Avion
Avion | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Pas-de-Calais (62) | |
Arrondissement | Lens | |
Kanton | Avion (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Lens-Liévin | |
Koordinaten | 50° 25′ N, 2° 50′ O | |
Höhe | 27–77 m | |
Fläche | 13,04 km² | |
Einwohner | 17.625 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 1.352 Einw./km² | |
Postleitzahl | 62210 | |
INSEE-Code | 62065 | |
Website | www.ville-avion.fr | |
Das Rathaus von Avion |
Avion ist eine französische Gemeinde mit 17.625 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Der Ort gehört zur Communauté d’agglomération de Lens-Liévin.
Geschichte
Im Hochmittelalter war Avion ein kleines Bauerndorf mit einer Windmühle und der um 1150 fertiggestellten Kirche Saint-Denis (nach ihrer Zerstörung 1680 wiedererrichtet). In der frühen Neuzeit war diese Region, wie das gesamte Artois, Teil der Spanischen Niederlande (bis 1659).
Aufgrund seiner Lage im nordfranzösischen Kohlebecken, das sich von Valenciennes über Douai und Lens nach Bruay-la-Buissière erstreckt, wirkte sich die Industrielle Revolution auch auf Avion aus. Seit den frühen 1870er Jahren, als der erste Schacht auf Gemeindegebiet niedergebracht wurde, entwickelte sich die damals nur rund 1.700 Bewohner beherbergende Kommune zu einer zeittypischen, rasant wachsenden Bergbaugemeinde, deren oberirdisches Ortsbild stark durch diesen Wirtschaftszweig geprägt wurde (Fördertürme, Lager- und Transporteinrichtungen, Zechenkolonien, Abraumhalden u. ä.). Zwei Bergbaugesellschaften, die compagnies des mines von Lens und Liévin, waren dort tätig. Insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg kamen zahlreiche Polen – nicht selten nach einer Zwischenstation im Ruhrgebiet − als Bergleute in diese Region. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Befreiung des Landes von der deutschen Besetzung wurde der Kohlebergbau in Frankreich und somit auch die Minengesellschaften von Lens und Liévin im Mai 1946 aus politischen wie ökonomischen Gründen (bataille du charbon, dt. „Schlacht um die Kohle“) nationalisiert und ging in den Houillères Nationales du Bassin Nord-Pas-de-Calais auf.[1] Um 1960, kurz vor Einsetzen der Kohlekrise, überschritt Avions Einwohnerzahl die 20.000er Marke.
Mit der Einstellung der Kohleförderung (1988), dem damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen und dem erforderlichen Strukturwandel setzte eine langsame Umkehr dieses Wachstumsprozesses ein. Bergbauliche Aktivitäten haben sich im frühen 21. Jahrhundert auf die Förderung von Grubengas reduziert. Die Fortschritte der Renaturierung von Flächen, die noch auf die ehemalige Ausbeutung der Kohlevorkommen hinweisen, ist besonders augenfällig am bis zu 119 Meter hohen terril d’Avion, auch terril des Pinchonvalles genannt (siehe Abbildung rechts), einer der von Längenausdehnung und Volumen her größten europäischen Abraumhalden. Sie ist heutzutage überwiegend bewaldet, steht unter Naturschutz und ist Teil einer überörtlichen Grünachse.
Einwohnerentwicklung
1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 | 2015 |
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20.781 | 22.422 | 22.894 | 21.023 | 18.534 | 18.298 | 17.932 | 17.876 | 18.245 |
Persönlichkeiten
- Jean Wyart (1902–1992), französischer Kristallograph
- Théodore Szkudlapski (1935–2006), französischer Fußballspieler
- Timothée Kolodziejczak (* 1991), französischer Fußballspieler
Städtepartnerschaften
Avion pflegt Partnerschaften mit der englischen Stadt Doncaster, der Stadt Oelsnitz/Erzgeb. in Deutschland sowie mit Zgorzelec in Polen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Marion Fontaine: Le Racing Club de Lens et les « Gueules Noires ». Essai d’histoire sociale. Les Indes savantes, Paris 2010, ISBN 978-2-84654-248-7, S. 105