BVG-Baureihe JK

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U-Bahn Berlin
Kleinprofil-Baureihe JK
Anzahl: 140 Wagen
  • 17 2-Wagen-Züge
  • 36 4-Wagen-Züge
Hersteller: Stadler Pankow
Baujahr(e): ab 2022
Achsformel: (1A)Bo′+Bo′(A1)
(1A)Bo′+Bo′(A1)+(1A)Bo′+Bo′(A1)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 25.820 mm
51.640 mm
Höhe: 3160 mm
Breite: 2400 mm
Drehgestellachsstand: 1800 mm
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Stundenleistung: 540 kW
1080 kW
Stromsystem: 750 V =
Stromübertragung: seitliche, von oben bestrichene Stromschiene
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 28/88
Stehplätze: 114/222
Fußbodenhöhe: 875 mm
Mock-up der Baureihe JK im Deutschen Technikmuseum in Berlin

Die BVG-Baureihe JK ist eine von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) bestellte Baureihe für das Kleinprofilnetz der Berliner U-Bahn. Die Baureihe JK ist technisch sehr eng mit der Großprofilbaureihe J verwandt und soll gleichzeitig mit ihr ab 2022 (vorerst Testzüge) ausgeliefert werden.

Beschaffung

Um ihre veraltete Fahrzeugflotte abzulösen und eine Angebotsausweitung zu ermöglichen schrieb die BVG im Oktober 2016 die Beschaffung neuer Fahrzeuge für das Großprofil und das Kleinprofil aus.[1] Für das Kleinprofil sollten 440 und für das Großprofil 1060 neue Wagen für einen Preis von drei Milliarden Euro beschafft werden. Auf die Ausschreibung bewarben sich die Hersteller Alstom und Stadler sowie ein Konsortium von Siemens und Bombardier. Den Zuschlag zum Bau der neuen U-Bahnen wollte die BVG am 20. Mai 2019 an Stadler erteilen, allerdings legte Alstom hiergegen zunächst Einspruch bei der Vergabekammer ein. Nachdem dieser Einspruch abgelehnt wurde, klagte Alstom beim Berliner Kammergericht.[1] Das Gericht entschied am 20. März 2020 das Verfahren zu Gunsten der BVG, sodass die Züge der Baureihen J und JK nunmehr bei Stadler bestellt werden konnten.[2]

Die BVG hat zunächst 262 Wagen der Baureihe JK bestellt, mit der Option weitere 178 zu bestellen. Laut der Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage im Sommer 2021 sollen die ersten 16 Wagen 2023 ausgeliefert werden. Im Jahr 2022 sollen lediglich vier Wagen der Baureihe J ausgeliefert werden.[3] Geplant ist eine Nutzungszeit von 40 Jahren.[3] Die Züge werden von Stadler im Werk in Pankow gebaut. Dort wird von Stadler für diesen Auftrag eine weitere Fertigungshalle errichtet.[4] Stadler garantiert für 32 Jahre Ersatzteile.[4] Ein Mock-Up eines Endwagens wurde in Berlin im Deutschen Technikmuseum ausgestellt.[5]

Fahrzeugbeschreibung

Die Züge der Baureihe JK können als durchgängige Zwei- oder Vier-Wagen-Einheiten mit jeweils einem Führerstand in den Endwagen zusammengestellt werden.[6] Im Gegensatz zu den Zügen der beiden Vorgängerbaureihen HK und IK ist es damit möglich, sie auch als Zwei- und Sechs-Wagenzüge einzusetzen. Die 140 bestellten Wagen sollen als 36 Zwei-Wagen-Züge und 17 Vier-Wagen-Züge ausgeliefert werden.[6] Die Baureihe JK wird auf Basis der Baureihe IK entwickelt. Um den Aufwand bei der Ersatzteilhaltung zu reduzieren, werden möglichst viele gemeinsame Bauteile mit der Baureihe J verbaut.

Die Wagenkästen sind aus Aluminium gefertigt und erhalten zwei Türen pro Seite, die 1300 mm breit sind.[6] Dies weicht von der zuvor verbauten Anzahl von drei Türen pro Wagen und Seite ab und ähnelt der Türanordnung der Baureihe G. Die Türsäulen sind schmaler als die der Baureihe IK. Zwischen den Türen wird jeweils nur noch ein Fenster angeordnet, neben dem die Monitore des Fahrgastinformationssystems platziert werden. Genau wie bei der Baureihe J werden die Anzeiger des Fahrgastinformationssystems innen und außen sowohl an der Frontseiten der Fahrzeuge, als auch an den Seitenflächen verbaut.[6]

Die Mehrzweckabteile befinden sich in den Endwagen. Eine Zwei-Wagen-Einheit verfügt über 28 Sitz- und 114 Stehplätze, eine Vier-Wagen-Einheit über 88 Sitz- und 222 Stehplätze.[6]

Weblinks

Commons: Berlin U-Bahn train type JK – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Jörn Hasselmann: Unterlegene Firma klagt gegen BVG-Auftragsvergabe. In: Der Tagesspiegel. 14. November 2019, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  2. Jörn Hasselmann: Kammergericht entscheidet für BVG und gegen Alstom. In: Der Tagesspiegel. 20. März 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  3. a b Abgeordnetenhaus Berlin: (XI) 3 Jahre Mobilitätsgesetz – Wat bewegt sich in Berlin? Der Ausbau des ÖPNV, Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Sven Kohlmeier (SPD) vom 13. Juli 2021 und Antwort vom 28. Juli 2021; Drucksache 18/28164. (PDF) 18. Juli 2021, abgerufen am 11. November 2021.
  4. a b Jörn Hasselmann: Wo die 1500 neuen U-Bahn-Wagen der BVG gebaut werden. In: Der Tagesspiegel. 25. August 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  5. BVG stellt Vorführmodell der neuen U-Bahn-Baureihe vor. Abgerufen am 11. November 2021.
  6. a b c d e U-BAHN VOM TYP JK (Datenblatt). (PDF) Abgerufen am 11. November 2021.