Baareschesser

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Baareschesser-Denkmal am Lahnufer

Der Begriff Baareschesser („Baare“ altdeutsch für Toilette) entspringt einer Überlieferung aus dem Mittelalter und wird in Niederlahnstein als Bezeichnung der Einwohner verwendet.

Geschichte

Zur Herkunft des Ausdrucks, der ursprünglich ein Spottname für die Niederlahnsteiner war, gibt es zwei verschiedene Erklärungsversuche.

Hintergrund der ersten Variante, die auch dem Baareschesser-Denkmal (siehe unten) zugrunde liegt, ist der Sachverhalt, dass Niederlahnstein im Mittelalter keine Quellen besessen habe. Deshalb seien die Einwohner auf das oberflächennahe Grundwasser angewiesen gewesen. Um dieses sauber zu erhalten, wurden besondere Vorgehensweisen zur Entsorgung von Fäkalien entwickelt. Demnach wird „Baar“ als Bezeichnung eines Trogs oder Kastens verstanden, in den insbesondere ärmere Einwohner ihre Notdurft verrichteten, während wohlhabende Haushalte über Sickergruben verfügten. Diese Baare wurden der Legende zufolge in die Lahn entleert.

Die andere Erklärungsvariante versteht das Wort „Barre“, entsprechend der ältesten überlieferten Schreibweise des Spottnamens, als Name einer Sandbank an der Mündung der Lahn in den Rhein, der sich vom Französischen „Barrière“ ableitet.

Inschrift auf der Gedenktafel am Denkmal
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Tradition

Die Legende des Baareschessers ist in der Tradition der Stadt Lahnstein verankert. Im Jahr 1992 wurde das offizielle Denkmal am Lahnufer in Niederlahnstein eingeweiht.[1]

Weiterhin zählt er seit 1989 zu den höchsten karnevalistischen Würdigungen des Niederlahnsteiner Carneval Verein e.V. (NCV) und wird traditionell in der zweiten Sitzung an ein aktives Mitglied verliehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Lahnstein: Chronologie der Lahnsteiner Stadtgeschichte. Abgerufen am 15. August 2021.