Bahnstrecke Zürich–Zug
Zürich–Zug | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhof Affoltern am Albis | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verlauf der Strecke Zürich–Affoltern a. A.–Zug (blau) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fahrplanfeld: | 711 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 34,79 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 19 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Zürich–Zug wurde am 1. Juni 1864 von der Zürich-Zug-Luzern-Bahn eröffnet. Zugleich wurde auch die Bahnstrecke Zug–Luzern von der gleichen Gesellschaft eröffnet. Die Strecke beginnt offiziell in Zürich Altstetten, das zur Eröffnung noch eine selbständige Gemeinde war.
Strecke
In Zürich Altstetten schliesst die Strecke an die 1847 eröffnete Strecke nach Baden an. Dafür wurde der Bahnhof zu einem Abzweigbahnhof umgebaut. Die Strecke benutzt für die Reststrecke nach Zürich Hauptbahnhof die bestehende NOB-Strecke mit.
Ein Gleisdreieck schloss die Strecke von Zürich Altstetten an das Gleis Luzern–Zug an, sodass von Luzern die Züge ohne Wende im Bahnhof Zug über die Strecke durchs Säuliamt nach Zürich fahren konnten. Diese Verbindung wurde vor allem von den Schnellzügen mit Anschluss an die Gotthardbahn benutzt, die ohne Halt in Zug über die Verbindungskurve im Sumpf geleitet wurden.[1] Der Bahnhof Zug war bis zur Eröffnung der Bahnstrecke Thalwil–Arth-Goldau im Jahre 1897 ein Kopfbahnhof. Durch die Einführung der Strecke wurde dieser zu einem Keilbahnhof umgebaut und auch die Zuger Schleife eingerichtet, sodass die Züge von Luzern von beiden Seiten in den Bahnhof Zug einfahren konnten. Fortan verkehrten die Schnellzüge von Zürich in Richtung Gotthard über die Strecke Thalwil–Arth-Goldau. Die Verbindungskurve im Sumpf wurde 1970 aufgehoben, die Zuger Schleife am 5. Mai 1990. Bis dahin befuhren die Züge aus Richtung Zürich immer die Zuger Schlaufe, denn erst mit der Eröffnung der Doppelspur zwischen Zug und Cham wurde bei der Dienststation Kollermühle eine Weichenverbindung angelegt. Zwischen der Dienststation Kollermülle und der Abzweigung in die Zuger Schlaufe lagen zwar seit der Eröffnung der Strecke zwei Gleise, diese wurden aber bis zu diesem Zeitpunkt wie zwei parallele einspurige Strecken betrieben.
Geschichte
Die Strecke führt durch das historische Knonaueramt (heute Bezirk Affoltern), was ihr auch den umgangssprachlichen Namen Knonauer-Strecke einbrachte. Ihre Bedeutung als Gotthardzubringer verlor sie mit der Eröffnung der Bahnstrecke Thalwil–Arth-Goldau 1897 an diese. Auch die direkten Züge Zürich–Luzern benutzen nun die Strecke über Thalwil, so dass dieser Streckenast der Zürich–Zug–Luzern Bahn zu einer Nebenlinie ohne Personentransitverkehr wurde. Die meisten Güterzüge von Zürich nach Rotkreuz fuhren weiterhin über das Gleisdreieck.
Durch die Verlegung des damaligen Rangierbahnhofes im Zürcher Vorbahnhof nach Zürich Mülligen (Schnellgut + Post) und in den Rangierbahnhof Limmattal fielen diese weg. Am 19. November 1970 legte man den Schenkel des Gleisdreieckes still, der Steinhausen mit Cham verband, und brach ihn ab. Die Güterzüge fahren jetzt über die Südbahn nach Rotkreuz.
Durch die Einführung der S-Bahn Zürich wurde die Bahn wieder attraktiver. In der Folge kam es zu einer massiven Zunahme an Fahrgästen und der Fahrplan wurde ausgebaut. Für den 2007 eingeführten Viertelstunden-Takt bis Affoltern am Albis waren diverse Ausbauten an den Bahnhöfen und der Strecke notwendig.
Die Strecke von Altstetten nach Zug wurde am 15. Oktober 1932, mit 15 kV 16,7 Hz elektrifiziert.
Am 23. Oktober 1989 wurde die Strecke von Urdorf nach Mören zur Doppelspur ausgebaut. Der Streckenabschnitt Kollermühle – Zug wurde am 5. Mai 1990 doppelspurig.
