Geräte und zur Lederverarbeitung, sowie Forst- und Agrarunternehmen.
Das größte Unternehmen in Avallon ist mit 600 Mitarbeitern das Reifenwerk von Pneu Laurent, das Reifen für Lastkraftwagen runderneuert.
Sehenswürdigkeiten
- Remparts d’Avallon: mittelalterliche Stadtmauer
- Tour de l’Horloge: Uhrturm
- Musée de l’Avallonnais
- Stiftskirche St-Lazare
- St.Martin
- Das Musée du Costume im Palais du Condé zeigt Kleider, Accessoires und Kostüme des 17. bis 20. Jahrhunderts
Städtepartnerschaften
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Taisen Deshimaru: Taisen Deshimaru – Autobiographie eines Zen-Mönchs. Theseus Verlag, Zürich 1990, ISBN 3-85936-015-9, S. 253, Seite 161.