Bad Emstal

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Wappen Deutschlandkarte
?
Bad Emstal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bad Emstal hervorgehoben

Koordinaten: 51° 15′ N, 9° 15′ O

Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Kassel
Höhe: 334 m ü. NHN
Fläche: 38,68 km2
Einwohner: 5904 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34308
Vorwahlen: 05624, 05625
Kfz-Kennzeichen: KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel: 06 6 33 006
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kasseler Straße 57
34308 Bad Emstal
Website: www.bad-emstal.de
Bürgermeister: Stefan Frankfurth (SPD)
Lage der Gemeinde Bad Emstal im Landkreis Kassel
Bad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKasselKarte
Über dieses Bild

Bad Emstal (bis 1992 Emstal) ist eine Gemeinde im Landkreis Kassel in Hessen.

Die Gemeinde ist die einzige in Hessen, die kein Wappen führt.

Geografie

Geographische Lage

Bad Emstal liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Kassel im Südteil des Naturparks Habichtswald im Tal der Ems.

Nachbargemeinden

Bad Emstal grenzt im Norden an die Stadt Wolfhagen, im Osten an die Gemeinde Schauenburg (beide im Landkreis Kassel) und die Stadt Niedenstein, im Süden an die Stadt Fritzlar (beide im Schwalm-Eder-Kreis), sowie im Westen an die Stadt Naumburg (Landkreis Kassel).

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen

Geschichte

Wie zahlreiche Bodenfunde belegen, war das Gebiet der heutigen Gemeinde Bad Emstal seit dem 2. Jahrhundert vor Chr. durchgehend bewohnt. Die ersten Siedler waren Chatten. Das Gebiet der Fritzlar-Waberner Ebene und des Kasseler Beckens gilt als Kernland der Chatten und Bataver. Die erste urkundliche Erwähnung von Balhorn stammt aus dem Jahre 774.

1976 wurde in Sand eine Thermalquelle erbohrt und es begann der Ausbau zum Thermalbad. 1992 wurde der Gemeinde Emstal die Bezeichnung Bad verliehen.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

Bad Emstal: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
1.185
1840
  
1.268
1846
  
1.300
1852
  
1.317
1858
  
1.314
1864
  
1.386
1871
  
1.385
1875
  
1.445
1885
  
1.605
1895
  
1.966
1905
  
2.188
1910
  
2.260
1925
  
2.199
1939
  
2.496
1946
  
3.033
1950
  
2.969
1956
  
3.140
1961
  
3.341
1967
  
4.003
1970
  
3.729
2020
  
5.893
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970:[2]; nach 1970: Bad Emstal

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1967 entstand die neue Gemeinde Emstal durch den Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Merxhausen (Bürgermeister Günter Werner) und Sand (Bürgermeister Willi Heinemann). Balhorn und Riede kamen am 31. Dezember 1971 hinzu.[3]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6][7]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 46,8 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,8
(+1,7)
48,1
(+9,9)
n. k.
(−11,7)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b BBE Bad Emstal
Sitzverteilung
  
Insgesamt 25 Sitze
  • SPD: 13
  • BBE: 12
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 51,9 13 50,1 13 46,2 14 42,3 13 57,3 18
BBE BBE Bad Emstal 48,1 12 38,2 9 36,4 11
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 11,7 3 17,3 6 1,36 0
FWG Freie Wählergemeinschaft Bad Emstal 29,2 9 12,6 4
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,2 9 30,1 9
Gesamt 100,0 25 100,0 25 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 46,8 50,0 49,9 67,3 55,5

Bürgermeister

Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[8]

Der parteilose Ralf Pfeiffer, der von der CDU und der FWG unterstützt wurde, war zwölf Jahre Bürgermeister. Er wurde erstmals 2006 gewählt und 2012 wiedergewählt.[8] Am 18. März 2018 wurde Stefan Frankfurth (SPD) zum neuen Bürgermeister von Bad Emstal gewählt.[9]

  • 1967–1988: Günter Werner, SPD
  • 1988–2006: Eckhard Bräutigam, SPD
  • 2006–2018: Ralf Pfeiffer, parteilos, unterstützt von Freie Wähler, CDU und BBE
  • seit 2018: Stefan Frankfurth, SPD

Partnerschaften

Partnerschaften
Les Ponts-de-Cé Frankreich 1986
Kühren-Burkartshain Sachsen 1990

Die Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße ist seit 1973 Partnergemeinde der Gemeinde Bad Emstal. Die Partnerschaft wurde nach einer Zeitungsmeldung 2018 von Seiten der Gemeinde Bruck aufgekündigt[10], jedoch bezeichnen sich beide Gemeinden auf ihren Webseiten weiterhin gegenseitig als Partnergemeinde.[11][12]

Sehenswertes

Durch Bad Emstal verkehren die Züge des Hessencourriers. Im Ortsteil Riede befindet sich das Schloss Riede mit seinem Landschaftspark. Auf dem Berg Falkenstein nahe dem Gemeindeteil „Sand“ befindet sich die Burgruine Falkenstein. Im Gutshof neben dem Kloster Merxhausen ist seit 2004 das Klostermuseum untergebracht. Es liegt direkt am Eco-Pfad Friedenspädagogik.[13]

Weblinks

Commons: Bad Emstal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Emstal – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bad Emstal, Gemeinde. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 5. September 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 13. November 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  5. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  8. a b Bürgermeister-Direktwahlen in Bad Emstal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  9. Antje Thon: Ralf Pfeiffer war zwölf Jahre Bürgermeister Bad Emstals. In: HNA.de (Hessische/Niedersächsische Allgemeine). 9. Juli 2018, abgerufen am 14. Juli 2018.
  10. Bruck in Österreich hat Partnerschaft mit Bad Emstal für beendet erklärt. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 15. April 2018 (hna.de [abgerufen am 18. September 2018]).
  11. Gemeinde Bad Emstal: Partnerstaedte. Abgerufen am 6. Juli 2019.
  12. Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße: Partnergemeinden. Abgerufen am 6. Juli 2019.
  13. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Frühe Psychiatrie hinter Klostermauern. (Klostermuseum, Bad Emstal) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 167–168, ISBN 978-3-7776-2511-9