Bahnhöfe
Die Zwischenbahnhöfe bei der Eröffnung waren Urdorf, Birmensdorf, Bonstetten, Hedingen, Affoltern am Albis, Mettmenstetten und Knonau. Sie alle erhielten Aufnahmegebäude nach Plänen von Jakob Friedrich Wanner. Diese kubischen Steinbauten waren alle ähnlich gebaut und hatten drei oder vier Fensterachsen.[2]
Erst nach der Verstaatlichung der Eisenbahn wurde die Station Steinhausen durch die SBB gebaut. Die Haltestelle Urdorf Weihermatt wurde auf die Eröffnung der S-Bahn hin eingerichtet. An den neuen Haltestellen der Stadtbahn Zug hält kein Zug, der die Strecke über Affoltern am Albis befährt.
Station | Eröffnung | Architekt | Schwellenhöhe | Koordinaten |
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Zürich Altstetten | 1847 (Neubau: 1966) | Max Vogt | 399 m ü. M. | 679298 / 249492 |
Urdorf | 1864 | J. F. Wanner | 442 m ü. M. | 675205 / 249372 |
Urdorf Weihermatt | 1990 | 456 m ü. M. | 674888 / 248266 | |
Birmensdorf ZH | 1864 | 488 m ü. M. | 675466 / 245656 | |
Bonstetten-Wettswil | 1864 (Neubau: 2008) | Thomas Schinkhof | 528 m ü. M. | 677826 / 242180 |
Hedingen | 1864 | J. F. Wanner | 497 m ü. M. | 676185 / 239144 |
Affoltern am Albis | 1864 (Neubau: 2001) | 494 m ü. M. | 676265 / 236619 | |
Mettmenstetten | 1864 | J. F. Wanner | 460 m ü. M. | 677127 / 233072 |
Knonau | 1864 | J. F. Wanner | 436 m ü. M. | 677869 / 230434 |
Steinhausen ZG | 1904[3] | 424 m ü. M. | 678794 / 227591 | |
Zug | 1864 (Neubau: 1897, 2004) | Klaus Hornberger | 425 m ü. M. | 677127 / 233072 |
Bahnhof Affoltern am Albis
Der Bahnhof Affoltern am Albis liegt knapp 30 Minuten vom Hauptbahnhof Zürich entfernt. In Richtung Zug gibt es drei Abstellgleise, die jedoch selten genutzt werden, und ein ehemaliges Anschlussgleis an das ehemalige OVA-Areal. Im Jahre 2001 wurde der alte Bahnhof mit seinen zwei Gleisen komplett umgebaut. Der Bahnübergang beim Areal der OVA wurde aufgelöst und stattdessen eine Velo- und Personenunterführung gebaut. Der Bahnhof erhielt ein neues drittes Gleis, und alle Gebäude sind ersetzt worden. Die Strasse wurde umgebaut, und es entstand ein Busbahnhof. Der integrierte Busterminal bietet acht Standplätze für die vorläufig sechs Buslinien in die Region sowie nach Cham, Zürich, Muri AG und Thalwil. Im September 2002 wurde der heutige Bahnhof mit einem Fest eingeweiht.[4][5][6]
Bahnhof Bonstetten-Wettswil
Der Bahnhof Bonstetten-Wettswil ist ab dem Hauptbahnhof Zürich in 20 Minuten erreicht. Der Bahnhof ist mit 528 m ü. M. der deutlich höchstgelegene Bahnhof dieser Strecke. Der Bahnhof besitzt einen Doppelnamen, befindet sich aber vollständig auf dem Gemeindegebiet von Bonstetten. Der Bahnhof wurde 1864 mit der Strecke Zürich–Zug als Station Bonstetten eröffnet. Der Neubau nach Architekt Thomas Schinkhof wurde 2008 fertiggestellt. Der Bahnhof hat zwei Perrongleise (Gleis 2 und 3), welche durch einen Mittelbahnsteig erreichbar sind. Der Mittelbahnsteig ist durch eine Unterführung mit dem Bahnhofsvorplatz verbunden. Die Unterführung hat je zwei Aufgänge, wovon jeweils eine als barrierefreie Rampe ausgeführt ist. Das dritte Gleis (Gleis 1) ist nicht mit einem Bahnsteig ausgerüstet. Es wird für Rangierarbeiten sowie für das Abstellen von Gleisbauzügen genutzt. In Richtung Zürich gibt es zusätzlich zwei kurze Abstellgleise. Eines von ihnen ist ein Pufferlager für Zisternenwagen mit dem Inhalt Ethylenoxid. Dieses Gleis ist eingezäunt und geschützt, die Standards der Sicherheitstechnik sind erfüllt. Im Bahnhofsgebäude befindet sich ein Convenience Shop von avec, welcher an 365 Tagen im Jahr geöffnet hat. Ebenfalls findet sich in diesem Gebäude ein bedienter Bahnschalter der SBB. Nebst den Schaltern an den Bahnhöfen Zürich Altstetten, Zug und Affoltern a. A. ist Bonstetten-Wettswil der einzige Bahnhof mit einem Bahnschalter, der direkt durch die SBB, und nicht durch einen Drittanbieter, bedient wird. Auf dem Bahnhofsgelände sind 107 Parkplätze verfügbar. Ausserdem gibt es überdachte Veloplätze. Nördlich des Bahnhofgebäudes befindet sich ein Stellwerk. Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde mit dem Neubau auch ein Busbahnhof eröffnet. Der Bahnhof Bonstetten-Wettswil ist ein zentraler Umsteigepunkt der Dörfer Bonstetten, Wettswil, Islisberg und Teile Stallikons. Dementsprechend viele Busse bedienen den Bahnhof. Alle sieben Buslinien werden von Postauto (PU Rolf Stutz AG, Jonen) gefahren. Es starten am Bahnhof Bonstetten-Wettswil zwei Ortsbusse nach Wettswil, ein Ortsbus nach Bonstetten Dorf, eine Linie nach Arni AG via Islisberg, eine Linie nach Birmensdorf via Stallikon, eine Linie nach Zürich Bahnhof Wiedikon via Whiskypass, sowie zwei Linien nach Zürich Bahnhof Enge via Autobahn.
