Büblingshausen
Büblingshausen ist der 4. Stadtbezirk der Stadt Wetzlar. Er liegt im Süden von Wetzlar und ist vorwiegend durch viele Siedlungs- und moderne Einfamilienhäuser geprägt. Ebenso gehört das Gelände der ehemaligen Spilburg-Kaserne und die südöstlich davon errichtete Leica-Welt mit zu Büblingshausen. Spitznamen sind Büblaho und Spitzbuwwehause. Der Stadtbezirk hatte im Dezember 2016 3227 Einwohner.[1]
Geschichte
Altes keltisches Siedlungsgebiet. Später etwa vor dem 13. Jahrhundert existierte hier eine Siedlung vor den Mauern der Wetzlarer Altstadt mit dem Namen Bubelingishusen. Dieser Name taucht das erste Mal 1262 in einer Urkundenkopie auf. Im Stadtarchiv gibt es Originalurkunden, wo Büblingshausen ab 1349 erwähnt wird. Zwischen 1050 und 1250 n. Chr. forderte die Pest in und um Wetzlar viele Opfer. Als die Pest die Bevölkerung des benachbarten Dorfes Bubelingishusen aus der Sippe der Bübelinge fast ausgerottet hatte, wurden drei überlebende Frauen in Wetzlar aufgenommen und gepflegt. Sie vermachten daraufhin ihr Dorf der Stadt Wetzlar. Etwa 150 Jahre später wurde diese jedoch seitens der Bewohner ganz verlassen.
Mit der Errichtung der Spilburg-Kaserne dienten Teile der Gemarkung als Exerzierplatz und Übungsgelände. Während des Ersten Weltkrieges wurde ein Kriegsgefangenenlager hier errichtet, vorwiegend für Ukrainer. In der Nachkriegszeit und nach der Auflösung des Lagers entwickelte sich eine Wohnsiedlung auf dem Gebiet von Büblingshausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Büblingshausen rasch zu einem modernen Stadtteil heran. Auch die Größe des Stadtteiles wuchs. Eine Schule, Kirche und sonstige Einrichtungen folgten nach und nach.
Als in den 1990er Jahren die Spilburg-Kaserne geschlossen wurde, entstand dort ein größerer Gewerbepark mit vielen namhaften Firmen, Behörden, Bars und Restaurants.
Büblingshausen heute
Nach wie vor prägen Einfamilienhäuser das Bild, jedoch gibt es auf dem Spilburggelände auch größere Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern. Einige davon standen lange leer, nachdem die amerikanischen Streitkräfte aus Gießen und Wetzlar abgezogen wurden. Größere Einzelhandelsflächen sind dank kurzer Wege schnell erreichbar. Im Bezirk selbst gibt es ein sehr aktives und auch über die Grenzen von Wetzlar hinaus bekanntes Vereinsleben.
Durch die Spilburg und die Leica-Welt sind vor Ort viele Arbeitsplätze entstanden. Auch sind die Technische Hochschule Mittelhessen und die Volkshochschule Wetzlar hier vertreten. Es gibt Kindergärten und eine Grundschule. Ein großes Schulzentrum mit zwei Oberstufengymnasien wird nur durch eine Hauptstraße vom Bezirk getrennt. Es gibt eine Vielzahl von weiteren öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel:
- Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Wetzlar-Büblingshausen
- Technisches Hilfswerk – OV Wetzlar
- der Campus von StudiumPlus
- mehrere städtische Einrichtungen
- Katastrophenschutzlager des Landes Hessen
- Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen
- Umweltschutzbehörde des RP Gießen
- sowie der Lahn-Dill-Kreis mit der Abteilung „Katastrophenschutz“
Infrastruktur
Am westlichen Rande des Bezirks verläuft die Frankfurter Straße, eine der Hauptausfallstraßen Wetzlars. Durch den Bezirk selbst führt eine Landesstraße in Richtung Dutenhofen, welche Büblingshausen von der Spilburg räumlich trennt. Die Autobahnanschlussstelle Wetzlar Süd an der Bundesautobahn 45 liegt nur wenige Autominuten entfernt. Die Stadtbuslinien 11, 12 und 12A der Wetzlarer Verkehrsbetriebe sowie eine Überlandlinie und der Spätbus bedienen mehrere Haltestellen im Bezirk. Es bestehen somit Busverbindungen in die Wetzlarer Innenstadt und nach Gießen. Die nächsten Bahnstationen befinden sich in Wetzlar und Bahnhof Wetzlar-Dutenhofen Dutenhofen.
NKB
Närrisches Komitee Büblingshausen mit eigener Hymne, hier ein kleiner Auszug: "Ritzamba Ritzamba moje fängt die Fassnacht a, oh was hunn die Büblingshäuser scheppe Baa" --Refrain. Nicht zu vergessen die durch Funk und Fernsehen bekannten "Royal Trampel Bumser". Auch nicht zu vergessen die "klaa Schneckscher" das Mädchenballett.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sozialbericht 2017. (PDF; 2,67) S. 19, abgerufen am 4. Juni 2022.
Koordinaten: 50° 33′ N, 8° 32′ O