BESM (Computer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

BESM (russisch БЭСМ) ist der Name einer sowjetischen Großrechnerserie. Er steht für „Быстродействующая Электронно-Счётная Машина“ (wörtliche Übersetzung: „Schnellarbeitende Elektronen-Rechenmaschine“).

Typen

BESM-1 war die erste Rechenanlage aus der Serie und hatte 5000 Vakuumröhren. Nur eine BESM-1 wurde gebaut. Als sie 1952 fertig war, war sie zunächst der schnellste Rechner in Europa. Gleitkommazahlen wurden als 39-Bit-Wörter kodiert, es wurden 32 Bit für den numerischen Teil, 1 Bit für das Vorzeichen und 1+5 Bit für den Exponenten verwendet. Der Schreib/Lese-Speicher war ein Ferritkernspeicher. Der externe Speicher bestand aus 4 Magnetbandspeichern, die jeweils 30 000 Wörter speichern konnten. Außerdem war ein Magnettrommelspeicher angeschlossen mit einer Kapazität von 5120 Wörtern und einer Zugriffsrate von 800 Wörtern/Minute. Die Rechenleistung betrug 8–10 KFlops. Ohne Berücksichtigung des Kühlsystems verbrauchte der Röhrencomputer etwa 30 kW.

BESM-2, BESM-3M und BESM-4 bestanden ebenfalls aus Röhren.

BESM-4a war der erste Transistorrechner des sozialistischen Weltteils.

BESM-6 war ein komplett neu entwickeltes Supercomputersystem, wurde 1965 am Institut für Präzisionsmechanik und Computertechnologie entwickelt und ab 1967 produziert, auch für den Export. Die BESM-6 wurde zum Beispiel an der Technischen Universität Dresden und beim Kombinat (VVB) Schiffbau in Rostock eingesetzt. Insgesamt wurden bis 1987 355 Exemplare hergestellt.

BESM-6 war der erste sowjetische Rechner mit einem Betriebssystem. Compiler standen u. a. für die Programmiersprachen Algol 60, FORTRAN-4 und ein standardnahes Pascal zur Verfügung.

Nachfolger von BESM wurde Elbrus.