Anschlussgleis Fildern
Während des Baus der Westumfahrung Zürich und der Autobahn A4 wurde vorübergehend eine Station Fildern eingerichtet. Das Anschlussgleis Fildern wurde mit einer Umschlaganlage für Aushub ausgerüstet, mit welcher der Aushub der drei Autobahntunnel Aescher-, Uetliberg- und Islisbergtunnel im Bereich des Verkehrsdreieck Zürich West mit der Bahn abgeführt wurde. Das Gleis wurde nach der Eröffnung der Autobahn wieder abgebrochen.
Haltestelle Steinhausen Rigiblick
Die Haltestelle Steinhausen Rigiblick wurde am 26. November 2012 eingeweiht und auf den Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 eröffnet. Die Erstellung der 320 Meter langen Haltestelle kostete rund 10,5 Millionen Franken.[7] Neben dem Bau der Bahnsteiges und Unterführung, auch eine Anpassung des Servicegleis S41 – erhaltener Rest der "Sumpfweiche".[8]
Betrieb
Heute verkehren auf der Gesamtstrecke halbstündlich die S 5 Züge der S-Bahn Zürich. Zwischen Zürich HB und Affoltern a. A., verkehren während des Tages zusätzlich die S 14 Züge.
Tabelle mit Fahrzeit ab Zürich und der möglichen ÖPV-Anschlüsse.
Fahrzeit in min |
Bahnhof | Umsteigemöglichkeiten |
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00 | Zürich Hauptbahnhof | 1 2 3 4 5 8 13 16 17 36 37 46 70 75 S 2 S 3 S 4 S 6 S 7 S 8 S 9 S 10 S 11 S 12 S 15 S 16 S 19 S 20 S 21 S 23 S 24 S 25 S 42 |
02 | Zürich Hardbrücke | S 3 S 6 S 7 S 9 S 11 S 12 S 15 S 16 S 20 S 21 |
06 | Zürich Altstetten | 36 S 11 S 12 S 19 S 42 |
10 | Urdorf | |
12 | Urdorf Weihermatt | Busse |
16 | Birmensdorf ZH | Busse |
20 | Bonstetten - Wettswil | Busse |
24 | Hedingen | |
29 | Affoltern am Albis | Busse (Endstation der S 14 von Zürich) |
32 | Mettmenstetten | Busse |
36 | Knonau | |
39 | Steinhausen | Busse |
40 | Steinhausen Rigiblick | |
45 | Bahnhof Zug | 2 InterRegio46 70 75 S 24 Stadtbahn Zug S 1 S 2 , Busse |
Einzelnachweise
- ↑ Schweizerischen Nordostbahngesellschaft (Hrsg.): 27. Geschäftsbericht und Rechnung der Direktion der Schweizerischen Nordostbahngesellschaft über die Eisenbahn-Unternehmung Zürich-Zug-Luzern umfassend das Jahr 1888. 1888, A. Ausgeführte Bahnzüge, S. 3, doi:10.5169/seals-730508 (e-periodica.ch).
- ↑ Werner Stutz: Bahnhöfe der Schweiz von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Orell Füssli 1983 ISBN 3-280-01405-0 Seite 161
- ↑ Historischer Rückblick Website der Gemeinde Steinhausen ZG, Zugriff am 8. Feb. 2010
- ↑ Bilder
- ↑ Bilder
- ↑ Wirtschaftsstandort Affoltern am Albis (Memento vom 14. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF)
- ↑ S-Bahn-Haltestelle Steinhausen Rigiblick: SBB weiht neuen Halt in Steinhausen ein. Medienmitteilung SBB vom 26. November 2012.
- ↑ PDF-Dokument der Regierungsratvorlage zum Bau der Haltestelle Steinhausen Rigiblick
Literatur
- Schienennetz Schweiz, herausgegeben 1980 vom Generalsekretariat SBB, Bern