Bütthard

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Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 36′ N, 9° 53′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Würzburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Giebelstadt
Höhe: 290 m ü. NHN
Fläche: 36,26 km2
Einwohner: 1291 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97244
Vorwahl: 09336
Kfz-Kennzeichen: , OCH
Gemeindeschlüssel: 09 6 79 122
Marktgliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 3
97232 Giebelstadt
Website: www.buetthard.de
Erster Bürgermeister: Peter Ernst[2] (CSU)
Lage des Marktes Bütthard im Landkreis Würzburg
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Über dieses Bild

Bütthard ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg sowie Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Giebelstadt.

Geographie

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Würzburg. Durch Bütthard führt der Fränkische Marienweg.

Gemeindegliederung

Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Bütthard, Gaurettersheim, Gützingen, Höttingen, Oesfeld und Tiefenthal.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort wurde in einem Schutzbrief des Königs Arnulf von 889 erstmals erwähnt. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. 1210 wird ein Vogt Gernot von Bütthard in Urkunden genannt. Ein Nachkomme Gernots, Gernodus, genannt Herolt, verkaufte 1304 seine Ansprüche auf den Büttharder Hocker(in)-Hof[5]. Von Ulrich IV. von Hanau kam die Burg Büttert im Tausch gegen die zweite Hälfte des Gerichtes Schlüchtern am 12. Januar 1377 zum Hochstift Würzburg. Fürstbischof Lorenz von Bibra verlieh dem Dorf im Jahr 1503 die Marktrechte. Das ehemalige Amt Bütthard des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig am Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.

Jüdische Gemeinde

Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die am Marktplatz eine eigene Synagoge besaß, wurden in der Zeit des Nationalsozialismus bis 1937 vertrieben oder in Konzentrationslager verbracht. Eine Gedenktafel am Rathaus erinnert an die jüdischen Einwohner, die während der Shoa umgebracht wurden.[6]

Siehe auch: Jüdische Gemeinde Bütthard

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Gaurettersheim, Gützingen, Oesfeld und Tiefenthal[7] und am 1. Mai 1978 die Gemeinde Höttingen eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 1449[8] 1415[8] 1318 1328 1366 1333 1289 1285 1338

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1316 auf 1281 um 35 Einwohner bzw. um 2,7 %. 1993 hatte der Markt 1398 Einwohner.[9]

Politik

Gemeinderatswahl 2020[10]
(in %)
 %
50
40
30
20
10
0
41,45
32,16
26,39
WGO
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Bütthard (15. März 2020)
   
Insgesamt 12 Sitze
  • CSU: 5
  • WIR: 4
  • WGO: 3

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hat zwölf Mitglieder. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 machten von den 1.075 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Bütthard 824 von ihrem Wahlrecht Gebrauch, womit die Wahlbeteiligung bei 76,65 % lag. Die Sitz- und Stimmenverteilung ist wie folgt:[11]

  • CSU: 5 Sitze (41,45 %)
  • WIR*: 4 Sitze (32,16 %)
  • WGO**: 3 Sitze (26,39 %)

* = Wir für Bütthard
** = Wahlgemeinschaft der Ortsteile

Bürgermeister

  • 0000–2002: Roman Floth (Wahlgemeinschaft der Ortsteile)
  • 2002–2020: Edwin Gramlich (CSU/Freie Wählergemeinschaft)
  • 2020–0000: Peter Ernst (CSU)

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Peter Ernst mit 51,79 % der Stimmen gewählt.[12]

Wappen

Blasonierung: „In Rot auf grünem Boden schreitend ein silbernes Lamm, das einen goldenen Dreschflegel schultert.“[13]
Wappenbegründung: Das Wappenbild ist in einem Relief über dem Westportal der 1620 fertig gestellten Frauenkapelle St. Laurentius überliefert. Aus derselben Zeit stammt wohl das älteste bekannte Gerichtssiegel. Im Marktsiegel von 1673 steht unter dem nimbierten Lamm mit Kreuzstab ein Kleeblatt. Im Schrifttum des 19. Jahrhunderts steht das Lamm in silbernem Feld auf rotem, in Streifen geteilten Schildfuß. Das Bild stellt wohl den einstigen bäuerlichen Charakter des Marktes dar mit Viehzucht und Ackerbau. Dies kommt auch durch den Dreschflegel zum Ausdruck.

Baudenkmäler

Wirtschaft

Es gab 2016 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 43 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 15 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 20 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 548. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Im Jahr 2010 bestanden zudem 68 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 2921 Hektar, davon waren 2847 ha Ackerfläche und 70 ha Dauergrünfläche.

Bildung

  • Im Kindergarten mit 74 genehmigten Plätzen werden 62 Kinder, davon 12 unter drei Jahre alt, von insgesamt 11 Personen betreut und gefördert. (Stand 2017)
  • In der Grundschule Bütthard werden 50 Kinder in zwei jahrgangsgemischten Klassen von vier Lehrerinnen unterrichtet. (Schuljahr 2018/19)

Persönlichkeiten

Literatur

  • Paul Hartung & Stefan Fach: Familienbuch Bütthard. Für den Zeitraum 1592 bis etwa 1930. Überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Verlag Andreas Stephan, Genealogische Dienstleistungen, Otzberg 2015.

Weblinks

Commons: Bütthard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Marktgemeinderat. Gemeinde Bütthard, abgerufen am 5. Juni 2020.
  3. Gemeinde Bütthard in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. März 2021.
  4. Gemeinde Bütthard, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  5. Landesarchiv Baden-Württemberg (Hrsg.): Bütthard. R-US 1304 März 15.
  6. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 120
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 545 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
  9. BayLfStat
  10. https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_UF/Wahl-2020-03-15/09679122/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_110_Gemeinde_Markt_Buetthard.html
  11. Gemeinderatswahl 2020
  12. Bürgermeisterwahl 2020, abgerufen am 7. Juli 2020
  13. Eintrag zum Wappen von Bütthard in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte